Neue Rundfahrt startet im Oktober

Abu Dhabi Tour: Geplant „für ewig"

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Die Veranstalter bei der Präsentation der Abu Dhabi Tour| Foto: radsport-news.com

25.03.2015  |  (rsn) - Die Arabische Halbinsel wird immer mehr zu einem Zentrum des Profiradsports. Bislang war der Anfang des internationalen Rennkalenders von den Rundfahrten in Katar, Oman und zuletzt auch Dubai geprägt. Jetzt kommt im Oktober die Abu Dhabi Tour hinzu.

Sie geht vom 8. bis 11. Oktober 2015 über vier Etappen mit insgesamt 555 Kilometern und wird vom Radsportweltverband UCI als 2.1. Rennen der Asia Tour gelistet. Das wurde am Mittwoch bei der offiziellen Präsentation im noblen St. Regis Hotel am Uferboulevard Corniche in Abu Dhabi bekanntgegeben. Mit diesem Etappenrennen wird der UCI-Kalender jetzt auch arabisch eingerahmt. Gleichzeitig haben traditionelle Rennen wie etwa Milano - Torino Finanzierungsprobleme, zahlreiche deutsche Landesrundfahrten sind schon längst gestorben: Ein Paradox im globalisierten Sport.

Immerhin ist Radsport in Abu Dhabi wider Erwarten keine völlig exotische Angelegenheit. Francesco Parutto, ein Mosaikproduzent aus dem Veneto, der seit drei Jahren in dem Emirat lebt, wagt sich mit seinem Rennrad sogar mitten in den Straßenverkehr. Er ist Teil einer Gruppe, die der frühere Profi Andrea Tonti - immerhin vier Teilnahmen beim Giro und zwei bei der Vuelta - in Abu Dhabi zu einem Team formen will.

Parutto bezeichnet Radsport als „eine wachsende Sache hier, nicht nur für uns Europäer. Auch die Einheimischen sieht man immer mehr auf dem Rad." Parutto schickt radsport-news.com zum Formel 1-Kurs Yas Marina. Der Parcours hier ist nicht nur Bestandteil der 4. Etappe der neuen Abu Dhabi Tour. 20 Mal werden die Profis den Asphaltring abzufahren haben. Möglicherweise tatsächlich ein interessanter Versuch, Straßenradsport zu einer neuen Form von Zuschauerspektakel zu machen.

Am Dienstagabend waren Tausende auf ihren Rädern auf dem von Bremsspuren gezeichneten Asphalt unterwegs. „Zweimal in der Woche öffnen wir den Parcours für Läufer und Radsportler. Am Dienstag sind die Männer dran, am Mittwoch die Frauen", erzählte Mohammed Mehrab, Manager des Radsportverbands der Vereinten Arabischen Emirate, radsport-news.com. Neben den Männern waren auch viele Frauen aus westlichen Ländern dabei. Beaufsichtigt werden sie von weiblichen Stewards, die freundlich, aber konsequent die Läufer- und Radlerströme so lenken, dass sich niemand in die Quere kommt. „4.000 Menschen kommen hier an jedem Abend", erklärte Mehrab stolz. Er geht in den gesamten Emiraten von 30.000 Freizeitradlern und in Abu Dhabi allein von 15.000 aus.

Der Profiradsport soll zu einem weiteren Wachstum führen. Hintergrund ist ein Masterplan, der Laufen und Radfahren in einer Bevölkerung, die von Bewegungsarmut, Übergewicht und den Folgeerkrankungen geplagt ist.

Das Rennen wurde ganz bewusst auf den Oktober terminiert. „Wir wollen unseren Nachbarn in Dubai keine Konkurrenz machen. Es war aber auch so, dass wir von Dezember bis März schon einen dichten Eventkalender haben", erläuterte Aref Hamad Al Awani, Generalsekretär des Abu Dhabi Sports Council. Die UCI hat diese Terminplanung offenbar auch nicht gestört. Das Saisonende ist ohnehin von Rennen in Asien, Afrika und Südamerika geprägt.

Eine Differenzierung ist auch für RCS-Manager Lorenzo Giorgetti wichtig. Er hat bereits die Dubai Tour mit aus der Taufe gehoben. „Das Rennen in Abu Dhabi soll anders werden. Wir gehen hier wirklich ins Land hinaus. In den kleineren Städten freuen sie sich sehr, wenn nicht immer alle Events nur in der Hauptstadt stattfinden", meint er zu radsport-news.com. Die größere Geländeauswahl erlaubt auch eine echte Bergetappe mit einem 11 Kilometer langen Anstieg hoch zum Jebel Hafeet (1025m). Für seine Premiere ist das Rennen in der Asia Tour gelistet. Ob die Gastgeber mit ihm ebenso den Aufstieg in die World Tour-Kategorie anstreben, ließen sie bei der Präsentation noch offen. Keine Konkurrenz mit Dubai lautet schließlich das Leitmotiv. Dass es sich aber nicht um eine Eintagsfliege handele, machte Al Awani deutlich. Auf die Frage, für wie viele Jahre das Rennen geplant ist, meinte er: „Für lange, eigentlich für ewig." Von welchem Rennveranstalter in Europa hat man solch eine Auskunft zuletzt gehört?

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