Titelverteidiger schafft den WM-Hattrick

Tony Martin triumphiert über Wiggins und Cancellara

Foto zu dem Text "Tony Martin triumphiert über Wiggins und Cancellara"
Tony Martin zeigt es im Ziel an: Er hat gerade seinen dritten WM-Titel im Zeitfahren gewonnen. | Foto: ROTH

25.09.2013  |  (rsn) – Titelverteidiger Tony Martin hat im Zeitfahren der Straßen-WM von Florenz den Hattrick geschafft. Der 28-jährige Deutsche lieferte auf dem 57 Kilometer langen Rollerkurs eine famose Vorstellung ab und sicherte sich am Mittwoch vor dem Nelson Mandela-Forum in der toskanischen Metropole überlegen seinen dritten Titel in Folge.

„Das erste Mal ist immer das schönste, aber heute das kommt dem schon sehr nahe”, ordnete ein strahlender Martin seinen WM-Triumph in einer ersten Reaktion ein. „Ich stand heute unter starkem Druck und ich wollte unbedingt diesen Titel verteidigen. Jetzt ist der Druck von meinen Schultern gefallen, das ist ein sehr emotionaler Moment für mich“, fügte der neue und alte Weltmeister an.

Martin absolvierte das längste WM-Zeitfahren der Geschichte von Montecatini Terme nach Florenz mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 53 km/h in der Zeit von 1:05:36 und verwies den Olympiasieger Bradley Wiggins mit 46 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Der Brite fing nach einem starken Finish noch den vierfachen Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara um zwei Sekunden ab und sicherte sich die Silbermedaille. Dem Schweizer, der nur bei der ersten Zwischenzeit führte, blieb Bronze.

Wiggins, der Martin im Sommer 2012 bei den Olympischen Spielen von London noch auf den Silberrang verwiesen hatte, erkannte diesmal die Überlegenheit des Deutschen an. „Ich wollte das Rennen heute gewinnen, aber…. bei 46 Sekunden kann man nicht viel machen”, sagte der 33-Jährige, der zuletzt die Tour of Britain gewonnen hatte. „Um ehrlich zu sein, habe ich eine großartige Vorstellung hingelegt. Tony war heute auf einem anderen Level“, so Wiggins.

Martin fuhr auf dem für ihn maßgeschneiderten Parcours ein gleichmäßig hohes Tempo, lag an der ersten von drei Zwischenzeiten noch um wenige Zehntelsekunden hinter Cancellara, wendete dann aber schnell den Rückstand in einen Vorsprung, den er beständig ausbaute. Im Ziel konnte er sich über seine zweite Goldmedaille innerhalb von nur vier Tagen freuen, nachdem er am Sonntag mit Omega Pharma-Quick-Step ähnlich überlegen das Teamzeitfahren gewonnen hatte.

„Bereits am Berg ist es für Tony gut gelaufen. Das war heute alles optimal. Auf der Länge der Strecke hatte er die meiste Kraft und war im Finale klar der Stärkste von allen", freute sich Jan Schaffrath, der Martin im Wagen auf seiner Triumphfahrt begleitete.

Hinter Cancellara klaffte eine ähnlich große Lücke wie zwischen Martin und seinen beiden schärfsten Konkurrenten. Der Weißrusse Vasil Kiryienka (+1:26) sicherte sich den vierten Platz vor dem US-Amerikaner Taylor Phinney (+2:08) und dem jungen Dänen Rasmus Christian Quaade (+2:36), der bei besten Wetterbedingungen als Sechster die große Überraschung des Rennens war.

Auf den Plätzen sieben und acht folgten die beiden Italiener Marco Pinotti (+2:41) und Adriano Malori (+2:51), Rang neun belegte der Schwede Gustav Erik Larsson (+2:58), gefolgt von Kiryienkas Landsmann Konstantin Siutsou.

Eine sehr gute Vorstellung lieferte auch der Tschechische Zeitfahrmeister Jan Barta ab. Der Kapitän des deutschen Zweitdivisionärs NetApp-Endura wurde 3:07 Minuten hinter Martin auf Position elf geführt.

