Giro d´Ìtalia: Kreuziger gewinnt 19.Etappe

Hesjedal: Großer Schritt zum Giro-Sieg

Foto zu dem Text "Hesjedal: Großer Schritt zum Giro-Sieg"
Roman Kreuziger (Astana) gewann die 19. Giro-Etappe. | Foto: ROTH

25.05.2012  |  (rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Baracuda) hat einen großen Schritt in Richtung Gesamtsieg beim Giro d`Italia gemacht und ist dem ersten kanadischen Erfolg in einer der großen Rundfahrten ein gutes Stück näher gekommen.

Auf der vorletzten Bergetappe distanzierte der 31-Jährige den im Gesamtklassement führenden Spanier Joaquim Rodriguez (Katusha) um 13 Sekunden und liegt damit in der Gesamtwertung als Zweiter nur noch 17 Sekunden hinter dem Träger des Rosa Trikots.

"Heute hat jeder erwartet, das Hesjedal Probleme bekommt. Stattdessen gab er uns eine Lektion. Sein Angriff war stark und wenn wir ihn morgen nicht abhängen können, wird er diesen Giro gewinnen", sagte ein erschöpfter Rodriguez im Ziel.  Der Katalane hofft aber noch auf die letzte Bergetappe, die am Samstag ansteht. "Allerdings kann am Mortirolo alles passieren. Offenbar ist Hesjedal jetzt der große Favorit. Es hat heute jeden beeindruckt, wie er die Angriffe von Scarponi mitgegangen ist. Aber morgen wird es noch schwieriger."

In der Gesamtwertung folgt auf Platz drei Titelverteidger Michele Scarponi (Lampre/+1:39) vor dem zweifachen Giro-Sieger Ivan Basso (Liquigas-Cannondale/+1:45), der im Schlussanstieg fast eine Minute einbüßte. In der Tageswertung besser als Hesjedal war nur der Tscheche Roman Kreuziger (Astana), der nach seinem Einbruch am vergangenen Mittwoch eine Art Wiederauferstehung feierte und die schwere 19. Etappe von Treviso bis Alpe di Pampeago als Solist vor Hesjedal gewann. 

Nach genau 20 Kilometern bildete sich eine aus 17 Fahrern bestehende Spitzengruppe, unter anderem dem mit Sandy Casar (FDJ-Big Mat), Emanuele Sella (Androni Giocattoli), Juan Manuel Garate (Rabobank), Juan Antonio Flecha (Sky), Adriano Malori (Lampre) und dem Innsbrucker Thomas Rohregger (RadioShack-Nissan). 

Bei Kilometer 100 hatten die Ausreißer einen Vorsprung von über neun Minuten. Exakt neun Kilometer später ging es hinauf zum ersten hohen Berg des Tages, dem Passo Manghen (2047 m). Der 20,45 Kilometer lange Anstieg wie bis zu 15 Prozent steile Rampen auf. Insgesamt mussten die Fahrer mehr als 5.000 Höhenmeter bewältigen.
 
Die Bergwertung auf dem Passo Manghen gewann der Italiener Stefano Pirazzi (Colnago CSF) vor Rohregger und  Sella. Im Hauptfeld bekam noch vor dem Gipfel der Spanier Benat Intxausti (Movistar) große Probleme. Der Gesamtsechste fiel schon früh zurück.

Schrecksekunden erlebte auf der 17 Kilometer langen Abfahrt der Südafrikaner Robert Hunter (Garmin-Barracuda), der stürzte, aber mit einem neuen Rad weiter fahren konnte. Nach der Abfahrt folgte die Sprintwertung des Tages, die Flecha gewann. Es folgte der Anstieg zur Alpe di Pampeago (Reiterjoch), wo es auf 20 Kilometer Länge und bis zu 16 Prozent Steigung richtig zur Sache ging. 

Liquigas-Cannondale übernahm die Führung und der Vorsprung der Ausreißer schmolz auf knapp über vier Minuten. Dann probierte Rohregger sein Glück mit einer Attacke und konnte sich gemeinsam mit Casar und Pirazzi absetzen. Die allerdings setzten eine Konteratacke an und fuhren Rohregger davon.

Die Hauptgruppe sammelte währenddessen die ersten Ausreißer wieder ein - und ein weiterer der Großen fiel zurück. Der Gesamtachte Paolo Tiralongo (Astana) , der schon am Mittwoch seine Probleme hatte, konnte nicht mehr folgen. Die Gruppe um das Rosa-Trikot war diesem zeitpunkt nur noch 25 Mann stark. 

Die erste Zieldurchfahrt an der Alpe di Pampeago sah Pirazzi vorn und er sicherte sich auch die Bergwertung am Reiter-Joch vor Casar und Rohregger.  Aus der Favoritengruppe fasste sich dann Dario Cataldo (Omega Pharma-Quick Step) ein Herz und griff 25 Kilometer vor dem Ziel an, gefolgt von Kreuziger. Da der 26-Jährige nach seinem Einbruch am Mittwoch knapp 13 Minuten Rückstand auf das Rosa-Trikot hatte, ließen die Favoriten Kreuziger ziehen.

Unterstützt wurde der Tscheche von seinem Teamkollege Kevin Seeldrayers, der das Tempo seines Kapitäns aber nur kurz mitgehen konnte. Pirazzi gewann auch den nächsten Bergpreis am Passo Lavaze' (1805 m) vor Casar, Rohregger und Sella. Knapp zwei Minuten später fuhr dann ein starker Kreuziger zu Cataldo und dem zurückgefallenen Ausreisser Serge Pauwels auf und es ging in die bis zu 18 Prozent steile Abfahrt nach Tesero. 

