Deutsche dürfen bei jedem Szenario hoffen

Sprinter oder Kletterer? U23-Rennen als Testlauf für die Profis

Von Felix Mattis aus Ponferrada

Foto zu dem Text "Sprinter oder Kletterer? U23-Rennen als Testlauf für die Profis"
Silvio Herklotz im Juniorenrennen bei der WM 2012. | Foto: Cor Vos

26.09.2014  |  (rsn) – Der Ruhetag ist vorbei und am Freitag beginnen bei der Weltmeisterschaft in Ponferrada die Straßenrennen. Schon um 9 Uhr morgens werden die Juniorinnen auf die 18,2 Kilometer lange Runde geschickt, bevor um 13 Uhr das Rennen beginnt, das dem der Profi-Männer am Sonntag am nächsten kommt: Die U23 muss zehn Runden absolvieren und dabei etwas mehr als 3000 Höhenmeter überwinden. 

Die ältesten der Nachwuchsfahrer dürften denn auch denjenigen endlich etwas mehr Aufschluss geben, die weiterhin rätseln, ob der Kurs in der spanischen Provinz einer für die Kletterer oder doch die Sprinter ist. Da sind sich nämlich auch die Protagonisten selbst nicht ganz sicher, und deshalb ist U23-Bundestrainer Ralf Grabsch auch stolz, ein sehr ausgewogenes Team nominiert zu haben. 

„Wir sind für das Rennen perfekt aufgestellt, denn wir haben fünf Fahrer, die in allen Rennsituationen konkurrenzfähig sind“, sagte er am Donnerstagabend, noch bevor er mit seinen Fahrern die Taktik für den großen WM-Tag besprechen sollte. „Und unser Plus könnte sein, dass wir die besten Bergfahrer haben.“ 

Damit meint er in erster Linie Emanuel Buchmann und Silvio Herklotz. Letzterer belegte bereits bei der vergangenen WM in Florenz den achten Platz und liebäugelt nun mit einer Medaille, obwohl die Form zuletzt bei der Tour de l’Avenir nicht so gut war, wie Herklotz sich das gewünscht hätte. Dort hingegen glänzte Buchmann mit dem siebten Gesamtrang und legte Anfang September noch einen dritten Platz in Tschechien nach. 

„Ich war mit der Tour de l’Avenir zufrieden, hatte mit dem Top-Ten-Platz aber auch gerechnet“, bilanzierte Buchmann nüchtern. „Wenn das Rennen morgen schwer wird, dann sind die Top Ten drin.“ 

Sollte hingegen zwischenzeitlich das Tempo einschlafen und wider Erwarten doch eine größere Gruppe auf die Schlussrunde kommen, so hat Grabsch mit Jan Dieteren und Ruben Zepuntke zwei endschnelle Männer dabei. Gerade Zepuntke glänzte zuletzt in Nordamerika, wo er dieses Jahr für das Bissell-Team fuhr. „Meine letzten Rennen sind sehr gut gelaufen und ich habe auf einem ähnlichen Parcours eine Etappe bei der Tour of Alberta gewonnen“, deutete der Düsseldorfer an, dass ihm die Strecke von Ponferrada liegen könnte. 

Der fünfte Mann im Team, Mario Vogt, sieht sich hingegen als reiner Helfer. „Ich bin hier eher der Knecht“, stellte er sich den versammelten Medienvertretern im Pressegespräch vor. „Es gibt zwei bessere Bergfahrer im Team und wahrscheinlich sogar vier bessere Sprinter. Deswegen werde ich Löcher zufahren und Gruppen besetzen.“ 

Grabsch aber will gar nicht, dass sein Team am Freitag zu viel Nachführarbeit im Feld übernimmt. „Wir sollten uns nicht zu früh in den Wind stellen, sondern abwarten um dann in den entscheidenden Situationen die Initiative ergreifen zu können“, so der Nationaltrainer. 

