Pole nutzt Tour de Suisse nur zur Vorbereitung

Majka will erst zur Frankreich-Rundfahrt bei 100 Prozent sein

Von Wolfgang Brylla

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Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) | Foto: Cor Vos

15.06.2015  |  (rsn) – Nach dem Sieg von Albert Contador bei der Italien-Rundfahrt hätte die Stimmung bei Tinkoff-Saxo nicht besser sein können. Der Spanier scheint auf gutem Weg, innerhalb einer Saison zwei große Landesrundfahrten für sich zu entscheiden. Im Juli wird Contador bei Tour de France starten, wo er in den Alpen und Pyrenäen auf die Unterstützung von Rafal Majka angewiesen sein wird.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr verzichtete der 25-jährige Pole diesmal auf den Giro d’Italia, um sich besser auf die Grand Boucle vorbereiten zu können. Majka sollte 2014 nach den Strapazen des Frühjahres gar nicht zur Frankreich-Rundfahrt antreten, dann aber musste er für den zwischenzeitlich suspendierten Tschechen Roman Kreuziger einspringen.

Als Edelhelfer für Contador in die englische Grafschaft York geflogen, mauserte Majka sich nach dem verletzungsbedingten Ausfall seines erfahrenen Teamkollegen zum heimlichen Kapitän. Dass er letztendlich gleich zwei Etappensiege einfuhr und zur Krönung das Bergtrikot mit nach Hause nehmen durfte, war eine Überraschung, mit der niemand, Majka eingeschlossen, rechnen konnte.

Derzeit nimmt der Kletterspezialist an der Schweiz-Rundfahrt teil (und belegt nach zwei Etappen Rang 32 des Gesamtklassements, 1:21 Minuten hinter Spitzenreiter Tom Dumoulin). Ende April war Majka schon einmal bei den Eidgenossen zu Gast, als er bei der Tour de Romandie Platz sieben ergatterte. Die Saison begann für ihn bei der Oman-Rundfahrt (Platz vier), über die Fernfahrt Paris-Nizza, die Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt sowie die beiden Ardennen-Klassiker Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich kam er so langsam in Schwung. Seinen Höchstform soll Majka dann in Frankreich erreichen.

„Ich habe eine gute Romandie-Rundfahrt bestritten, mit einem sehr guten Zeitfahren. Jetzt, wieder in der Schweiz, fange ich meine zweite Saisonhälfte an, die mir aufgrund der hohen Außentemperaturen besser liegt. Die Tour de Suisse ist für mich wichtig, aber ich starte hier ohne Druck. Wenn es für mich gut läuft, dann werde ich das Bestmögliche herausholen. Wenn nicht, dann eben nicht. In diesem Rennen setzen wir auf Peter Sagan“, sagte Majka im Gespräch mit dem polnischen Radsportportal rowery.org.

Für den Vorjahressieger der Polen-Rundfahrt hat die Tour de France die allerhöchste Priorität. Um im Hochgebirge in guter Verfassung zu sein, absolvierte Majka letztens ein Höhentraining. „Bei der Frankreich-Rundfahrt muss meine Form bei 100 Prozent liegen. Ich muss Alberto helfen, die Tour zu gewinnen. Wenn es hart auf hart kommt, werde ich bestimmt zur Stelle sein. Hand aufs Herz, wenn ich mich nicht stark fühlen würde und wenn ich nicht in der Lage wäre, Verantwortung zu übernehmen, würde ich die Tour aus meinem Rennprogramm streichen“, erklärte Majka, der anfügte, dass er nach der Ankunft in Paris schon auf die Spanien-Rundfahrt blicken wird, bei der er die Kapitänsbinde der russischen Equipe tragen wird.

„Nach der Tour würde ich gerne einige Tage in Livigno, in den Bergen trainieren und dann bei der Vuelta a Espana um die vorderen Plätze kämpfen. Falls das nicht klappen sollte, werde ich mich umstellen und Etappensiege anpeilen müssen“, sagte Majka. Ein Etappensieg bei der Vuelta fehlt ihm noch in seinen Palmares. 2014 war in Covadonga sein Landsmann Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida) erfolgreich, Majka selbst belegte bei der Spanien-Rundfahrt 2013 Rang 19.

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