Tirreno-Adriatico als Generalprobe für Klassiker

Auch nach Mezgec' Sturz bleibt Arndt in der Rolle des Anfahrers

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Nikias Arndt (Giant-Alpecin) bei Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

13.03.2015  |  (rsn) – Nikias Arndt soll sich bei Tirreno-Adriatico für die Frühjahrsklassiker in Form fahren, für die ihn sein Giant-Alpecin-Team als wichtigen Helfer für John Degenkolb fest eingeplant hat. Nach den ersten Tagen der italienischen Fernfahrt zeigte sich Arndts Sportlicher Leiter Marc Reef zufrieden mit der Verfassung des 23-Jährigen. „Wir arbeiten mit Nikias hier in Perspektive auf die Klassiker. Er soll dort John gut zur Hand gehen. Er hat seine gute Frühform behalten, sogar noch ein bisschen draufgepackt“, sagte Reef zu radsport-news.com.

Dabei schlüpft Arndt auch bei Tirreno-Adriatico in die Helferrolle – und zwar für den Slowenen Luka Mezgec, der in den Sprints für Erfolge des deutschen Teams sorgen soll. Doch am Donnerstag zählte Mezgec zu den Fahrern, die bei dem Massensturz auf der Zielgeraden zu Boden gingen. „Der Plan war, für Luka anzufahren und er war auch gut positioniert bis zum Sturz. Ohne den Crash wäre es sicher gut gelaufen für ihn“, bedauerte Arndt, der selber nicht stürzte, aber sofort anhielt, „um zu sehen, wie es ihm geht.“

Mezgec konnte das Rennen fortsetzen und er und sein deutscher Anfahrer setzen nun auf den kommenden Montag. „Es kommt nur noch eine weitere Sprintetappe, da werden wir wieder für Luka fahren. Für mich ist erstmal nichts geplant", sagte Arndt zu radsport-news.com und machte dabei nicht den Eindruck, als sei er darüber unzufrieden. Der junge Sprinter scheint sich in seine Rolle als Helfer und Anfahrer mit punktuellen Einzelchancen gut eingefunden zu haben.

Arndt äußerte sich auf Nachfrage auch zum Bericht der Unabhängigen Reformkommission CIRC, die zu dem Schluss kommt, dass Doping im Radsport nach wie vor verbreitet sei, wenn auch nicht mehr systematisch von Teamseite aus betrieben „Ich habe ihn noch nicht gelesen. Aber nach dem, was ich gehört habe, muss ich sagen: Ich habe ein definitiv anderes Bild vom aktuellen Radsport“, betonte er. „Ich habe jetzt auch nicht die komplette Einsicht. Ich weiß ja nur, was bei uns im Team passiert. Aber wenn jemand wie Warren Barguil bei einer großen Rundfahrt wie der Vuelta auf Platz acht ankommen kann, dann ist das ein Zeichen, dass sich etwas geändert hat“, nannte er seinen französischen Teamkollegen als Beispiel für einen sauberen Radsportler.

Auch auf die Frage, ob es ein gutes Zeichen sei, dass Radprofis, die jetzt „nur“ noch mit Mikrodosen dopen würde und laut CIRC dadurch nur noch einen Vorteil von drei bis fünf Prozent hätte, während es früher beim „klassischen EOP-Doping zehn bis 15 Prozent gewesen seien, fand Arndt eine unzweideutige Antwort:

„Für mich ist das egal, ob es fünf Prozent Steigerung bringt oder 20 Prozent, für mich sind es einfach Betrüger“, stellte er klar. „Wir versuchen, den Sport sauber zu kriegen und dann ist es enttäuschend zu sehen, dass es immer noch welche gibt, die sich quer stellen. Das ist das Schlimme daran. Und auch wenn es nur ein Prozent bringen würde, was manche mit verbotenen Sachen machen, wäre das für mich genauso schlimm. Betrug ist Betrug“, so Arndt kurz und bündig.

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