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01.04.2010 | (rsn) - Der rheinhessische Radsportverein FC Rheinland-Pfalz sattelt um: Nach mehreren Jahren Radsport entdecken die Rheinhessen nun den Wintersport für sich und überraschen die Region Soonwald mit einer echten Attraktion: Am Fuße des Schanzerkopfs soll ab Mitte nächster Woche mit der Soonwaldschanze die bislang einzige weltcuptaugliche Skisprungschanze in Rheinland-Pfalz entstehen. Der erste Continental-Cup ist für 2011 geplant und die Verantwortlichen erhoffen sich mit bis zu 35000 Zuschauern eine ähnliche Resonanz wie im hessischen Willingen.
„Man muss einfach einmal über den Tellerrand der eigenen Sportart hinausblicken, dann eröffnen sich sportlich völlig neue Perspektiven“, begründet Vorstand Siegfried Fröhlich das Projekt abseits des Radsports. „Wir haben in unserer Region überdurchschnittlich viele Skisprungtalente, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.“
„Auf die Idee gekommen sind wir kurz nach Weihnachten“, erläuterte sein Vorstandskollege, der Projektleiter Jörg Abel. „Wie fast jedes Jahr bin ich mit einigen Kilos zuviel aus den Weihnachtsfeiertagen gegangen und habe dann traditionell die 4-Schanzen-Tournee angeschaut mit all den Hungerhaken, die da durch die Luft segeln. Und da war die Idee geboren. Zwei Fliegen mit einer Klappe – sportliche Attraktion und die Abnehm-Profis direkt vor Ort!“
Fröhlich und Abel haben auch schon den passenden Bauträger gefunden. Mit Hilfe von Scheik A-Brill F’uls-Dai aus den Vereinigten Arabischen Emiraten soll im Soonwald ein neues Skisprung-Mekka entstehen. „Erstens hat F’uls-Dai in Dubai eine großartige Skihalle hingestellt und entsprechende Projekterfahrung, zweitens verhandeln wir noch mit einem großen Namen aus den Emiraten über ein entsprechendes Namenssponsoring für die Schanze“, so Fröhlich. „Nur soviel sei gesagt – es würde wunderbar zum Skispringen passen!“
Sportlich backen die Rheinhessen mit ihrem Bauvorhaben erst einmal kleine Brötchen. „Obwohl wir langfristig mit einer Skiflugschanze liebäugeln, werden wir vorerst mit einer Schanze mittlerer Größe planen. K90 ist genehmigt“, erläuterte Abel. „Anfangs hat das Genehmigungsverfahren in Argenthal etwas gestockt, aber nachdem wir dort die Verantwortlichen von der Wirtschaftlichkeit und touristischen Exklusivität für die Region überzeugen konnten, ging der Bauantrag schnell durch.“ Mittelfristig wird sich an das Schanzenvorhaben ein Bundesleistungszentrum anschließen . Das „Wintersportzentrum Schanzerkopf“ soll in der Planung parallel angegangen werden. „Soonwald und Wintersport widerspricht sich nicht“, erläutert Jörg Abel, der bereits Gespräche mit dem österreichischen Spitzenspringer Andreas Kofler aufgenommen hat. „Vom DSV haben wir mangels Sportler im Moment keine Unterstützung zu erwarten, aber sobald wir den ersten Überflieger aus dem Soonwald in Innsbruck auf der Schanze haben, wird man sich auf uns freuen.“ Eine letzte Hürde stellte noch die Umbenennung des FC dar: „Aus Fahrrad-Club sollte jetzt eigentlich ein Wintersport-Club werden. Allerdings wären wir dann der WC Rheinland-Pfalz. Einzelne Mitglieder meinen, dass wir das nur wegen des Sponsorings eines großen Toiletten-Aufstellers machen. Das stimmt aber nicht. Da müssen wir noch mal drüber reden.“
Zur feierlichen Eröffnung und dem obligatorischen ersten Spatenstich laden die Rheinhessen alle Interessierten für Donnerstag um 16.30 Uhr am Forsthaus Schanzerkopf ein.
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