Die Verantwortung im Feld sollen am besten andere übernehmen – und dabei setzt man vor allem auf die Australier. „Die können das mit ihren ganzen Zeitfahrern wahrscheinlich“, so Herklotz. „Aber bei einer Strecke mit zwei Bergen ist es schwer zu kontrollieren, und wenn man hinten nachfahren muss, ist man nach zwei Runden platt.“ 

Trotzdem dürfte das Team mit den weißen Trikots und grün-goldenen Brustringen Interesse daran haben, das Feld beisammen zu halten. Mit Caleb Ewan hat Australien den wohl besten Sprinter des Feldes dabei – mit dem Zweiten der Tour de l’Avenir, Robert Power, aber auch einen hervorragenden Kletterer.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.03.2015Ponferrada hat nach der WM mit dickem Minus zu kämpfen

(rsn) – So gut die Straßen-Weltmeisterschaften im vergangenen September für den Bund Deutscher Radfahrer verlaufen sind, und so reibungslos in Ponferrada alles für die Medienvertreter und Zuschau

23.10.2014Verdienstkreuz in Gold für Weltmeister Kwiatkowski

(rsn) – Nach Rafal Majkas beiden Etappensiegen bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt und Michal Kwiatkowskis Sensations-Coup bei der Straßenweltmeisterschaft ist der polnische Radsport, der bi

12.10.2014Kwiatkowksi präsentierte sich in Torun seinen Fans

(rsn) – Für Michal Kwiatkowski ist die Saison 2014 zu Ende. Bevor der Straßenweltmeister in die verdiente Renn- und Trainingspause ging, zeigte er sich seinen Fans am vergangenen Sonntag im Regenb

10.10.2014Herklotz wehrt sich gegen Grabschs Kritik

(rsn) – Während mit Sprinter Phil Bauhaus (zu Bora Argon 18) einer der beiden Kapitäne das Team Stölting in Richtung zweite Liga verlässt, bleibt mit Rundfahrer Silvio Herklotz die andere wichti

30.09.2014Millar: In Ponferrada schloss sich der Kreis

(rsn) - David Millar hat am Sonntag im WM-Straßenrennen von Ponferrada seinen Abschied vom Profiradsport gegeben. Der 37 Jahre alte Schotte, der noch einmal für das britische Team nominiert worden w

30.09.2014Martin: „Kwiatkowskis Titel beste Alternative zu deutschem Sieg"

(rsn) – Nach dem WM-Straßenrennen von Ponferrada hat Tony Martin eine positive Saisonbilanz gezogen. „Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn ich das Zeitfahrergebnis bei der WM dabei ein bisschen

30.09.2014Kwiatkowski interessierte nur die Goldmedaille

(rsn) - Dass Patrick Lefevere ein Näschen für Radsport-Talente wie kaum anderer hat, ist hinlänglich bekannt. Der belgische Teammanager weiß, wie man mit den Champions der Zukunft umgehen und

29.09.2014Cancellara jagt weiter dem Regenbogentrikot hinterher

(rsn) – Fabian Cancellara jagt weiter seinem ersten Weltmeistertitel auf der Straße hinterher. Der Schweizer, als einer der Gold-Kandidaten in das 254,8 Kilometer lange Straßenrennen von Ponferrad

29.09.2014BDR-Nachwuchs verspricht eine goldene Zukunft

Ponferrada (dpa/rsn) - Rudolf Scharping soll sich fast täglich von China aus per Telefon nach dem Rechten erkundigt haben. Die Nachrichten von der Straßen-WM in Ponferrada dürften den BDR-Präsiden

29.09.2014Kwiatkowski vergoldet in Ponferrada die Gala seines Teams

(rsn) – Michal Kwiatkowksi ist nicht nur der erste Pole, der in einem WM-Straßenrennen der Profis das Regenbogentrikot erobert hat. Mit seinen 24 Jahren ist der Teamkollege von Tony Martin ist der

28.09.2014Kwiatkowski ließ sich in Ponferrada auf keine Spielchen ein

(rsn) - Auf diesen Tag haben die polnischen Fans lange warten müssen. Vor 25 Jahren sicherte sich Joachim Halupczok im französischen Chambery das Regenbogentrikot des Amateur-Weltmeisters. Am

28.09.2014Mehrere Verletzte bei Autounfall im WM-Straßenrennen

(rsn) - Bei einem schweren Unfall im WM-Straßenrennen sind am Sonntag mehrere Personen verletzt worden. Auf einer der regennassen Abfahrten prallte der Begleitwagen des norwegischen Teams gegen einen

Weitere Radsportnachrichten

20.04.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Amstel Gold Race (1.UWT, NED)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Tour du Doubs (1.1, FRA)