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13.03.2011 | rsn) – Tony Martin (HTC-Highroad) hat als vierter Deutscher nach Rolf Wolfshohl, Andreas Klöden und Jörg Jaksche die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 25-jährige Eschborner verteidigte auf der Schlussetappe der 69. Auflage bei erneut starkem Regen souverän sein Gelbes Trikot und feierte auf der Promenade des Anglais in Nizza den bisher größten Erfolg seiner Karriere. Andreas Klöden (RadioShack), der Gewinner der P-N-Ausgabe von 2000, sorgte als Gesamtzweiter für einen deutschen Doppelsieg beim „Rennen zur Sonne“ – auch dies ein Novum in der Geschichte des ersten großen Mehretappenrennens der Saison.
Auf der 8. Etappe rund um Nizza konnten nochmals auch die Gastgeber jubeln. Nach 124 schweren Kilometern über fünf kategorisierte Anstiege gelang dem Französischen Meister Thomas Voeckler (Europcar) der zweite Tagessieg. Der 31-Jährige setzte sich als Solist mit 23 Sekunden Vorsprung auf den jungen Italiener Diego Ulissi (Lampre-ISD). Dritter wurde Voecklers Landsmann Julien El-Farés (Cofidis), Platz vier ging an den Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel/beide 1:06).
Tony Martin und Klöden kamen in der Favoritengruppe 1:21 Minuten hinter dem Tagessieger ins Ziel. In der Endabrechnung gab es auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen. Martin siegte mit 36 Sekunden Vorsprung auf Klöden. Dritter wurde der Brite Bradley Wiggins (Sky/+0:41) vor dem Esten Rein Taaramae (Cofidis/+1:10). Samuel Sanchez (+1:13) verbesserte sich noch vom sechsten auf den fünften Platz.
Der Deutsch-Australier Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) gewann überlegen die Punktewertung vor Klöden. Das Bergtrikot sicherte sich der Franzose Remi Pauriol (FDJ). Taaramae wurde als bester Nachwuchsfahrer der Fernfahrt geehrt. Die Mannschaftswertung gewann RadioShack.
"Einige Jungs haben gefährlich attackiert, aber ich hatte ein super Team an meiner Seite, und RadioShack und Sky haben auch dazu beigetragen, dass die Gesamtwertung blieb, wie sie war“, erklärte Martin nach dem Rennen. „Ich war immer sicher, daß ich es schaffe. Heute war es ein fantastisches Rennen ohne Stürze. Alles lief wirklich gut.“
Von der späten Attacke von Samuel Sanchez abgesehen, verhielten sich die schärfsten Konkurrenten des Deutschen Zeitfahrmeisters ruhig. Weder Klöden noch Wiggins gingen in die Offensive. "Beide waren glücklich mit dem zweiten und dritten Platz", stellte Martin fest. "Natürlich hätten sie mich angreifen können, aber sie wusstes, dass ich ihnen hätte folgen können. Sie wollten keine unnötigen Risiken eingehen. Wären sie in der Abfahrt stürzte, hätten sie ihre Podiumsplätze los verloren."
Die Entscheidung über den Tagessieg fiel am letzten Berg des Tages, dem Col d'Eze (4,3 km bei 6,7 Prozent). Zunächst attackierten der Französische Meister Thomas Voeckler (Europcar) und der Italiener Diego Ulissi (Lampre-ISD) aus einer zu diesem Zeitpunkt noch sechsköpfigen Spitzengruppe heraus und überquerten gemeinsam den Gipfel. In der Abfahrt zog der 31 Jahre alte Voeckler seinem zehn Jahre jüngeren Konkurrenten davon und feierte einen ungefährdeten Solosieg.
Knapp 1:20 Minuten hinter dem Spitzenduo folgte die zu diesem Zeitpunkt nur noch rund 20 Fahrer starke Favoritengruppe um Martin, Klöden und Wiggins den Gipfel. Kurz zuvor hatte sich Samuel Sanchez (Euskaltel) abgesetzt und war zu seinem Landsmann und Teamkollegen Gorka Izagirre vorgefahren, der dem Olympiasieger auf den letzten Kilometer als Lokomotive diente. Sanchez konnte aber nicht mehr genug Zeit herausfahren, um die Podiumsplätze noch angreifen zu können.
Nachdem am Samstag bereits 19 Fahrer aus den verschiedensten Gründen das Rennen aufgegeben hatte, stieg die Zahl der Ausstiege am letzten Tag nochmals sprungartig an. Nur noch 89 Fahrer kamen ins Ziel. Allerdings kamen im Gegensatz zur Sturzorgie der 7. Etappe diesmal keine Fahrer zu Fall.
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