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27.06.2015 | (rsn) - Kurz vor der Siegerehrung im Bürgerhaus von Einhausen kam es endlich zur Umarmung: Zeitfahrweltmeisterin Lisa Brennauer schloss Mieke Kröger in die Arme - ihre Teamkollegin, die ihr gerade den Deutschen Meistertitel weggenommen hatte - und gratulierte der 21-Jährigen. "Ich freue mich echt für Mieke. Sie hat es verdient", sagte Brennauer kurz darauf zu radsport-news.com.
Kröger hingegen schien noch gar nicht richtig fassen zu können, was ihr da mit dem Sieg vor Brennauer und ihrer zweiten Teamkollegin Trixi Worrack gelungen war. Als ihr während der ersten Siegerinterviews auf der Zielgeraden der genaue Abstand gesagt wurde, machte die Vorjahresvierte große Augen und fasste sich immer wieder ungläubig an die Stirn: 38 Sekunden hatte sie Brennauer auf 30 Kilometern abgenommen - 37 davon auf der zweiten der beiden 15 Kilometer langen Runden.
"Man muss ja sagen, dass Lisa nach England tot war und sich direkt erkältet hat", gab sich Kröger bescheiden, doch Brennauer betonte: "Ich bin ein bisschen angeschlagen, aber trotzdem ist der Zeitabstand natürlich riesig. Mieke hat heute ein Superrennen abgeliefert." Die Weltmeisterin war wegen einer Erkältung, die sie sich nach ihrem Gesamtsieg bei der Women's Tour zugezogen hatte, einen Tag später als geplant erst am Donnerstag nach Südhessen gereist.
"Auf der zweiten Runde habe ich gemerkt, dass es mir schwer fiel. Die erste Runde war eigentlich noch okay, und auch das Finale war wieder super. Aber eingangs der zweiten Runde hatte ich einen kleinen Hänger", erklärte Brennauer, die aber auch am Ende der ersten Runde bereits hinter Kröger gelegen hatte - wenn auch nur um eine Sekunde. Da musste man bereits aufhorchen, doch als knapp 20 Minuten später 38 Sekunden Vorsprung für die Siegerin auf der Anzeigetafel standen, war das mehr wie ein Paukenschlag,
Kröger, die zwei Wochen zuvor in Berlin Deutsche Meisterin in der Einerverfolgung auf der Bahn geworden war, hatte vor dem Zeitfahren von Einhausen erst elf Renntage bei UCI-Events auf dem Buckel. "Ich bin relativ frisch, aber ich habe eben auch nur trainiert", fasste sie die Vor- und Nachteile ihrer bisher recht knappen Straßensaison zusammen und scherzte dann: "Bei der Bahn-DM lief es über drei Kilometer ja auch schon ganz gut. Warum sollte es dann nicht zehn Mal länger auch gehen?"
Der WM-Vierten von Ponferrada kam der topfebene Kurs in Einhausen entgegen, doch dass sie sich so deutlich durchsetzen würde - nicht nur gegenüber der angeschlagenen Brennauer, sondern gerade auch gegenüber Worrack (+ 53 Sekunden) oder Hanka Kupfernagel (Maxx-Solar / + 1:06 Minute) - damit hatte niemand gerechnet.
Trotz des Erfolges wird sich die Bielefelderin am Sonntag im Straßenrennen wieder in den Dienst derer stellen, die sie am Freitag bezwungen hat. Der bergige Kurs des Straßenrennens kommt Kröger überhaupt nicht entgegen. Ähnliches dürfte für den in den Alpen endenden Giro Rosa gelten, doch bei der wichtigen Rundfahrt gibt Kröger ab kommendem Freitag trotzdem ihr Debüt. Am Berg sollte man nichts von ihr erwarten, doch die Deutsche Meisterin dürfte sich auf den zwei Kilometer langen Prolog in Ljubljana sowie vor allem das 21 Kilometer lange Einzelzeitfahren am vorletzten Tag der Rundfahrt in Nebbiuno freuen.
Während Velocio-SRAM mit Kröger, Brennauer und Worrack das gesamte Podium einnahm, ging Kupfernagel leer aus. Die 41-Jährige landete nur auf dem vierten Platz und hat die angestrebte Qualifikation für die WM im US-amerikanischen Richmond somit erst einmal nicht geschafft. Trösten durfte sie sich aber immerhin mit dem erneut besten Ergebnis einer Bundesliga-Starterin und der damit verbundenen Verteidigung des Lila Trikots.
Während sich Stephanie Pohl (Euroladies Cycling Team / + 2:04) über Rang fünf noch gefreut haben dürfte, war Charlotte Becker (Hitec Products / + 2:30) mit Rang sechs alles andere als glücklich. Die Wahl-Berlinerin hatte sich wie Kupfernagel das Podium zum Ziel gesetzt und haderte nach dem Rennen mit einer insgesamt bisher durchwachsenen Saison. Sowohl Becker als auch Kupfernagel und das gesamte Peloton wird sich am Sonntag im Straßenrennen rund um Bensheim revanchieren wollen und Druck auf das Trio von Velocio-SRAM ausüben, das im flachen Zeitfahren dominierte, am Berg aber angreifbar zu sein scheint.
Siegerinterview mit Mieke Kröger im Video:
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