71. Polen-Rundfahrt: Niederländer siegt in Rzeszów

Bos und Belkin erledigen ihre Aufgaben mit Bravour

Von Wolfgang Brylla aus Rzeszów

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Theo Bos (Belkin) gewinnt die 3. Etappe der Polen-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

05.08.2014  |  (rsn) – Im letzten Jahr hat Thor Hushovd (BMC) bei der Polen-Rundfahrt die Etappe nach Rzeszow für sich entscheiden können. Am Dienstag musste sich der Norweger, der nach dieser Saison seine erfolgreiche Profilaufbahn beenden wird, mit Platz fünf zufrieden geben. Neuer „König von Rzeszów“ wurde nach 174 absolvierten Kilometern der Niederländer Theo Bos (Belkin), der im Sprint den Slowenen Luka Mezgec (Giant-Shimano) und den Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge) auf die Plätze verwies.

„Unsere Aufgabe lautete, im Massensprint die Nase vorn zu haben. Die einzige Gefahr war, auf der schweren Runde zu stürzen, weil die Straßen eng und kurvenreich waren, deshalb waren wir schon so früh an der Spitze zu finden. Meine Mannschaft hat eine Superarbeit geleistet“, erklärte der 30-jährige Bos, der die Aufgabe mit Bravour erledigte.

Gestartet wurde die 3. Etappe der 71. Auflage der Tour de Pologne in der Innenstadt von Kielce. Die Stadt in der hügeligen Region Podkarpacie war in den 1980er Jahren eine der größten Talentschmieden Polens. Hier begannen unter anderem Tomasz Brozyna und Zbigniew Piatek ihre Karrieren. Brozyna gewann die Rundfahrt 1999, Piatek war 1987 der Beste.

Schon vor dem Start war fast jedem klar, dass sich am Kilometer Null eine Ausreißergruppe würde absetzen wollen – so kam es dann auch. Und wieder waren zwei polnische Fahrer in der Spitze mit dabei. Der Zweitdivisionär CCC Polsat delegierte Mateusz Taciak, den diesjährigen Sieger der Rundfahrt Szlakiem Grodow Piastowskich, die Nationalmannschaft war durch Pawel Franczak vertreten, der in dieser Saison Polnischer Vizemeister auf der Straße wurde. Das gut harmonierende Quartett vervollständigten der junge Italiener Salvatore Puccio (Sky) und der Deutsche Björn Thurau (Europcar).

Der Abstand zwischen Spitze und Feld pendelte lange Zeit um die vier Minuten herum. Vor der einzigen Sprintwertung des Tages in Glogow Malopolski 20 Kilometer vor dem Ziel stand allerdings schon fest, dass die Ausreißer bei kräftigem Rückenwind vom rasend schnell fahrenden Feld bald eingeholt würden.

In Rzeszow hatten die Fahrer noch zwei sechs Kilometer lange Runden zu absolvieren. Auf der ersten Schleife wurde Thurau & Co. vom Peloton, in dem vor allem Giant-Shimano Belkin sowie Lotto Belisol für Druck sorgten, rund elf Kilometer vor dem Ziel gestellt. „Unser Vorsprung war nicht groß, das Feld war immer ganz nah dran an uns. Wir hatten keine Chance, zu viert ins Ziel zu kommen. Aber wir haben es zumindest versucht“, sagte Taciak.

Sam Brewley (Orica-GreenEdge) versuchte es zwar noch mit einer Harakiri-Attacke, aber das Feld wollte nach der missglückten Jagd am Montag, als der Tscheche Petr Vakoc (Omega Pharma-Quick Step) in Warschau den Tagessieg davontrug, sich nicht nochmals von einem der Ausreißer düpieren lassen. In der vorletzten Kurve kam es noch zu einem Crash, durch den das Feld in mehrere Teile auseinander gerissen wurde, so dass nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe um den Sieg sprintete, in dem sich Bos letztlich deutlich durchsetzte.

Vor der morgigen längsten Etappe, die von Tarnow nach Katowice über 236 Kilometer führt, hat weiterhin Vakoc die Nase vorn. „Wie stehen meine Chancen, die Führung zu behaupten und das Gelbe Trikot bis nach Krakau zu tragen? Das weiß ich nicht, um ehrlich zu sein. In den Bergen und im Zeitfahren fühle ich mich gut. Mal schauen, was daraus wird“, meinte der 22-Jährige zu seinen Chancen.

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