Keine Rolle spielten die beiden anderen deutschen Starter. Bert Grabsch, Weltmeister des Jahres 2008, belegte in seinem möglicherweise letztem WM-Auftritt mit 3:41 Minuten Rückstand Rang 20, der deutsche Vizemeister Patrick Gretsch kam nach einem Sturz nach rund 40 gefahrenen Kilometern nicht über Platz 38 hinaus (+5:14).

Acht Positionen vor Gretsch landete der Österreicher Riccardo Zoidl auf Rang 30 (+4:39), sein Landsmann Matthias Brändle belegte Platz 37 ((+5:11). Reto Hollenstein, der zweite Schweizer Starter, kam auf Rang 51 (+6:15) von 77 gestarteten Fahrern.

Später mehr

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.10.2013WM: Auch dänisches Team Opfer von Fahrraddieben

(rsn) - Bei der Straßen-WM in Florenz haben Fahrraddiebe erneut zugeschlagen. Wie das dänische Team meldete, wurden ihm nach Ende der Titelkämpfe insgesamt 30 Rahmen und 50 Paar Laufräder gestohle

01.10.2013Polnisches Team kehrt ernüchtert von der WM zurück

(rsn) – Aus der Traum für die polnische Nationalmannschaft von einer Medaille bei den Straßenweltmeisterschaften in Florenz. Auf den Weg in die Toskana begaben sich die Polen mit insgesamt 29 Fahr

30.09.2013Bei den Attacken der Kletterer musste Gilbert passen

(rsn) – Obwohl er seit seinem WM-Triumph von Valkenburg fast ein Jahr ohne Sieg geblieben war, hätte Philippe Gilbert das Regenbogentrikot – auf dem ja bekanntlich ein Fluch lasten soll – nur z

30.09.2013Froome, Wiggins und Co. die große Enttäuschung im Straßenrennen

(rsn) - Als sich das Fahrerfeld bei der 80. Straßen-WM in Lucca in Bewegung setzte, um die 272 Kilometer in Richtung Ziellinie am Nelson Mandela Forum in Angriff zu nehmen, regnete es sprichwörtli

30.09.2013Denifl: Büroklammer verhinderte mögliche Top-Platzierung bei WM

(rsn) - Der Auftritt der Österreicher am Sonntag im WM-Straßenrennen war von vielen Stürzen überschattet. So kamen mit Riccardo Zoidl, der sich eine Adduktorenverletzung zuzog, Bernhard Eisel, Ste

30.09.2013Rodriguez und Valverde spielten ihr Spiel (fast) perfekt

(rsn) - Vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften schaute alles auf Lokal-Matador Vincenzo Nibali. Der Italiener war der meistgenannte Favorit und musste mit riesigem Druck umgehen. Für Alejandr

30.09.2013Moster: „Eine Weltmeisterschaft mit Licht und Schatten“

(rsn) – „Licht und Schatten“ – so lautet die Bilanz des Bundes Deutscher Radfahrer nach dem letzten von zwölf Wettbewerben der Straßen-WM von Florenz. Der Freiburger Simon Geschke belegte i

29.09.2013Geschkes Ergebnis der Lohn für starke Teamleistung

(rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft

29.09.2013Huzarski: 240 Kilometer im Dauerregen auf der Flucht

(rsn) - Im Grunde gibt es nur zwei Sorten von Rennfahrern. Die einen hassen es, im Regen zu fahren, den anderen sind die während des Rennens herrschenden Wetterbedingungen egal. Konstant rufen sie ih

29.09.2013Cancellara: „Das Resultat ist eigentlich fast sekundär"

(rsn) – Im WM-Straßenrennen von Florenz wurde es für Fabian Cancellara nichts mit der erhofften Medaille. Nach 272,5 schweren Kilometern von Lucca nach Florenz belegte der Schweizer, der im Zeitfa

29.09.2013Rui Costa zeigt beim Pokerspiel von Florenz die besten Nerven

Florenz (rsn/dpa) - Rui Costa war der große Profiteur des Pokerspiels der Favoriten in Florenz. Der 26 Jährige holte überraschend als erster Portugiese den WM-Titel auf der Straße und stürzt

29.09.2013Rui Costa wird als erster Portugiese Straßen-Weltmeister

(rsn) – Rui Costa hat für den ersten Sieg eines Portugiesen in einem WM-Straßenrennen gesorgt. Der 27-Jährige verwies am Sonntag in einem packenden Sprintduell nach 272 Kilometern von Lucca nach

Weitere Radsportnachrichten

09.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

08.03.2025Niewiadoma gibt Entwarnung: “Mir geht es gut“

(rsn) – Für das deutsche Team Canyon – SRAM – zondacrypto ist der toskanische Schotterklassiker Strade Bianche (1.WWT) am Samstag zur großen Enttäuschung geworden. Anstatt mit Tour-de-France-

08.03.2025“Lichter aus“, aber Adria rettet in der Toskana die Red-Bull-Bilanz

(rsn) – Der Vorjahresdritte Maxim van Gils war bei Red Bull – Bora – hansgrohe  als Kapitän für die 19. Strade Bianche vorgesehen. Doch der Belgier musste wegen Krankheit passen. Für ihn in

08.03.2025Auch Mitfavoriten Vacek und Scaroni gaben bei Strade Bianche auf

(rsn) – Sieger Tadej Pogacar war bei der 19. Strade Bianche (1.UWT) nicht der einzige Fahrer, der Bodenkontakt aufgenommen hatte. Wie so oft bei Rennen über unbefestigte Straßen kam es auch in der

08.03.2025Pidcock mit gemischten Gefühlen in Siena: “Bittersüß“

(rsn) – Als Tadej Pogacar 18,5 Kilometer vor dem Ziel der Strade Bianche im vorletzten Gravelsektor Colle Pinzuto den Turbo zündete, gab Tom Pidcock noch einmal alles. Der neue Star des Schweizer Q

08.03.2025Bilbao: “Es ist ein Überlebenskampf“

(rsn) - Die 19. Strade Bianche wurde zu einem Duell zwischen Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Tom Pidcock (Q36.5), das der Weltmeister, obwohl er zuvor schwer gestürzt war, zu seinen Guns

08.03.2025Pogacars schwerer Sturz bei Strade Bianche im Video

(rsn) – Mit Beulen und Rissen im Regenbogentrikot sowie großen Wunden ist Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Strade Bianche zu seinem dritten Sieg gefahren. Grund dafür war ein schwe

08.03.2025Schweinberger bei Strade-Sturz mit Glück im Unglück

(rsn) – In den letzten beiden Jahren zählte Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck) bei Strade Bianche zu den besten Fahrerinnen ihres Teams, doch diesmal verhinderte ein Unfall, dass die Ti

08.03.2025Pogacar gewinnt Strade Bianche trotz Sturz im Rekordtempo

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) hat zum dritten Mal das Schotter-Spektakel Strade Bianche gewonnen. Ein Angriff seines stärksten Kontrahenten Tom Pidcock (Q36.5) läutete bereits 78

08.03.2025Highlight-Video des 11. Strade Bianche Donne

(rsn) – Nachdem sie sich beim Omloop Nieuwsblad noch mit Rang drei hatte begnügen müssen, war Demi Vollering (FDJ – Suez) bei der 11. Strade Bianche Donne (1.WWT) nicht zu stoppen. Die 28 Jahre

08.03.2025Van Dijk musste am Schlusstag noch zittern

(rsn) – Ellen van Dijk (Lidl – Trek) hat sich in Spanien den Gesamtsieg bei der Vuelta a Extremadura Femenina (2.1) gesichert. Allerdings musste die Niederländerin am Schlusstag nochmals zittern,

08.03.2025Vollering triumphiert im Duell gegen ihre frühere Sportdirektorin

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat zum zweiten Mal nach 2023 die Strade Bianche Donne (1.WWT) für sich entschieden. Die 28 Jahre alte Niederländerin setzte sich bei der 11. Ausgabe des ital

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Grote Prijs Jean-Pierre (1.1, BEL)
  • Dorpenomloop Rucphen (1.2, NED)
  • GP de la Ville de Lillers (1.2, FRA)
  • Porec Classic (1.2, CRO)