Van Der Breggen gewinnt Het Nieuwsblad vor Van Dijk

Niederländerinnen triumphieren zum belgischen Saisonauftakt

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Anna Van Der Breggen (Rabobank Liv) gewinnt den 10. Omloop Het Nieuwsblad vor Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans). | Foto: Cor Vos

01.03.2015  |  (rsn) – Besser hätte die Saison für Anna Van Der Breggen (Rabobank Liv) nicht beginnen können. Die 24-jährige Niederländerin gewann in ihrem ersten Einsatz des Jahres am Samstag zum Auftakt der belgischen Straßensaison den Omloop Het Nieuwsblad der Frauen und feierte damit den ersten Sieg in einem bedeutenden Klassiker.

Van Der Breggen setzte sich nach 122 Kilometern mit Start und Ziel in Gent in einem engen Sprint vor ihrer Landsfrau Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) durch. Gemeinsam mit der früheren Zeitfahrweltmeisterin hatte sie sich auf den letzten 30 Kilometern aus dem Feld gelöst und einen knappen Vorsprung bis ins Ziel verteidigt.

„Ich denke, den Omloop zu gewinnen ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Er stand ganz oben auf meiner Liste. Jede hier ist sehr motiviert am Start, es ist ein schönes Rennen“, sagte Van der Breggen, die sich im vergangenen Herbst im WM-Teamzeitfahren bei einem schweren Sturz einen Beckenbruch zugezogen hatte. Daran wollte sie in Gent aber nicht mehr denken. „Gewinnen ist etwas ganz Besonderes, mit oder ohne dem Crash von Ponferrada."

Dagegen machte Van Dijk aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl, zumal ihr Team das eindeutig stärkste an diesem Tag war. „Vielleicht ist das hier einfach nicht meiner Ankunft, vor drei Jahren verlor ich den Sprint um den Sieg gegen Loes Gunnewijk“, erklärte die geschlagene, die Van Der Breggens Leistung aber anerkannte: „Ich war zuversichtlich, dass ich es würde zu Ende bringen können, aber Anna war heute hier stärker.“

Den Verfolgerinnen blieb nur noch der Sprint um Rang drei, 14 Sekunden hinter der Siegerin die Britin Elizabeth Armitstead (Boels Dolmans) vor der Niederländerin Chantal Blaak, ebenfalls eine Fahrerin aus der starken Boels Dolmans-Equipe für sich entschied und damit wie im Vorjahr Rang drei belegte.

Beste Fahrerin des deutschen Velocio – SRAM-Teams war die Australierin Tiffany Cromwell. Die Gewinnerin der Omloop-Ausgabe von 2013 belegte Rang fünf, ihre Teamkollegin Trixi Worrack wurde Neunte und damit beste Deutsche. Ebenfalls eine starke Vorstellung lieferte Romy Kasper ab. Die 26-Jährige belegte zeitgleich mit Armitstead Platz 13 und war damit die fünfte Boels-Dolmans-Fahrerin unter den ersten 15. Vor ihr landete noch ihre luxemburgische Teamkollegin Christine Majerus auf Rang acht.

Bei der Jagd über acht Anstiege und sechs Kopfsteinpflastersektionen fiel am Paterberg etwa bei Rennhälfte eine Vorentscheidung, als sich eine Gruppe von 32 Fahrerinnen bildete, zu denen neben Van Der Breggen und Van Dijk auch die zweimalige Siegerin Emma Johansson (Orica-AIS) aus Schweden und die niederländische Titelverteidigerin Amy Pieters (Liv-Plantur) gehörten. Für Johansson reichte es diesmal nur zu Platz 14, Pieters, die nicht in der Form des Vorjahres ist, konnte mit Platz sieben zufrieden.

Die Gruppe blieb bis nach dem Molenberg zusammen, und erst, als noch 30 flache Kilometer – einschließlich dreier Kopfsteinpflasterpassagen – zu absolvieren waren, gingen Van Der Breggen und Van Dijk in die Offensive und zogen davon. Die Konstellation hätte für die beiden nicht günstiger sein können, waren doch in der Verfolgergruppe vier Boels-Dolmans- und drei Rabobank-Fahrerinnen mit dabei, die keine Interesse daran hatten, die Ausreißerinnen noch zu stellen.

Van der Breggen, die auf dem Papier die bessere Kletterin, aber dafür die schlechtere Sprinterin ist, versuchte ihre Begleiterin auf dem Kopfsteinpflaster von Paddestraat loszuwerden, sah aber schnell ein, dass dieses Unterfangen gegen die tempofeste Van Dijk aussichtlos war. Gemeinsam bauten die beiden ihren Vorsprung eingangs der letzten beiden Kilometer auf eine Minute aus und machten schließlich den Sieg in einem spannenden Sprint unter sich aus, in dem Van Der Breggen etwas überraschend die Nase vorn hatte.

„Ich habe meinem Sprint vertraut. Ich war mir nicht ganz sicher. In einem Zweiersprint kann man das nie sein“, erklärte die Rabobank-fahrerin im Ziel. „Aber ich konnte mich auf der Zielgeraden in eine gute Position bringen und habe es nicht bereut (auf den Sprint vertraut zu haben, d. Red.). Es ist sehr schön, so früh ein solches Rennen zu gewinnen.“

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