Ex-Weltmeister macht seine Homosexualität öffentlich

Obree: "Es war schwierig und es gab viele Tränen"

Foto zu dem Text "Obree:
Graeme Obree bei der Bahn-WM 1993 Foto: ROTH

31.01.2011  |  (rsn) – Der Schotte Graeme Obree, zweifacher Weltmeister und Stundenweltrekordler, hat seine Homosexualität öffentlich gemacht und ist damit einer Enthüllungsstory in einer britischen Zeitung zuvor gekommen.

Der 45-Jährige sagte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der schottischen Zeitung Sun, dass die Angst vor dem Bekanntwerden seiner Homosexualität ihn lange gequält und auch eine Rolle bei seinen beiden Selbstmordversuchen 1998 und 2001 gespielt habe. "Ich bin von einer Kriegsgeneration erzogen worden; die ist in einer Zeit groß geworden, als Homosexuelle ins Gefängnis gesteckt wurden. Homosexuell zu sein war undenkbar“, sagte Obree.

Seine Familie habe er bereits 2005 rüber seine Homosexualität informiert, kurz nachdem er sich einem Psychologen anvertraut habe. Obree war verheiratet und hat zwei Kinder, ist aber mittlerweile von seiner Frau geschieden. Die Offenbarung sei zunächst ein Schock für seine Eltern gewesen, danach aber sei das Verhältnis zu ihnen viel besser geworden. "Es war schwierig und es gab viele Tränen",sagte er. "Wir haben darüber gesprochen und die Dinge diskutiert und sind jetzt viel glücklicher."

Nach seinen Suizidversuchen war bei Obree im Jahr 2001 eine manisch-depressive Erkrankung diagnostiziert worden. Aber auch die ungelösten Probleme mit seiner Homosexualität seien mit dafür verantwortlich gewesen, gab der ehemalige Zeitfahrspezialist zu: "Ich bin mit dem Gedanken aufgezogen worden, dass es besser wäre, tot als homosexuell zu sein."

Graeme Obree war über Jahre hin eine der schillerndsten Figuren des internationalen Radsports. Er gewann auf der Bahn zwei Weltmeistertitel in der Einerverfolgung (1993 und 1995), wurde aber noch berühmter mit seinen ungewöhnlichen und innovativen Versuchen, den Stundenweltrekord zu brechen – was ihm 1993 und 1994 gelang.

Den ersten Rekord schaffte er auf einer selbst gebastelten Maschine namens „Old Faithful“, die teilweise aus Ersatzteilen zusammengebaut war. Damit brach der ständig mit dem Radsportweltverband UCI im Clinch liegende Brite die neun Jahre alte Marke von Francesco Moser. Obrees Rekord hielt allerdings nur eine Woche, dann verbesserte ihn der Engländer Chris Boardman an einem Ruhetag der Tour de France in Bordeaux. Im April 1994 holte sich Obree den Weltrekord zurück - erneut auf „Old Faithful“.

Im Jahr 2000 wurden alle zwischen 1984 und 1996 erzielten Weltrekorde von der UCI annulliert und nunmehr nur noch als „Weltbestleistungen“ geführt, da die in dieser Zeit benutzten Rennmaschinen nach dem neuen Reglement verboten wären. Mittlerweile zählen nur noch solche Rekorde, die mit herkömmlichen Rädern erzielt werden.

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2025Roglic konnte sich auf Pedersen und Lidl - Trek verlassen

(rsn) - Für Red Bull – Bora - hansgrohe läuft zu Beginn des 108. Giro d’Italia viel nach Plan. Auch für sich selbst etwas überraschend hatte Primoz Roglic schon am zweiten Tag das Rosa Trikot

11.05.2025Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Viel besser hätte der Grande Partenza in Albanien für Mads Pedersen und sein Team Lidl – Trek nicht laufen können. Nachdem der Däne bereits die 1. Etappe des 108. Giro d’Italia für

11.05.2025Begleitmotorrad entscheidet Lüttich-Bastogne-Lüttich der Junioren

(rsn) – Der Brite Harry Hudson (Fensham Howes – MAS Design) und der Belgier Leander de Gendt (Cannibal Victorious) stürmten am Samstag bei der 4. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich der Junior

11.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

11.05.2025Strong: “Ich wollte mit einem großen Sieg zurückschlagen“

(rsn) – Während Mads Pedersen (Lidl – Trek) sich beim 108. Giro d’Italia quasi mit Ansage den Etappensieg holte und damit das Rosa Trikot wieder in seinen Besitz brachte, konnte der Neuseeländ

11.05.2025Tronchon amüsiert sich bei seinem ersten Profisieg prächtig

(rsn) – Die Trikots waren mit Matsch bedeckt, trotzdem wird das Siegerfoto von Bastien Tronchon bei der 42. Tro-Bro Leon (1.Pro) am Sitz seiner Mannschaft Decathlon – AG2R sicher einen Ehrenplatz

11.05.2025Nach Plan: Pedersen tauscht in Vlore Ciclamino gegen Rosa

(rsn) – Mit seinem zweiten Tagessieg hat sich Mads Pedersen (Lidl – Trek) beim 108. Giro d’Italia das Rosa Trikot zurückgeholt. Der 29-jährige Däne setzte sich auf der 3. Etappe über 160 Kil

11.05.2025TotalEnergies angeblich kurz vor Einigung mit Ineos Grenadiers

(rsn) – Bereits im März wurde über einen möglichen Einstieg des französischen Energiekonzerns TotalEnergies beim britischen Ineos-Team berichtet. Wie die Londoner “Times“ nun schreibt, sei e

11.05.2025Brenner: “Habe schon höhere Ansprüche in Sachen Ergebnisse“

(rsn) - An den ersten beiden Tagen des 108. Giro d’Italia ließ es Marco Brenner (Tudor) nach eigenen Worten etwas ruhiger angehen. Aber schon die 3. Etappe mit einem Berg der 2. Kategorie könnte e

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Konrad: “Ziel ist, das Rosa Trikot zurückzuholen“

(rsn) – Trotz einer starken Leistung im ersten Zeitfahren musste Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf der 2. Etappe des 108. Giro d’Italia sein Rosa Trikot an Primoz Roglic (Red Bull – Bora – han

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)