Tour of the Gila – Tagebuch: 1. Etappe

Leipheimer macht Ernst

Von Stefan Rothe

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Stefan Rothe

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30.04.2009  |  Gruss aus Silver City! Die ersten 155km von insgesamt 550km sind geschafft. Nach etwas Medien-Rummel am Start (warum, wisst Ihr ja...) ging es heute früh um 9 Uhr bei Sonnenschein und 15Grad ganz gemütlich los zur 1. Etappe. Die Strecke von Silver City nach Mogollon ist eher langweilig: 140km flach mit ein paar Wellen, ein wenig Wind und durch karge Landschaft.

Meine Aufgabe bei dieser Rundfahrt ist es, unseren Kapitän Michael (Mike) Olheiser zu unterstützen. Er fährt meist in die „Top Ten“ bei den nationalen Rundfahrten hier in den USA und ist einer der besten Amateur-Fahrer im Land. Also anstatt zu attackieren und versuchen „was zu reissen“ darf ich Flaschen bringen und im Wind fahren, damit es Mike ganz einfach hat. Klingt ziemlich simpel, ist es aber nicht immer. Die Astana-Boys hatten auch ihre Aufgaben gut verteilt. Während Horner und Armstrong vorne Tempo machten, um eine Acht-Fahrer Gruppe zurückzuholen, durfte Leipheimer im Feld „sitzen“ und auf den Schlussanstieg warten.

Hier ist normalerweise nicht viel los, was Fans und Zuschauer angeht – wir sind ja in der Halbwüste New Mexicos und viele Leute sieht man da nicht. Doch mit ein paar Promis im Peloton ändert sich das, und es gab jede Menge „Gelb“ (die markante Farbe von Armstrongs Krebsstiftung) in den Händen der Fans zu sehen.

Die Kanadier von Planet Energy hatten zusammen mit Horner & Co. die Gruppe wieder in Sichtweite gebracht und jeder im Feld bereitete sich auf die letzte Rechtskurve Richtung Schlussanstieg zum Mogollon vor – ein Berg auf knapp 2500m Hoehe. Wie im Massensprint sind wir da reingefahren – wenn Du dort nicht vorne bist, dann kannst Du kaum noch ein gutes Ergebniss einfahren.

Ich hatte Mike am Hinterrad und tat was ich konnte auf den ersten fünf von insgesamt zehn Kilometern bergauf. Das SRM zeigt 520Watt und das Herz 182bpm im Windschatten(!) von Horner. Das tat weh. Zahlte sich aber aus: Mike schafft es in die 20-Mann starke Gruppe mit Leipheimer, Armstrong und einigen anderen starken Bergfahrern – meist alle Profis bei US-Continental-Teams.

20 Minuten und 15 Serpentien später hab ich’s auch geschafft (dank 39x27 Übersetzung) und komme „oben“ an. Meine Platzierung weiss ich noch nicht, spielt aber auch keine Rolle wirklich. Vielleicht „geht jas was“ im Kriterium am Sonnabend

Bis morgen!
Stefan

Stefan Rothe, 27, ist Deutscher und kam vor sechs Jahren mit Hilfe eines (Rad) Sport-Stipendiums in die USA, um Sportwissenschaften zu studieren. Rothe fuhr von 1995 bis 2002 für den Dresdner Sportclub 1898 e.V. als Junior und in der U23. Nach Universitätsabschluss arbeitet er jetzt als Radsporttrainer in Austin, Texas und ist selbst aktiver Rennfahrer. In den vergangenen Jahren war er mehrfach der erfolgreichste Amateurfahrer (Category 1) im US-Bundesstaat Texas und konnte auch bei nationalen Rennen in USA Erfolge vorweisen. Zur Zeit bestreitet er die Tour of the Gila im Pro/1-Rennen fuer das Tri-Star Team und berichtet für Radsport News in einem Tagebuch von dort.

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