Nach erstem Giro-Etappensieg

Bouhanni: In Rot nach Triest?

Foto zu dem Text "Bouhanni: In Rot nach Triest?"
Der erschöpfte Nacer Bouhanni (FJD.fr) nach seinem Sieg auf der 4. Giro-Etappe | Foto: Cor Vos

14.05.2014  |  (rsn) – In Bari machte Nacer Bouhanni (FDJ.fr) „den Kittel“. Wie der Deutsche am Sonntag in Dublin, so sank auch der Franzose im Ziel der 4. Etappe völlig ausgepowert, aber glücklich auf den Asphalt, nachdem er in einem chaotischen Finale dank einer gewaltigen Kraftanstrengung noch Kittels Teamkollegen Tom Veelers auf der Zielgeraden abgefangen hatte.

Dabei standen Bouhannis Chancen auf einen Sieg noch schlechter als die des Erfurters, der wegen einer fiebrigen Erkältung nicht mehr zur ersten Etappen auf italienischem Boden angetreten war. Denn knapp 13 Kilometer vor dem Ziel in der apulischen Metropole ereilte den 23-Jährigen das Defektpech.

„Ich hatte ein plattes Vorderrad und brach mir das Hinterrad. Und da mein Begleitfahrzeug nur das 16. Im Konvoi war, musste ich lange warten", schilderte Bouhanni die Szene. Vor allem danke seines Teamkollegen Laurent Pichon gelang es dem FDJ-Kapitän, sich durch die Karawane wieder bis ans Ende des Feldes zurückzukämpfen.

Verblüfft reagierte er auf die Frage, ob er sich bei seiner Fahrt durch die Fahrzeugschlange an die Regeln gehalten habe. „Mein Teamkollege Pichot und ich waren auf der linken Seite der Straße und die Autos waren rechts“, sagte er, um dann sarkastisch noch anzumerken: „Es ist sicherlich nicht von Vorteil, 13 Kilometer vor dem Ziel einen Plattfuß zu haben und dann festzustellen, dass dein Teamfahrzeug 30 oder 40 Sekunden hinter dem Peloton fährt.“

Vom Ende des langgezogenen Pelotons musste sich Bouhanni dann noch bei wieder einsetzendem Regen und dadurch glatt werdenden Straßen bis an die Spitze kämpfen – und just, als er an den Cannondale-Zug andockte, fiel der in einer der letzten Kurven auseinander, als mehrere der Helfer von Elia Viviani wegrutschten. Bouhanni schaffte es zwar, auf dem Rad zu bleiben, wurde aber wie die meisten anderen Sprinter auch aufgehalten. „Hinter Giant - Shimano gab es eine Lücke und ich musste große, große Mühe aufwenden, um wieder zu schließen“, berichtete er.

Doch dann folgte sogar noch der dritte Rückschlag. Nachdem das Hinterrad von Luka Mezgec erreicht hatte, fiel dem Slowenen die Kette herunter und der nominelle Anfahrer Veelers jagte nach der letzten Kurve mit großem Vorsprung dem Ziel entgegen. Bouhanni startete eine nochmalige Aufholjagd und konnte unter Aufbietung aller Kräfte noch an dem Niederländer vorbeiziehen und seinen ersten Sieg bei einer der drei großen Rundfahrten verbuchen.

Damit eroberte Bouhanni auch das Rote Trikot des besten Sprinters, das zuvor Kittel getragen hatte. Und es ist übrigens durchaus möglich, dass er – im Gegensatz zu den meisten seiner Sprintkonkurrenten – den Giro bis zum Ende durchfährt. „Der beste Sprinter zu sein ist immer wichtig und ich werde versuchen, in den Sprints weiter Punkte zu sammeln, um das Trikot, so gut ich kann, zu verteidigen“, kündigte Bouhanni an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2014Wegmann sitzt wieder auf dem Rad

(rsn) – Der beim Giro d’Italia schwer gestürzte Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) hat wieder mit dem Training begonnen. „Gestern saß ich zum ersten Mal wieder auf dem Straßenrad. Letzte Woche fuh

03.06.2014Koch schaffte es beim Giro-Debüt bis nach Triest

(rsn) – Michel Koch hat bei der ersten großen Rundfahrt seiner Karriere das Ziel erreicht. Der 22-Jährige aus Wuppertal stellte sich am Sonntag auf der letzten Etappe des Giro d’Italia noch einm

02.06.2014Katusha früh im Pech, BMC nur im Zwischenhoch

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Bardiani-CSF die Überraschung, Canndondale die Enttäuschung

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Trek überzeugt komplett, FDJ.fr jubelt ein Mal zu viel

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Majka: Magenkrämpfe kosteten die Top Five

(rsn) - Der Traum vom Podium bei der 97. Austragung der Italien-Rundfahrt ist für Rafał Majka im Bergzeitfahren hinauf zum Cima Grappa geplatzt. Der gesundheitlich angeschlagene Pole belegte

02.06.2014Orica-GreenEdge und Giant-Shimano jeweils dreifach erfolgreich

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Uran und Aru: „Quintana hat den Giro-Sieg verdient"

rsn) – Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) und Fabio Aru (Astana) waren beim Giro d’Italia gegen den alle überragenden Nairo Quintana (Movistar) chancenlos. Aber so wie der Kolumbianer mit s

02.06.2014Quintana: Giro-Triumph mit weniger als 100 Prozent

Triest (dpa) - Nairo Quintana (Movistar) hat in 105 Jahren Giro d`Italia als erster Kolumbianer die zweitwichtigste Rundfahrt der Welt gewonnen. Nach 21 Etappen und 3445 Kilometern verwies der 24 Jahr

01.06.2014Mezgec sorgt zum großen Finale für dritten Giant-Shimano-Sieg

(rsn) – Luka Mezgec hat dem Giant-Shimano-Team zum Abschluss der 97. Giro d’Italia den dritten Tagessieg beschert. Der 25 Jahre alte Slowene gewann die 21. und letzte Etappe über 169 Kilometer vo

01.06.2014Quintana: „Ich bin kein Außerirdischer"

(rsn) –Nairo Quintana (Movistar) ist nur noch eine Etappe vom ersten Triumph eines Kolumbianers beim Giro d’Italia entfernt. Und der 24-Jährige schmiedet nach seinen Demonstrationen in den Bergen

01.06.2014Geschke: Noch vor Quintana am Zoncolan im Ziel

(rsn) – Auf der 20. Etappe des 97. Giro d’Italia ging Simon Geschke (Giant-Shimano) nochmals in die Offensive. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Georg Preidler war der Freiburger in der Gruppe des

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine