92. Giro d´Italia Mentschow bleibt im Rosa Trikot

Sastre brennt sein Feuerwerk ab

Foto zu dem Text "Sastre brennt sein Feuerwerk ab"

Carlos Sastre (Cervélo TestTeam)<7p>

Foto: ROTH

25.05.2009  |  (rsn) – Carlos Sastre (Cervélo TestTeam) hat die Königsetappe des Giro d’Italia gewonnen und sich auf Platz drei der Gesamtwertung verbessert. Bei der Bergankunft am Monte Petrano setzte sich der Toursieger als Solist mit 25 Sekunden Vorsprung auf den Russen Denis Mentschow (Raboobank) durch, der seinen Vorsprung auf den italienischen Tagesdritten Danilo Di Luca (LPR-Brakes/+0:26) dank einer Zeitgutschrift ausbauen konnte. Vierter wurde Ivan Basso (Liquigas/+0:29), Fünter dessen italienischer Landsmann Stefano Garzelli ( Acqua & Sapone/1:19).

Der bisherige Dritte, der US-Amerikaner Levi Leipheimer (Astana) konnte im 10.8 Kilometer langen Schlussanstieg dem Tempo der Favoritengruppe nicht mehr folgen und fiel in der Gesamtwertung hinter dem Italiener Franco Pellizotti auf Rang sechs zurück. Lance Armstrong spielte im Finale keine Rolle, wurde aber immerhin Zehnter mit einem Rückstand von 2:51 Minuten und führte seinen geschlagenen Kapitän Leipheimer ins Ziel.

Mehr als 4.700 Höhenmeter warteten auf dem 237 Kilometer langen Tagesstück von Pergola nach Monte Petrano auf die noch 175 Fahrer. Insgesamt vier Bergwertungen sowie eine ganze Anzahl weiterer Anstiege machten das Rennen bei glühend heißen Temperaturen zu einer Tortur, so dass die im Gegensatz zu den letzten Tagen die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich hinter dem langsamsten vorberechneten Schnitt lag.

Bereits nach drei Kilometern bildete sich eine 20 Fahrer große Spitzengruppe, zu der unter anderem der Ukrainer Yaroslav Popovych (Astana), die Italiener Damiano Cunego (Lampre), Michele Scarponi (Serramenti PVC Diquigiovanni), Gabriele Bosisio (LPR Brakes) und der Berliner Jens Voigt (Saxo Bank) gehörten. Rabobank hatte mit dem Spanier Mauricio Ardila und dem Niederländer Maarten Tjallingii gleich zwei Aufpasser für Mentschow dabei, die ihrem Kapitän im weiteren Rennverlauf eine wichtige Hilfe waren. Bis zu sieben Minuten konnten die Ausreißer auf das Feld herausfahren, in dem der Rest von Mentschows Team das Tempo kontrollierte.

Rund sechzig Kilometer vor dem Ziel war die einstige große Spitzengruppe bei unbarmherzig brennender Sonne zu einem Quartett geschmolzen, bestehend aus Popovych, Cunego, Scarponi und Bosisio. Im elf Kilometer langen Anstieg zum Monte Catria (Kat. 1) attackierte zunächst Cunego, für den der Jubiläums-Rundfahrt bisher ein einziges Frusterlebnis war. Später versuchte es Popovych, wodurch der völlig entkräftete Scarponi den Anschluss verlor. In der rund 20 Kilometer langen Abfahrt zog dann Popovych, wohl der aktivste Fahrer des Tages, auf und davon und nahm den zehn Kilometer langen Schlussanstieg, der zum ersten Mal im Giro-Programm stand, als Solist mit 25 Sekunden vor Cunego in Angriff. Der Giro-Sieger von 2004 hatte inzwischen auch Bosisio abgeschüttelt.

Gut fünf Minuten dahinter jagte das Feld mit den Favoriten in den letzten Berg des Tages. Zu diesem Zeitpunkt fehlten schon einige prominente Fahrer wie der Schwede Thomas Lövkvist (Columbia-Highroad) oder der italienische Altmeister Gilberto Simoni (Serramenti PVC), die beide viel Rückstand aufgebrummt bekamen. Zunächst attackierte Basso im unteren, besonders steilen Stück, bevor Sastre tatsächlich das von seinem russischen Teamkollegen Volodimyr Gustov angekündigte Feuerwerk abbrannte.

Der 34 Jahre alte Spanier sprengte zunächst die Favoritengruppe mit seinem Antritt rund sieben Kilometer vor dem Ziel und machte sich an die Verfolgung vom mittlerweile müde wirkenden Cunego und dem führenden Popovych. Wie bei seinem Parforceritt im letzten Jahr hinauf nach L’Alpe d’Huez, wo er den Grundstein zu seinem Toursieg legte, zog Sastre auf den letzten Kilometern allen seinen Konkurrenten davon, flog vier Kilometer vor dem Ziel an Cunego vorbei und auf den letzten beiden Kilometern auch noch an Popovych, der völlig einbrach.

Aus der Verfolgergruppe setzte sich zunächst Basso ab, bevor dann Di Luca versuchte, sich von Mentschow zu lösen. Der Russe ließ sich aber nicht überraschen und schien die Tempoverschärfungen Di Lucas mühelos zu parieren. Auf dem letzten Kilometer holte das Duo auch noch Basso zurück. Mit seinem Schlussantritt zog der 31 Jahre alte Russe noch an seinem italienischen Widersacher vorbei und sicherte sich wertvolle Bonussekunden im Kampf um das Rosa Trikot.

Nach der turbulenten Etappe ist aus dem Dreikampf an der Spitze ein Duell geworden. Mentschow führt jetzt mit 39 Sekunden auf Di Luca, dahinter lauert Sastre, dem auf den noch folgenden Bergetappen einiges zuzutrauen ist, mit allerdings immer noch 2:19 Minuten Rückstand. Auf den Plätzen vier und fünf folgt das Liquigas-Duo Pellizotti (+3:08) und Basso (+3:19). Leipheimer kann als Sechster (+3:21) alle Hoffnungen auf seinen ersten Giro-Sieg aufgeben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2009Seeldraeyers schreibt Giro-Geschichte

(rsn) – Mit der Nominierung von Kevin Seeldraeyers für den 92. Giro d`Italia traf die Quick Step-Teamleitung eine Weiße Entscheidung. Die belgische Nachwuchshoffnung war eine der großen Überrasc

01.06.2009Di Luca: "Der stärkste Fahrer hat den Giro gewonnen"

(rsn) - Danilo Di Luca hat nichts unversucht gelassen, zum zweiten Mal den Giro d'Italia zu gewinnen. So startete der LPR-Kapitän im abschließenden Zeitfahren wegen des regnerischen Wetters mit ein

31.05.2009Mentschow beendet Armstrongs Serie

(rsn) - Obwohl Denis Mentschow bereits zwei Mal die Spanien-Rundfahrt gewonnen hat, war für den Rabobank-Kapitän der Giro-Gesamtsieg etwas ganz Besonderes. Denn der 31-jährige Russe ist der erste

31.05.2009Bruyneel mit Armstrongs Leistung zufrieden

(sid/rsn) - Auch wenn es im abschließenden Zeitfahren des 92. Giro d´Italia nur zu Platz 53 mit 1:19 Minuten Rückstand auf den Litauer Ignatas Konovalovas (Cervélo) reichte, konnte Lance Armstro

31.05.2009Mentschow stürzt ins Rosa Glück

(rsn) - Dramatisches Finale beim 92. Giro d`Italia. Der Gesamtführende Denis Mentschow (Rabobank) stürzte beim 14,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Rom auf dem letzten Kilometer auf regennasse

31.05.2009Mentschow konterte Di Lucas letzten Angriff

(rsn) - Nur 20 Sekunden liegen vor dem abschließenden 14,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Rom zwischen dem Giro-Gesamtführenden Denis Mentschow (Rabobank) und dem Zweiten Danilo Di Luca (LPR

30.05.2009Mentschow kann den Sekt kaltstellen

(rsn) - Denis Mentschow kann schon mal den Sekt kaltstellen. Der Rabobank-Kapitän überstand die vorletzte Etappe des 92. Giro d`Italia unbeschadet und konnte dank einer Zeitgutschrift bei einem Zwi

30.05.2009Mentschow: "Die Ausgangslage spricht für mich"

(rsn) - Alle zwei Jahre wieder. So könnte das Motto des Russen Denis Mentschow bei den großen Landesrundfahrten lauten. Nachdem der Rabobank-Kapitän 2005 und 2007 die Vuelta a Espana gewann, steht

29.05.2009Mentschow wehrt Di Lucas Attacken ab

(rsn) - Denis Mentschow (Rabobank) hat den Tanz auf dem Vulkan ohne Blessuren überstanden. Der Russe wehrte auf der letzten Bergetappe des 92. Giro d`Italia die Attacken der Konkurrenz erfolgreich a

29.05.2009Armstrong auf menschliche Größe geschrumpft

Neapel (dpa) - Lance Armstrong als Wasserträger, als Windschatten- Geber und als Presse-Boykotteur: Dreieinhalb Jahre Pause und die Schlüsselbein-Operation im März haben dem 37-jährigen Seriensieg

28.05.2009Das Feld hält still, Scarponi holt seine zweite Etappe

(rsn/dpa) - Michele Scarponi (Serramenti-PVC) hat die 18. Etappe des Giro d´Italia als Ausreißer gewonnen und damit bereits seinen zweiten Etappenerfolg gefeiert. Der 29 Jahre alte Italiener, der z

28.05.2009Giro: Sastre verliert an Boden

(rsn) - Wie gewonnen, so zerronnen. Vor dem Ruhetag hatte Carlos Sastre durch seinen Etappensieg seinen Rückstand auf das Giro-Spitzenduo Denis Mentschow (Rabobank) und Danilo Di Luca (LPR) verkürz

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)