Hannoveraner freut sich aber auf seinen vierten Start

Niermann hat Respekt vor der letzten Giro-Woche

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Grischa Niermann (Rabobank) | Foto: ROTH

04.05.2012  |  (rsn) – Grischa Niermann (Rabobank) wird erstmals seit 2006 wieder den Giro d’Italia bestreiten. Der 36 Jahre alte Hannoveraner geht als einer von nur drei Deutschen in die erste dreiwöchige Rundfahrt des Jahres. „Ich habe bereits im Dezember erfahren, das ich in diesem Jahr für den Giro vorgesehen bin“, so Niermann zu Radsport News. „Ich musste mich natürlich erst einmal mit dem Gedanken anfreunden, da die letzten Jahre immer mehr oder weniger komplett auf die Tour de France ausgerichtet waren, aber mittlerweile bin ich froh, beim Giro dabei zu sein.“

Der Start bei der 95. Italien-Rundfahrt bedeutet aber aller Voraussicht nach auch, dass der Routinier in diesem Jahr seine zehnte Tour de France wohl nicht in Angriff wird nehmen können. Niermann: „Der Tour-Start ist nicht ausgeschlossen, aber in diesem Jahr eher unwahrscheinlich. Wir werden während des Giro sehen, wie es läuft, und dann die weitere Saisonplanung besprechen.“

Da Rabobank beim Giro ohne ausgesprochenen Klassementfahrer an den Start geht, wird Niermann bei seiner vierten Teilnahme – anders als bei der Tour - seine Freiheiten bekommen, auch wenn Rabobank in der ersten Woche ganz auf seine beiden Sprinter Theo Bos und Mark Renshaw ausgerichtet und in den Bergen auf den Spanier Juan Manuel Garate setzt, der den Giro schon viermal unter den besten Zehn beendet hat.

Niermanns Giro-Start kommt insofern etwas überraschend, als die ersten Wochen der Saison eher zäh verliefen. „Eine Erkältung schwächte mich bei Paris-Nizza und als ich mich davon zuhause erholen wollte, wurde ich erst richtig krank“, erklärte der Niedersachse. „Ich habe ein paar Tage mit über 40 Fieber im Bett gelegen und dann den großen Fehler gemacht, unbedingt bei der Katalonien-Rundfahrt an den Start gehen zu wollen. Nach zwei Etappen als schlechtester Mann im ganzen Rennen bin ich deprimiert wieder nach Hause gefahren.“

Erst danach ging es langsam wieder bergauf – auch dank eines Höhentrainingslagers in der Sierra Nevada, das Niermann gemeinsam mit Garate im Anschluss an die Baskenland-Rundfahrt absolvierte. „Seitdem fühle ich mich wirklich gut. Ob dieser Eindruck aus dem Training auch im Wettkampf anhält, das werde ich in den kommenden Tagen sehen“, sagte der Allrounder, der sich bereits in Dänemark aufhält, wo die Italien-Rundfahrt am Samstag mit einem 8,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Herning beginnen wird.

Niermanns Meinung über den Giro-Start in Skandinavien ist zwiespältig. „Einerseits ist es schön zu sehen, wie enthusiastisch die Menschen hier in Dänemark auf den Giro reagieren. Es werden mit Sicherheit drei tolle Etappen mit unglaublich vielen Zuschauern“, erklärte er. „Andererseits bedeutet der Transfer bedingte Ruhetag nach nur drei Tagen, dass wir danach zwölf Etappen am Stück fahren werden.“

Trotzdem freut sich Niermann auf „drei schwere Wochen mit hoffentlich schönem Wetter, auf gute Beine und auf ein bisschen weniger Stress, als ich das von der Tour gewöhnt bin.“ Respekt hat er allerdings „vor der sauschweren letzten Woche in den Dolomiten."

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