--> -->
24.05.2013 | (rsn) - Als Vincenzo Nibali (Astana) in Polsa den Zielstrich überquerte, richtete sich der Italiener auf und reckte die rechte Faust in den verregneten Himmel. Der 28-Jährige hatte gerade die 18. Etappe des Giro d’Italia, das 20,6 Kilometer lange Bergzeitfahren von Mori nach Polsa, mit 58 Sekunden Vorsprung vor Spaniens Samuel Sanchez (Euskaltel) und 1:20 Minute vor seinem Landsmann Damiano Caruso (Cannondale) gewonnen.
Doch sein Jubelschrei dürfte nicht nur seinem ersten Tagessieg im Verlauf der Rundfahrt bezogen geschuldet gewesen sein. Denn Nibali holte während seiner 44:29 Minuten langen Jagd durch den heftigen, italienischen Dauerregen beinahe den drei Minuten vor ihm gestarteten Gesamtzweiten Cadel Evans (BMC) ein und vergrößerte seinen Vorsprung im Kampf um das Rosa Trikot auf beachtliche 4:02 Minuten. Ein Unterschied, der auch auf den schweren zwei Alpen-Etappen ins Martelltal und zu den Drei Zinnen kaum noch wettzumachen sein dürfte.
„Mein Reifendruck war sehr groß, also musste ich in den Kurven sehr vorsichtig sein", sagte Nibali, der wie alle Favoriten im strömenden Regen unterwegs war, wogegen die Strecke bei den ersten Startern noch trocken war. Von einer Vorentscheidung wollte der Astana-Kapitän aber noch nichts wissen. „Mit der Zeit, die ich heute herausgefahren habe, kann ich mit Hilfe meines Teams mein Trikot besser verteidigen. Aber dann ist da noch das Wetter. Es bleibt ein Geheimnis, so wie heute, als die Etappe mit Sonnenschein begann und im Regen endete.“
„Ich bin mit großen Erwartungen zum Giro gekommen. Ich wollte mein Bestes geben und bisher habe ich ein paar Fehler gemacht, aber nichts Dramatisches. So gesehen ist es gut gelaufen. Vielleicht waren die Erwartungen etwas zu groß“, sagte Evans nach dem Rennen.
Für den 36-Jährigen, der auf Platz 25 der Tageswertung einer der großen Verlierer des Bergzeitfahrens war, reichte es dennoch, den zweiten Gesamtrang knapp vor Rigoberto Uran (Sky) zu verteidigen. „Gewinnen werde ich wahrscheinlich nicht, aber ich kam hierher, um für die Tour de France zu trainieren. Der momentan zweite Platz ist so gesehen nicht so schlecht", sagte der Australier, der jetzt allerdings nur noch zehn Sekunden vor dem Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky) liegt, der in Polsa 1:26 Minute auf Nibali verlor und Tagessechster wurde. Vor ihm platzierten sich noch der Italiener Michele Scarponi (Lampre-Merida / + 1:21) auf Rang vier und der Pole Rafal Majka (Saxo-Tinkoff / + 1:25) als Fünfter.
Majka übernahm dadurch auch das Weiße Trikot des Gesamtführenden vom zweiten starken Kolumbianer bei diesem 96. Giro d’Italia, Carlos Alberto Betancur (Ag2r / + 1:32). Da Betancur als Tagessiebter allerdings nur sieben Sekunden gegenüber Majka einbüßte, bleibt das Duell in der Nachwuchswertung weiter hoch spannend. Der Pole liegt nur um zwei Sekunden an der Spitze und wird sich in den kommenden Tagen heftiger Attacken erwehren müssen.
Wie schon so oft im Verlauf der drei Wochen regnete es auch während des Bergzeitfahrens östlich des Gardasees am Ende heftig. Allerdings öffnete der Himmel erst spät seine Pforten, und so kamen viele Fahrer noch trocken ins Ziel - so auch Stef Clement (+ 1:36) vom Team Blanco, der hinter Betancur den achten Platz belegte und lange Zeit auf dem „heißen Stuhl“ des Zeitbesten saß. Der Niederländer war mit der Top-Ten-Platzierung „sehr glücklich“, wie er via Twitter verkündete.
Sein deutscher Teamkollege Paul Martens hatte schon früh verkündet: „Ich habe mich schon während meines eigenen Zeitfahrens für Stef gefreut, weil das perfekte Straßen für ihn waren“, so der 94. des Tagesklassements. Mit 5:37 Minuten Rückstand war Martens langsamster der vier Deutschen. Patrick Gretsch (Argos-Shimano / +4:48) wurde 65., Danilo Hondo (RadioShack-Leopard / + 4:45) 64. und Christian Knees (Sky / + 3:58) belegte als bester den 42. Platz. Alle vier dürften angesichts der anstehenden Bergetappen allerdings nicht mit voller Kraft gefahren sein.Â
Evans musste neben der Gesamtwertung auch im Kampf um das Rote Trikot des Punktbesten eine zweite Niederlage hinnehmen. Während vor der Etappe viele davon ausgegangen waren, dass der Australier Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) das Trikot abnehmen würde, ging er auf Platz 25 leer aus und liegt weiterhin vier Zähler hinter dem Briten. Wie Cavendish Rot und Nibali Rosa, so verteidigte auch Stefano Pirazzi (Bardiani Valvole - CSF Inox) sein Blaues Trikot des besten Sammlers von Bergpunkten.
(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes
31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida
27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints
27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2
27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte
27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im
27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche
27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg
26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und SchneeBrescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali
26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges
26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie
26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den