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21.03.2014 | (rsn) –
Leonard Kiwilew ist 11 Jahre alt - und hat seinen Vater nie wirklich kennenlernen dürfen:
Denn nur wenige Monate nach seiner Geburt stürzte Andrei Kiwilew, einer der besten Rad-Profis seiner Zeit, im März 2003 beim Rennen Paris-Nizza tödlich.
Nun wendet sich der Junge mit einem rührenden Brief an den Chef der Tour de France, Christian Prudhomme: Sein Vater solle bitte zum Sieger der Tour de France 2001 erklärt werden.
„Ich bin sicher, dass er den ersten Platz verdient hat. Heute gibt es keinen Sieger mehr. Ich wäre sehr zufrieden, wenn mein Vater zum Sieger der Tour de France 2001 erklärt würde - zu seiner Erinnerung", denn er „ist seine Rennen immer gefahren, ohne zu betrügen", so Leonard.
Die Rundfahrt hatte der Kasache damals auf Rang vier beendet - ein erfolgreicher Ausreißversuch hatte ihm fast eine halbe Stunde Vorsprung auf Lance Armstrong, Jan Ullrich & Co. eingebracht und im Klassement zu dieser Platzierung verholfen.
Knapp zwei Jahre später beendete das tragische Unglück am 12. März 2003 das Leben des damals 29 Jahre alten engen Freundes von Alexander Winokurow. Immer wieder wird bei Paris-Nizza des Todes von Kiwilew gedacht, der zur Einführung der Helmpflicht in Profi-Rennen führte - so auch in diesem Jahr.
Anwesend war dabei auch Leonard, der bei dieser Gelegenheit seinen auf Französisch abgefassten Brief an Prudhomme übergab.
„Geben sie meine Botschaft an alle weiter, die mir dabei helfen können, meinen Wunsch und meinen Traum zu verwirklichen", schließt Leonard seine Zeilen. Über Twitter verbreitete sich sein Brief nun, den Kiwilews Witwe Natalia auf Facebook veröffentlicht hatte. Er rührte viele Radfans, die Leonard zuletzt 2003 wenige Monate nach dem Tod seines Vaters bei einer Siegerehrung auf dem Arm von Lance Armstrong gesehen hatten.
Doch leider hat diese Geschichte kein happy end.
Nicht ohne Grund sind ja bisher die Armstrong aberkannten Tour-Siege nicht neu vergeben worden. Viel zu groß sind die Zweifel an fast allen Fahrern, die in jenen Jahren die vorderen Ränge im Gesamtklassement belegten. Kiwilew macht da keine Ausnahme, schließlich wurde er 1998 im Team Festina Profi und fuhr später jahrelang im Cofidis-Rennstall, wo Doping ebenfalls an der Tagesordnung war.
Ich habe bei Antoine Vayer nachgefragt, der als Trainer bei Festina damals den talentierten Amateur Kiwilew für die Mannschaft verpflichtete und ein äußerst enges Verhältnis zu dem aus Kasachstan nach Frankreich übergesiedelten Fahrer entwickelte.
Unter seinen Fittichen bereitete sich Kiwilew etwa auf den Giro d'Italia 1998 vor, seine erste große Rundfahrt. Doch Vayer kann Leonard die bittere Wahrheit nicht ersparen:
„Es tut mir leid, Leonard. Ich habe Deinen Vater sehr gut gekannt und sehr geliebt. Er hat auch betrogen, wie die Mehrzahl. Du wirst das verstehen. Ich umarme Dich", so seine Botschaft.
Immer wieder haben Profis mit Verweis auf ihre Kinder beteuert, nie gedopt zu haben - und mussten später ihren Betrug doch eingestehen. Vielleicht gibt Leonards Geschichte manchem anderen Sportler so sehr zu denken, dass er seine Kinder später nicht irgendwann über die dunkle Kehrseite seiner Laufbahn aufklären muss.
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