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23.12.2011 | (rsn) – Nach drei Jahren mit dem damaligen Gerolsteiner-Farmteam Ista wagt Hartmut Täumler mit seinem neuen Team Specialized Concept Store zur Saison 2012 einen neuen Anlauf im Profiradsport. Im Interview mit Radsport News spricht der 61-Jährige, der seit vielen Jahren schon in der Nachwuchsförderung verantwortlich ist, über die Zusammensetzung seines Teams und über die Ziele und Erwartungen des aus elf deutschen und vier Fahrern aus Aserbaidschan bestehenden Rennstalls, der über eine Continental-Lizenz verfügt.
Herr Täumler, drei Jahre nach der Auflösung ihres Teams Ista kehren Sie mit dem Team Specialized wieder ins Peloton zurück. Was hat Sie dazu bewogen, wieder einen Rennstall auf die Beine zu stellen.
Täumler: Wir haben mit dem „Perspektivteam Baden-Württemberg“ in diesem Jahr versucht, vor allem jungen Fahrern aus der Region eine Entwicklungsmöglichkeit zu bieten. Dieses Vorhaben setzt sich nun auf einem höheren Level fort.
Wie laufen die Planungen?
Täumler: Wir sind betreffs der Teamplanungen im „Grünen Bereich“. Natürlich bedeutet so ein Neuanfang erst einmal einen enormen Arbeitsaufwand für alle Beteiligten. Aber ich merke, dass alle mit dem „Herzen dabei“ sind und das beflügelt.
Für wie lange ist das Projekt angelegt?
Täumler: Das Projekt ist natürlich keine Eintagsfliege, sondern soll kontinuierlich ausgebaut werden. Wir rechnen mit zwei bis drei Jahren, in denen das Team etabliert werden kann.
Sie haben einen Co-Sponsor aus Aserbaidschan, einem eher exotischen Radsportland. Wie kam diese Verbindung zustande?
Täumler: Der aserbaidschanische Radsportverband unternimmt derzeit große Anstrengungen, um den Radsport an die internationale Leistungsspitze zu führen. Karl Link, der im Management unseres Teams involviert ist, hat den Kontakt hergestellt. Unsere Interessen haben sich an dem Punkt getroffen, talentierten Rennfahrern eine Entwicklungschance zu ermöglichen.
Ihr Team will deutsche Talente, aber auch den aserbaidschanischen Radsport fördern. Wie gehen diese beiden Ziele zusammen?
Täumler: Die Teamzusammensetzung ist eine Herausforderung für alle. Es muss eine gemeinsame Sprache und es müssen gemeinsame Strategien gefunden werden. Aber entscheidend ist das gemeinsame Ziel: die Entwicklung der Leistungsfähigkeit aller Fahrer!
Wird es in der Vorbereitung auf die neue Saison auch Teambuilding geben und wie wird die Verständigung zwischen Deutschen und Azeris funktionieren?
Täumler: Wir werden das Teambuilding mit einem gemeinsamen Trainingslehrgang Mitte Februar auf Mallorca beginnen. Die Azeris werden Englisch lernen und so wird unsere Verständigung über die englische Sprache erfolgen.
Wer wird neben Ihnen noch in der Sportlichen Leitung dabei sein?
Täumler: Als weiterer Sportlicher Leiter wird Michael Schulz aus Heddesheim arbeiten. Ich bin derzeit mit zwei weiteren Kandidaten im Gespräch. Die komplette Teamleitung wird dann Mitte Februar bei unserer Team-Präsentation vorgestellt werden.
Nach welchen Kriterien wurden die Fahrer ausgewählt?
Täumler: Der Stamm der Fahrer wurde vom Perspektivteam Baden-Württemberg übernommen. Mario Vogt hat zu seinen Trainingskameraden zurückgefunden und Christoph Springer ist als älterer und erfahrener Rennfahrer eine wertvolle Ergänzung. Fabian Schnaidt hat unsere Lücke bei den Sprintern geschlossen. Die aserbaidschanischen Fahrer haben einige Tests absolviert und ich habe die leistungsstärksten ausgewählt.
Was erwarten Sie von Ihren Fahrern in der Saison 2012?
Täumler: Zunächst müssen sich alle als Team finden, um die Aufgaben erfolgreich umzusetzen. Die jungen Fahrer sollen sich auf internationaler Ebene weiterentwickeln und die nötigen Erfahrungen sammeln. Die älteren Fahrer des Teams werden diese Entwicklung maßgeblich unterstützen und sollen für erste Achtungserfolge sorgen. Dabei sehen wir in erster Linie die internationalen Wettkämpfe als wichtiges „Betätigungsfeld“ an. Bei den Deutschen Meisterschaften wollen wir selbstverständlich auch mit entsprechenden Leistungen auf uns aufmerksam machen.
Wie wird die Rollen- und Aufgabenverteilung im Team sein?
Täumler: Wir schauen uns das Team-Trainingslager an und werden dann sicher die „Leitwölfe“ schnell erkennen. Bei 15 Fahrern wird sich die Verantwortung eher auf mehrere Schultern verteilen.
Wie wird das Rennprogramm des Teams aussehen?
Täumler: Wir haben unsere Rennplanung erarbeitet, sind aber als neues Team im kontinentalen Bereich natürlich von dem Vertrauen abhängig, das die Veranstalter in uns setzen. Also werden wir sicher flexibel arbeiten müssen.
Sie sind schon seit vielen Jahren in der Nachwuchsarbeit aktiv. Wie ist es denn um die deutschen Talente bestellt?
Täumler: Ich denke, wir haben in Deutschland genügend Talente. Nur müssen wir aufpassen, dass wir die auch zeitgemäß aufbauen. Ich meine damit die Problematik, dass sich gerade an der Schnittstelle beim Übergang in den Elitebereich die Schwierigkeiten häufen. Schulabschluss - G8 ist für einen Leistungssportler ein echtes Problem! -, unzureichende Alternativen in „leistungssportfreundlichen“ Studiengängen und nicht zuletzt die doch insgesamt schwierige Sponsorensituation im deutschen Radsport müssen dabei erwähnt werden.
Verstehen Sie Ihren Rennstall ausschließlich als Ausbildungsteam ähnlich wie etwa das Thüringer Energie Team oder schauen Sie auch in Richtung 2. Liga?
Täumler: Aktuell sehen wir uns von der Altersstruktur her eher als Ausbildungsteam. Aber bei entsprechender Leistungsentwicklung und wenn die Sponsoren mit uns zufrieden sind, wird der Zeitpunkt kommen, an dem wir über eine Neuorientierung nachdenken werden.
Die Fragen an Hartmut Täumler stellte Matthias Seng.
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