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18.05.2012 | (rsn) – Mark Cavendish (Sky) hat beim 95. Giro d’Italia seinen dritten Tagessieg gefeiert. Der Weltmeister entschied am Freitag die 13. Etappe über 121 Kilometer von Savona nach Cervere mit Glück und Können souverän vor dem Norweger Alexander Kristoff (Katusha) und dem Australier Mark Renshaw (Rabobank) für sich.
Auf den Plätzen vier und fünf folgten die beiden Italiener Sacha Modolo (Colnago CSF) und Elia Favilli (Farnese Vini). Sechster wurde der Australier Matthew Goss (Orica-GreenEdge), Rang sieben ging an U23-Weltmeister Arnaud Démare (FDJ-BigMat). Der Österreicher Daniel Schorn (NetApp) musste sich diesmal mit Rang 22 zufrieden geben. Der Schweizer Danilo Wyss (BMC) wurde Vierzehnter.
„Ich habe eine Woche gebraucht, um mich von dem Sturz (auf der 3. Etappe) zu erholen, aber ich fühle mich jetzt von Tag zu Tag besser”, sagte Cavendish. „Im Finale lief es heute perfekt für mich. Das Team hat gut gearbeitet, aber Geraint (Thomas) und den anderen fehlt es etwas an Erfahrung. Gebt uns noch ein bisschen Zeit und der Zug wird perfekt funktionieren“, so der 26-Jährige zur erneut holprigen Sprintvorbereitung seiner Mannschaft.
Keine Veränderungen gab es im Gesamtklassement. Der Spanier Joaquim Rodriguez (Katusha) führt weiter mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Kanadier Garmin-Barracuda) und 26 auf den Franzosen Sandy Casar (FDJ-BigMat).
Mit seinem zehnten Giro-Etappensieg baute Cavendish auch seine Führung in der Punktewertung aus. „Jetzt habe ich das Rote Trikot und ich bin motiviert, bis Mailand im Giro zu bleiben“, kündigte er an. „Aber wir müssen mal schauen, ob ich auf den Bergetappen im Zeitlimit bleibe.“
Auf der kürzesten Etappe des diesjährigen Giro d’Italia wagten nur zwei Fahrer eine Flucht: Der Italiener Francesco Failli (Farnese-Vini) und der Niederländer Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM) gingen kurz nach dem scharfen Start in die Offensive und lagen bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen um die 20 Grad nach 15 Kilometern bereits mehr als vier Minuten vor dem Feld.
Der 28-jährige Failli zeigte sich bereits zum zweiten Mal im Verlauf dieser Rundfahrt als Ausreißer, der vier Jahre jüngere Keizer hatte sich sogar bereits zum fünften Mal einen Platz in der Gruppe des Tages gesichert. Im Feld konnte sich Rodriguez’ Katusha-Team zurückhalten, denn Sky und FDJ-BigMat sorgten für die Tempoarbeit.
Nach rund 30 Kilometern erlebte das bisher erfolgsverwöhnte deutsche NetApp-Team einen ersten herben Rückschlag, denn der Schweizer reto Hollenstein musste nach einem Sturz im Krankenwagen abtransportiert werden. Der Kletterspezialist wurde mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch in ein Krankenhaus eingeliefert.
Failli gewann den einzigen Bergpreis (4. Kat.) des Tages vor Keizer und dem Polen Michal Golas (Omega Pharma-QuickStep), seit der 12. Etappe neuer Träger des Bergtrikots. Nach rund 50 Kilometer hatte der Vorsprung der Ausreißer die Fünf-Minuten-Grenze erreicht, aber schon etwa zur Hälfte des Rennens war er bereits auf 3:30 Minuten zurück gegangen. Auf den letzten 50 Kilometern schaltete sich auch Orica-Green-Edge in die Verfolgungsarbeit ein, wodurch die Chancen des Spitzenduos weiter sanken.
Bei einem Schnitt von knapp unter 40 km/h setzte das Feld dem aussichtslosen Unterfangen von Keizer und Failli gut 20 Kilometer vor dem Ziel ein Ende. In der letzten Abfahrt stürzte mit Cesare Benedetti ein zweiter NetApp-Fahrer. Der Italiener konnte im Gegensatz zu Hollenstein allerdings das Rennen fortsetzen.
Auf den letzten 15 Kilometern lösten sich zunächst Rabobank, Orica-GreenEdge, Movistar und Liquigas in der Führungsarbeit ab, bevor es sechs Kilometer vor dem Ziel Julién Berard (Ag2R) und zwei weitere Fahrer mit einer späten Attacke versuchten, die aber schnell vereitelt wurde- und zwar vom Litauer Ramunas Navardauskas (Garmin-Barracuda), der zwei Tage lang das Rosa Trikot getragen hatte.
Auf den letzten knapp vier Kilometern duellierten sich der Sky- und der Saxo Bank-Zug an der Spitze des Feldes. Zunächst setzte sich Saxo Bank durch, eingangs des letzten Kilometers hatte Sky die Führung übernommen. Doch auf den letzten Metern geriet der Zug des Weltmeisters nicht zum ersten Mal bei diesem Giro durcheinander und Cavendish startete seinen Sprint aus einer schlechten Position heraus – Seite an Seite übrigens mit Roberto Ferrari (Androni-Giocattoli), der ihn auf der 3. Etappe vom Rad geholt hatte.
Diesmal ging jedoch alle gut, Cavendish nutzte ein Lücke, die sich gerade noch rechtzeitig vor ihm auftat, zog auf den letzten 100 Metern an seinen Konkurrenten vorbei und gewann mit deutlichem Vorsprung.
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