Im Tal bei Cavalese schlossen sich die vier Führenden Pirazzi, Casar, Sella und Rohregger zusammen und hatten vor dem letzten Anstieg ins Ziel einen Vorsprung von etwa einer Minute auf die Gruppe Kreuziger/Cataldo und 3:15 Minuten auf die Favoriten. 

In deren Gruppe gab es ein ungewohntes Bild, als nicht Liquigas-Cannondale, sondern Garmin-Barracuda mit Hesjedal das Tempo machte. An der letzten Bergwertung war es auch um Rohregger geschehen.  Kurz darauf machte sich Kreuziger, der Sandy Casar eingeholt hatte, auf die Verfolgung und fuhr am führenden Parrazzi vorbei.

2,8 Kilometer vor dem Ziel kam es in der Favoritengruppe zum ersten ernsthaften Angriff durch durch Scarponi, den Hesjedal locker parieren konnte. Basso, der seinen Rhythmus weiter fuhr, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und schloss die Lücke. Kurz darauf folgtekam der nächste Angriff durch Scarponi und diesmal konnte sich der 32-Jährige zusammen mit einem erstaunlich bergfesten Hesjedal absetzen. 

Basso und Rodriguez versuchten die Lücke zu schließen, während ganz vorne Kreuziger dem Etappensieg entgegen jagte und unter dem Lärm Tausender Tifosi ging es für den Tschechen dann durch einen kurzen Tunnel direkt ins Ziel.

Mit 19 Sekunden Verspätung kam Hesjadal auf Platz zwei. 32 Sekunden später erreichte Rodriguez das Ziel, gefolgt vom zeitgleichen Scarponi, Pozzovivo (+0:35) und Basso, der 55 Sekunden kassierte.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.05.2013Nibali baut seine Führung aus

(rsn) - Vincenzo Nibali (Astana) hat auf der 10. Etappe des Giro d`Italia sein Rosa Trikot souverän verteidigt. Der Italiener belegte auf 167 Kilometer langen ersten Alpenetappe der Rundfahrt von Cor

06.06.2012Savio: "Rujano hat kein Pfeiffersches Drüsenfieber"

(rsn) – Androni-Teammanager Gianni Savio hatte sich beim diesjährigen Giro d`Italia viel von José Rujano erhofft. Doch der ehemalige Gesamtdritte der Italien-Rundfahrt enttäuschte auf ganzer Lini

28.05.2012Kein Italiener auf dem Podium in Mailand

(rsn) - Der 95. Giro d ´Italia ist für alle italienischen Fans mit einem traurigem Ergebnis zu Ende gegangen. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda), Joaquim Rodriguez (Katusha) und Thomas de Gendt (Vaca

28.05.2012Hesjedal: "Ich habe Geschichte geschrieben"

Leipzig/Mailand (dapd). Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) küsste immer wieder das Ahornblatt auf der kanadischen Flagge und ließ sich vor der prächtigen Kulisse des Mailänder Doms als Sieger des G

28.05.2012NetApp überzeugt beim Giro-Debüt

(rsn) - Mit zwei Podiumsplatzierungen und insgesamt acht Top-Ten-Ergebnissen hat das deutsche NetApp-Team beim Giro-Debüt überrascht „Die Mannschaft hat die Erwartungen des Managements bei weitem

27.05.2012Hesjedal taucht Kanada in Rosa

Mailand (dpa/rsn) - Ryder Hesjedal Garmin-Barracuda) hat sich in der 106-jährigen Geschichte des Giro d`Italia als erster Kanadier den Gesamtsieg gesichert.Der einstige Schüler von Lance Armstrong u

27.05.2012 Ryder Hesjedal gewinnt 95. Giro d´Italia

(rsn) - Der 31-jährige Ryder Hesjedal vom Garmin-Barracuda-Team hat den 95. Giro d´Italia gewonnen. Der Kanadier erobert auf der Schlussetappe, dem auf 28,2 Kilometer verkürzten Zeitfahren in Maila

26.05.2012Rodriguez knöpft Hesjedal nur 14 Sekunden ab

(rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) träumt schon von Rosa. Der Kanadier hat sich auch auf der 20. Etappe nicht von den Bergspezialisten abhängen lassen. Auf der letzten Bergetappe von Caldes/V

26.05.2012De Gendt zerlegt alle Giro-Favoriten

(rsn) - Der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) hat auch auf der 20. Etappe seinen Anspruch auf den Gesamtsieg des 95. Giro d´Italia untermauert. Auf der letzten Bergetappe von Caldes/Val di

26.05.2012Ullrich: Vorletzte Giro-Etappe ein "Wahnsinnsgerät"

Köln (SID) - Der frühere Radprofi Jan Ullrich hat die vorletzte Etappe des 95. Giro d`Italia als "Wahnsinnsgerät" kritisiert. Steile Anstiege gehörten zwar zum Giro, allerdi

26.05.2012Giro: Heute Entscheidung am Mortirolo

(rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) hat gestern auf der 195 Kilometer langen Etappe mit Ziel auf der Alpe di Pampeago seine Ansprüche auf den ersten kanadischen Gesamtsieg beim Giro d´Italia m

25.05.2012Hesjedal kommt dem Rosa Trikot näher

Alpe di Pampeago (dapd/dpa). Ryder Hesjedal ist dem ersten kanadischen Gesamtsieg in der Geschichte des Giro d´Italia ein kleines Stück näher gekommen. Auf der vorletzten Bergetappe knöpfte der Fa

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

18.04.2025Zimmermann rechnet im Abruzzen-Finale mit Chaos

(rsn) – In seiner sechsten Saison als Profi lief für Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bisher nicht viel zusammen. Der Augsburger blieb sowohl in Australien bei den dortigen Rennen wie der

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)