49. Türkei-Rundfahrt: Kruopis gewinnt Etappe, Greipel Dritter

Chaos bei Massensturz in Antalya

Foto zu dem Text "Chaos bei Massensturz in Antalya"
Aidis Kruopis (Orica-GreenEdge) gewinnt die 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt. | Foto: ROTH

22.04.2013  |  (rsn) – Ein Massensturz auf dem letzten Kilometer hat den erwarteten Massensprint auf der 2. Etappe der 49. Türkei-Rundfahrt verhindert. Fast das gesamte Feld wurde gestoppt, als auf den vorderen Positionen bei der Sprintvorbereitung diverse Fahrer zu Boden gingen.

Schwer verletzten sich dabei der Australier Mark Renshaw und der Niederländer Theo Bos (beide Blanco) sowie der Belgier Jonas Vangenechten (Lotto Belisol). Wie Blanco twitterte, besteht bei allen drei Fahrern Verdacht auf Schlüsselbeinbruch. Renshaw ist nach Angaben seines Teams auf dem Weg ins Krankenhaus, wo weitere Untersuchungen vorgenommen werden sollen

Von dem Chaos auf der Straße profitierte der Litauer Aidis Kruopis (Orica-GreenEdge), der über 150 Kilometer von Alanya nach Antalya als Erster ins Ziel kam und sich seinen ersten Saisonsieg vor dem Italiener Marco Coledan (Bardiani Valvole - CSF Inox) und André Greipel (Lotto Belisol) sicherte, der wiederum die Führung im Gesamtklassement von Marcel Kittel (Argos-Shimano) übernahm.

Der Erfurter ging zwar wie viele seiner Kollegen ebenfalls zu Boden, kam aber ohne größere Blessuren ins Ziel. Greipel, Kittel und Kruopis liegen nun zeitgleich an der Spitze der Gesamtwertung.

„Wir wussten, dass es im Finale gefährlich werden könnte. Als es zum Sturz kam, habe ich mich ganz außen dran vorbeimogeln können“, erklärte der 26-jährige Kruopis.

„Der Sturz ist direkt vor mir passiert und ich weiß nicht, wie es dazu kam, ich hatte alle Mühe, auf dem Rad zu bleiben. Ich hoffe, dass alle Kollegen okay sind“, sagte Greipel, der auf den letzten Metern nicht mehr zu Coledan und Kruopis aufschließen konnte. „Ich wollte noch an Coledan vorbeiziehen, habe es aber nicht mehr geschafft. Die letzten 100 Meter haben schon weh getan.“

Bereits nach fünf Kilometern lösten sich Clément Koretzky (Bretagne-Séché), Fabricio Ferrari (Caja Rural), Piotr Gawronski (CCC Polsat), Duber Quintero (Colombia), Junya Sano (Vini Fantini) und Ahmet Örken vom heimischen Torku Seker-Team aus dem Feld und fuhren einen Maximalvorsprung von 6:20 Minuten bei Kilometer 35 heraus. Danach ließen die Sprinterteams bei strahlendem Sonnenschein aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass auch der zweite Tag der 49. Presidential Tour of Turkey mit einem Massensprint enden sollte.

Als letzter der Ausreißer wurde der Japaner Sano zehn Kilometer vor dem Ziel gestellt. Auf den breiten Straßen jagte danach das Feld geschlossen in die Millionenmetropole Antalya hinein. Keiner der Sprintermannschaften gelang es zunächst, über längere Zeit einen Zug an der Spitze zu etablieren. Auf den letzten Kilometern zeigte sich das Blanco-Team in fast geschlossener Formation ganz vorne.

Rund 600 Meter vor dem Ziel verhakten sich dann aber Renshaw und sein Landsmann und Teamkollege Graeme Brown ineinander und rissen eine ganze Reihe weiterer Fahrer mit sich zu Boden. Auf breiter Front kam das Feld zu stehen. Krupois erkannte als einer der ersten die Lage und beschleunigte.

Auch wenn der 26-Jährige seinen Sieg praktisch außer Konkurrenz einfuhr, konnte er sich am Ende über seinen Erfolg freuen: „Ich habe eine ganze Menge um mich herum zu Boden gehen sehen, was sehr traurig ist, aber es gelang mir, an allen vorbeizukommen“, schilderte Kruopis die Szenerie. „Als ich d en Sprint begann, waren noch fünf Mann vor mir. Ich habe sie nacheinander eingeholt, als letzten dann Coledan. Ich hatte Glück heute, aber ich war auch stark. Man braucht zudem einiges Talent, um Stürzen aus dem Weg zu gehen“, so Kruopis.

