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23.02.2015 | (rsn) - Bei den ersten Etappenrennen der Saison 2015 ging Lampre-Merida noch leer aus. Doch bei der Oman-Rundfahrt konnte das italienische Team jubeln. Allerdings war es keiner der arrivierten Fahrer wie Ex-Weltmeister Rui Costa, der im Sultanat ganz oben auf dem Treppchen stand.
Vielmehr gelang dem Spanier Raffael Valls eine dicke Überraschung, als er sich zunächst mit seinem Coup am Green Mountain ins Rote Trikot katapultierte und die Gesamtführung auch auf der letzten Etappe behauptete. Zupass kam dem 27-Jährigen allerdings, dass die schwere 5. Etappe am Samstag, auf der Valls sich gegen zahlreiche Attacken hätte behaupten müssen, wegen eines Sandsturms und extremer Temperaturen von mehr als 40 Grad abgesagt werden musste.
Am Sonntag dann hatte Valls keine Mühe seinen Vorsprung von neun Sekunden gegenüber Tejay van Garderen (BMC) zu behauptet und den größten Sieg seiner Karriere perfekt zu machen. „„Dieser Erfolg macht mich enorm glücklich, und ohne die Hilfe meiner Teamkollegen wäre dies niemals möglich gewesen. Umso mehr freue ich mich, diesen Sieg für das Team und die Sponsoren [einfahren] zu können“, sagte Valls im Ziel der 6. Etappe, die für Lampre-Merida ganz nach Wunsch lief.
„Heute stand unser Team unter Druck, aber die Dinge liefen heute für uns bestmöglich: Die vier Ausreißer waren im Gesamtklassement weit von der Spitze entfernt und haben meine direkten Konkurrenten daran gehindert, Bonussekunden (in den Zwischensprints) zu holen“, erklärte der Gesamtsieger.
Dagegen musste sich van Garderen wie im vergangenen Jahr mit dem zweiten Platz begnügen. Damals hatte Chris Froome (Sky) einen Favoritensieg im Oman eingefahren, diesmal landete ein Außenseiter vor dem US-Amerikaner, der trotzdem mit dem Ergebnis nicht hadern wollte.
„Bei einem Sieg bekommst du manchmal ein gewisses Gefühl der Selbstgefälligkeit und glaubst, dass du dort bist, wo du sein möchtest", gewann van Garderen der Niederlage gegen Valls sogar positive Aspekte ab. „Der zweite Platz rüttelt dich zu Beginn der Saison wach und wirkt motivierend. Ich werde in der nächsten Woche hart trainieren, um in der Spur zu bleiben, und dann hoffentlich bei Paris-Nice einen weiteren Schritt nach vorne machen“, erklärte der 26-Jährige mit Blick auf sein erstes großes Saisonziel.
Dabei wollte BMC am Sonntag nochmals in die Offensive gehen und spekulierte dabei auf den Wind. Doch bei starkem Seitenwind löste sich eine vierköpfige Gruppe um den späteren Etappengewinner Matthias Brändle (IAM) aus dem Feld, wogegen der BMC-Plan scheiterte, wie Teamchef Valerio Piva erklärte. „Wir hatten geplant an der Stelle mit dem Seitenwind zu attackieren", so der Italiener. „Aber als wir dann an der Stelle waren konnten wir keine Ränge gut machen. Kein Team wollte den Angriff fahren", so der Italiener.
Van Garderen selber bezog seinen Optimismus aber nicht nur aus dem zweiten Gesamtplatz, sondern auch aus der Vorstellung seines Teams, das
mit Ben Hermans - der Achter wurde - einen weiteren Fahrer unter die besten Zehn brachte und dazu die Mannschaftswertung gewann.
„Alles hat perfekt zusammengespielt und das Team wusste in jedem Moment, was zu tun ist. Es war wirklich alles sehr professionell und fühlte sich an, als ob wir bereits mitten in der Saison währen. Ich musste meinen Teamkollegen fast nichts sagen, denn sie wussten genau, was sie für unseren Erfolg beitragen mussten“, lobte der 26-Jährige seine Helfer.
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