Organisationschef kritisiert die UCI

„Positiver" Sayar noch immer offizieller Sieger der Türkei-Rundfahrt

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Mustafa Sayar (Konya Torku) bei der Siegerehrung der Türkei-Rundfahrt, rechts Staatspräsident Abdullah Gül | Foto: ROTH

28.11.2013  |  (rsn) – Fast neun Monate nach seinem positiven Doping-Test gibt es im Fall von Mustafa Sayar noch immer keine Neuigkeiten. Der Radsport-Weltverband UCI antwortete auf eine Anfrage von velonation.com mit der Mitteilung, dass man noch immer mit der Angelegenheit beschäftigt und Sayar nach wie vor suspendiert sei.

Der 24-jährige Türke, der im April dieses Jahres völlig überraschend die Türkei-Rundfahrt (2.HC) für sich hatte entscheiden können, gilt offiziell weiterhin als Gesamtsieger, wie UCI-Sprecher Louis Chenaille erklärte. Sayar hatte bereits am 11. März bei der Algerien-Rundfahrt einen positiven EPO-Test abgegeben, was von der UCI erst im Juli offiziell bestätigt worden war – nachdem die Presse darüber berichtet hatte.

Wie Aydin Ayhan Guney, Organisationschef der Türkei-Rundfahrt, gegenüber velonation.com erklärte, sei Sayar von seinem Torku-Team entlassen worden und soll zurück getreten sein. Sein Name erscheint auch nicht mehr auf der offiziellen Website der Rundfahrt, die bereits im vergangenen Jahr den ursprünglichen Sieger hatte annullieren müssen. Damals war Sayars bulgarischer Teamkollege Ivailo Gabrovsky nach seinem Triumph ebenfalls des EPO-Dopings überführt worden. Schon da hatte die UCI erst mit einiger Verspätung das offizielle Ergebnis bekannt gegeben.

Bei der diesjährigen Ausgabe der Presidential Tour of Turkey hatte Sayar weit höher gehandelte Konkurrenten hinter sich gelassen und die Rundfahrt mit 41 Sekunden Vorsprung auf den Eritreer Natnael Berhane (Europcar) gewonnen. Schon während des Rennens hatten Fahrerkollegen wie Marcel Kittel (Argos-Shimano) oder Kevin Seeldraeyers (Astana) offen Sayars Leistungen angezweifelt – zumal der im Jahr 2012 das Rennen noch auf dem drittletzten Platz beendet hatte. Die positive A-Probe hatte alle Befürchtungen bestätigt, auch wenn Sayar selber seine Unschuld beteuerte und die Öffnung der B-Probe verlangte. An der Suspendierung konnte das aber nichts ändern.

„Ich habe gestern mit seinem Trainer gesprochen", sagte Ayhan Guney. „Ich verstehe das so, dass das Team und der Fahrer das Ergebnis der B-Probe bekommen haben. Er hat keinen Vertrag mehr und ist nicht mehr im Radsport aktiv. Ich glaube, er arbeitet jetzt etwas anderes.“

Ayhan Guney kritisierte das erneut zögerliche Verhalten der UCI, die sich schon im vergangenen Jahr im Fall Gabrovsky sehr viel Zeit gelassen habe. „Jeder wusste doch von seinem Test-Ergebnis, aber es hat dann lange gedauert, bis das endgültige Resultat feststand. Es gab offizielle Briefe an das Team, aber die UCI hat uns erst sehr spät mitgeteilt, dass seine B-Probe positiv war.“

Keine Reaktion gab es bisher nach Ayhan Guneys Auskunft auch vom Türkischen Verband. „Sie werden in einem Disziplinarverfahren über die Strafe verhandeln und wir werden sehen, was er (Sayar, d. Red.) bekommt, ob zwei oder vier Jahre oder was auch immer.“ Zumindest für Ayhan Guneys steht jedenfalls fest: „Für uns ist er nicht mehr der Gewinner der Türkei-Rundfahrt.“

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