Aber auch Greipel attestierte sich passende Form. „Nach der letzten Kurve war ich in einer guten Position. In einem normalen Sprint hätte ich eine gute Chance auf den Sieg gehabt“, erklärte der 30-Jährige.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.11.2013„Positiver" Sayar noch immer offizieller Sieger der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Fast neun Monate nach seinem positiven Doping-Test gibt es im Fall von Mustafa Sayar noch immer keine Neuigkeiten. Der Radsport-Weltverband UCI antwortete auf eine Anfrage von velonation.com

19.07.2013Sayar wittert französische Verschwörung hinter positivem EPO-Test

(rsn) – Der bereits im März bei der Algerien-Rundfahrt positiv auf EPO getestete Mustafa Sayar (Konya Torku Seker) hat bestritten, verboteten Substanzen zu sich genommen zu haben und vermutet eine

16.07.2013Bagot lässt sich privat zum Etappengewinner küren

(rsn) – Der Franzose Yoann Bagot (Cofidis) hat nach der Bekanntgabe des positiven Dopingtests von Türkei-Rundfahrt-Sieger Mustafa Sayar (Torku Seker) eine private Siegerehrung durchgeführt. Bagot

15.07.2013Türkei-Rundfahrt-Sieger Sayar positiv auf EPO getestet

(rsn) - Der Radsportweltverband UCI hat am Nachmittag Pressemeldungen bestätigt, wonach Mustafa Sayar (Konya Torku) bei der Algerien-Rundfahrt im März dieses Jahres positiv auf EPO getestet worden

15.07.2013Türkei-Rundfahrt-Sieger Sayar schon im März positiv getestet?

(rsn) – Müssen die Ergebnislisten der Türkei-Rundfahrt zum zweiten Mal in Folge neu geschrieben werden? Wie tuttobiciweb.it am Montag meldete, soll Überraschungssieger Mustafa Sayar (Konya Torku)

08.05.2013Raeymaekers: „Niemals zuvor so glücklich“

(rsn) - Diese Zielankunft wird Thomas Raeymaekers vom Team Novo Nordisk wohl nie vergessen. Im Gesamtklassement seiner ersten Rundfahrt der „Hors Catégorie“ landete der 19-Jährige zwar auf dem l

30.04.2013Greipel: „Hoffentlich ging es mit rechten Dingen zu"

(rsn) – Der sensationelle Auftritt von Mustafa Sayar und dessen Team Konya Torku Seker bei der Türkei-Rundfahrt haben bei André Greipel (Lotto Belisol) Zweifel geweckt. „Ich möchte hier wirkl

28.04.2013Kittel zwischen den Kontinenten der Schnellste

(rsn) – Marcel Kittel (Argos-Shimano) hat die 49. Türkei-Rundfahrt (2.HC) so beendet, wie er sie begonnen hat: mit einem Sieg. Der 24 Jahre alte Erfurter gewann auch die abschließende 8. Etappe ü

27.04.2013Kittel zieht mit Greipel gleich

(rsn) – Marcel Kittel (Argos-Shimano) hat bei der 49. Türkei-Rundfahrt seinen zweiten Tagessieg unter Dach und Fach gebracht. Der 24 Jahre alte Erfurter entschied am Samstag die 7. Etappe über 124

26.04.2013Sayar fährt Berhane aus dem Türkis-Trikot

(rsn) – Mustafa Sayar (Torku Seker Spor) hat auf der 6. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.HC) den Eritreer Natnael Berhane (Europcar) aus dem türkisfarbenen Trikot gefahren und ist nun erster Kandida

25.04.2013Greipel wieder mit dem richtigen Instinkt

(rsn) – Die Deutschen haben bei den Sprintankünften der 49. Türkei-Rundfahrt alles im Griff. Nachdem Marcel Kittel den Auftakt in Alanya für sich entscheiden konnte, feierte André Greipel (Lotto

25.04.2013Greipel schlägt erneut zu, Arndt Dritter

(rsn) – André Greipel (Lotto Belisol) hat bei der 49. Türkei-Rundfahrt seinen zweiten Sieg in Folge eingefahren. Der 30 Jahre alte Deutsche entschied die 5. Etappe über 165,3 Kilometer Marmaris

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine