Van der Sande, Wellens und Gallopin offensiv

Dauphiné: Lotto Soudal animiniert das Rennen, geht aber leer aus

Foto zu dem Text "Dauphiné: Lotto Soudal animiniert das Rennen, geht aber leer aus"
Tim Wellens (Lotto Soudal) attackierte am letzten Anstieg der 4. Dauphiné-Etappe. | Foto: Cor Vos

10.06.2015  |  (rsn) – Auf der mit 228 Kilometern längsten Etappe des diesjährigen Critérium du Dauphiné war Tiesj Benoot als Achter der bestplatzierte Fahrer des Lotto Soudal-Teams. Doch das Ergebnis widerspiegelt nicht die Leistung der Männer in den roten Trikots auf dieser 4. Etappe, die von Anneyron nach Sisteron führte und nach einem turbulenten Finale im Sprint des noch 90 Fahrer starken Feldes endete.

Nicht viel fehlte allerdings und Benoots Teamkollege Tony Gallopin hätte den schnellen Männern einen dicken Strich durch deren Rechnung gemacht. Der Franzose nämlich attackierte knapp zwei Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld heraus und wurde erst nach einer großen Kraftanstrengung von Julien Simon (Cofidis) wieder gestellt. Der Franzose bereitete so einem Kapitän Nacer Bouhanni den Weg, der sich schließlich seinen zweiten Etappensieg schnappte.

Gallopin war allerdings nicht der einzige Lotto Soudal-Fahrer, der in die Offensive gegangen war. Nach drei Kilometern hatte sich sein belgischer Teamkollege Tosh Van der Sande gemeinsam mit dem Niederländer Martijn Keizer (Lotto-NL-Jumbo) abgesetzt. Da die Verfolgung im Feld lange Zeit nicht recht in Schwung kam, konnte sich das Duo sogar Chancen auf den Etappensieg ausrechnen, ehe dann in der Côte de la Marquise rund 13 Kilometer vor dem Ziel Van der Sande Keizers Attacke nicht folgen konnte und im Feld attackiert wurde.

„Vielleicht sind wir im ersten Teil der Etappe zu schnell gefahren und hätten unser Tempo besser dem des Feldes anpassen sollen“, meinte der 24-jährige Van der Sande im Rückblick selbstkritisch. „Aber als wir 30 Kilometer vor dem Ziel noch fünf Minuten Vorsprung hatten, habe ich für einen Moment geglaubt, dass wir es würden packen können. Allerdings hatte ich keine Kraft mehr.“

Doch Van der Sande hatte trotz der Strapazen einer Flucht von rund 200 Kilometern noch ein paar Reserven in petto, um für seinen Kapitän Tim Wellens kurzzeitig Tempo zu bolzen, als der im Anstieg angriff, von Van der Sandes Hinterrad aus schließlich zu Keizer aufschloss und dessen ehemaligen Begleiter schließlich stehen ließ.

Doch auch wenn Wellens alles gab und in der Abfahrt einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger herausfahren konnte, so wurde er knapp drei Kilometer vor dem Ziel noch eingefangen. „Der Anstieg 13 Kilometer vor dem Ziel war ideal um anzugreifen“, sagte der 24-Jährige nach der Etappe, auf der für Lotto Soudal zwar nichts Zählbares heraussprang, aber als Mannschaft zu überzeugen wusste, weshalb Wellens auch zufrieden feststellen konnte: „Als Team haben wir uns heute definitiv gezeigt.“

Und nicht nur das – Wellens selber präsentierte sich von seiner besten Seite und glaubte selbst an seine Chance, „vor allem, da das Feld eine Weile brauchte, um sich zu organisieren. Und wenn es geregnet hätte, wäre meine Chance größer gewesen“, erklärte er.

Während Van der Sande der morgigen ersten Bergetappe nicht sehr zuversichtlich entgegenblickt – „da werde ich wohl die heutigen Anstrengungen spüren“ – will Wellens nicht nur am Donnerstag wieder sein Glück versuchen. „Ich habe mich gut gefühlt und liebe es, das Rennen zu animieren, und das werde ich definitiv auch an den kommenden Tagen tun“, kündigte der Gewinner der letztjährigen Eneco Tour an.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.06.2015Zemke: „Die letzten acht Tage waren unglaublich"

(rsn) – Als erster Fahrer vom afrikanischen Kontinent hat Daniel Teklehaimanot ein Wertungstrikot bei einem Rennen der WorldTour gewonnen. Der Eritreer vom südafrikanischen Zweitdivisionär MTN-Qhu

15.06.2015Tony Martin: Die Tour de France kann kommen

(rsn) – Auch wenn er die abschließende 8. Etappe des Critérium du Dauphiné nicht zu Ende fuhr, ist Tony Martin (Etixx-Quick-Step) „optimistisch“ von der Tour-Generalprobe abgereist. Der dreim

14.06.2015Froome unwiderstehlich - van Garderen knapp gescheitert

Modane Valfréjus (dpa/rsn) - Nach der verrichteten Schwerstarbeit ballte Christopher Froome (Sky) die Fäuste und schrie seine Freude heraus. Der Brite hat zum zweiten Mal nach 2013 das Crité

14.06.2015Froome fährt van Garderen noch aus dem Gelben Trikot

(rsn) – Chris Froome (Sky) hat am letzten Tag des 67. Critérium du Dauphiné Tejay van Garderen (BMC) noch das Gelbe Trikot entrissen und zum zweiten Mal nach 2013 die Tour-Generalprobe gewonnen. D

14.06.2015Van Garderen will zum Dauphiné-Finale an Froomes Hinterrad kleben

(rsn) – Als Tejay van Garderen nach der 6. Dauphiné-Etappe das Gelbe Trikot an Vincenzo Nibali (Astana) abgeben musste, zeigte er sich trotzdem optimistisch, sich die Gesamtführung der Tour-Genera

13.06.2015Bora-Argon 18 betrieb auf der Königsetappe Wiedergumachung

(rsn) – Nicht nur das Team Sky ging auf der Königsetappe des 67. Critérium du Dauphiné in die Offensive. Auch der deutsche Zweitdivisionär hatte sich einiges für die nur 155 Kilometer lange Eta

13.06.2015Nerz auf Dauphiné-Königsetappe gestürzt - Tour nicht in Gefahr

(rsn) – Dominik Nerz hat sich bei einem Sturz auf der Königsetappe des 67. Critérium du Dauphiné eine Prellung am Knie sowie Hautabschürfungen zugezogen. Wie sein Bora-Argon 18-Team am Abend bek

13.06.2015Froome und van Garderen schlagen auf Dauphiné-Königsetappe zurück

(rsn) – Nachdem sie auf der gestrigen 6. Etappe des 67. Critérium du Dauphiné im Dauerregen von Vincenzo Nibali (Astana) düpiert worden sind, haben Chris Froome (Sky) und Tejay van Garderen (BM

13.06.2015Froome gewinnt Königsetappe, van Garderen wieder in Gelb

(rsn) – Chris Froome (Sky) hat in überlegener Manier die Königsetappe des 67. Critérium du Dauphiné gewonnen. Der 30 Jahre alte Brite entschied am Samstag den siebten Abschnitt der Tour-General

12.06.2015Van Garderen gibt den Dauphiné-Gesamtsieg nicht auf

(rsn) - Nach nur einem Tag im Gelben Trikot muss Tejay Van Garderen am Samstag wieder im rot-schwarzen Dress seines BMC-Teams an den Start der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné rollen. Und das, ob

12.06.2015Voss hält an „superschwerem Tag" lange bei den Rundfahrt-Assen mit

(rsn) - Schon auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné war Paul Voß die Nummer eins bei Bora-Argon 18, und diesen Status hat der 29-Jährige am verregneten sechsten Tag der Rundfahrt noch einmal

12.06.2015Nibali gelingt die Revanche, Rui Costa mit dem besten Timing

(rsn) – Auf der bis ins Finale hinein verregneten 6. Etappe des 67. Critérium du Dauphiné wurde das Gesamtklassement der Tour-Generalprobe auf den Kopf gestellt. Der US-Amerikaner Tejay van Garder

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Roglic: Pyrenäen-Besichtigung, Höhen-Camp und Dauphiné geplant

(rsn) – Während Jonas Vingegaard aufgrund seiner schweren Verletzungen aus dem Massensturz auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt im Mai nicht mit seinem Team Visma – Lease a Bike im Höhentr

06.05.2024Pogacar stellt wie im kindlichen Spiel historische Episoden nach

(rsn) - Tadej Pogacar kopiert beim 107. Giro d´Italia große Szenen der Vergangenheit. Das qualifiziert ihn für den Radsport-Oscar. Das Rosa Trikot könnte er mit zu viel Spielerei aber auch riskie

06.05.2024Thomas: “Der späte Angriff war sicher nicht der Plan“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)