--> -->
10.02.2009 | (rsn) - Heute beschließe ich mein Winter-Tagebuch. Eigentlich hatte ich gehofft, euch zum Abschluss mit tollen Neuigkeiten von der Katar-Rundfahrt zu versorgen. Dieses Vorhaben hat sich allerdings in der Neutralisation der 4. Etappe erledigt.
Schon zu Beginn des Rennens habe ich gemerkt, dass die Form ganz gut ist und ich über den Winter nicht all zu viel verkehrt gemacht haben kann. So wurde ich am Ende der 3. Etappe in einem chaotischen Sprint Neunter. Auf diesen ersten drei Etappen habe ich aber auch festgestellt, dass das Niveau der Rundfahrt in diesem Jahr deutlich höher war als bei der Ausgabe 2008. Die Teams waren auf diese Katar-Rundfahrt richtig vorbereitet und haben den Wettbewerb sehr ernst genommen. Vor allem der Kampf bei den Windkanten-Aktionen - das war der Wahnsinn.
Viel vorgenommen hatte ich mir auch für die 4. Etappe. Diese war für mich allerdings schon vorbei, bevor sie überhaupt so richtig angefangen hatte. Ich konnte schon das Schild für den offiziellen Start sehen, nur noch ein letzter Kreisel in der Neutralisation war zu meistern. Dort gab es dann jedoch einen "schönen" Sturz mit Domino-Effekt. Neben mir stürzte unter anderem der belgische Meister Jurgen Roelandts und anschließend kam auch ich zu Fall. Das Problem bei diesem Sturz war, dass wir eine geringe Geschwindigkeit von höchstens 20 km/h drauf hatten. Da passiert meistens mehr, als wenn man sich mit 50 Sachen ablegt.
So war es dann auch bei mir. Ich habe mich beim Fallen mit meinem Arm aufgestützt und gleich gehört was los war. Die Hand stand quasi auf halb neun. Die Rundfahrt war für mich beendet. Sofort kam der Rennarzt und signalisierte, dass ich ins Krankenhaus müsse. Dort wurde diagnostiziert, dass ich mir das Handgelenk gebrochen habe, anschließend bekam ich einen Gips angelegt. Schöne Sch.... Da war ich natürlich richtig down und wollte nur noch nach Hause.
Meine Rückkehr gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Am Donnerstag früh musste mein Teamarzt zunächst ein Schriftstück verfassen, worin er meine Verletzung genau schilderte. Anschließend musste ich noch mal zu einem Arzt der Fluggesellschaft Katar Airlines, und erst dann ging es zum Flughafen. Ich war schon abflugbereit, da rief mich dieser Arzt nochmals an: „Ausreise ist nicht“. Ich erfuhr, dass man Katar mit einem Gips erst nach 48 Stunden verlassen darf. Ich fühlte mich wie ein Gefangener.
Also ging es für mich wieder zurück zum Teamhotel – wo die Stimmung wirklich mies war. Schon bevor ich zum Flughafen fuhr, habe ich mitbekommen, dass Frederiek Nolf in der Nacht verstorben war. Der Sportliche Leiter von Columbia kam und sagte: "Einer von Topsport liegt tot im Bett". Ich konnte es erst gar nicht glauben, hatte es erst für einen schlechten Scherz gehalten, obwohl man ja bei so einem Thema keine Witze macht. Total geschockt erkundigte ich mich nach dem Namen des Fahrers. Da sagte man mir: "Der Nolf".
Er war der einzige Fahrer vom Topsort Vlaanderen-Aufgebot für Katar, den ich persönlich kannte. Wir waren keine Kumpels, aber „Hallo, wie geht`s“ haben wir uns immer gesagt. Noch am Abend zuvor ist er beim Abendessen zu mir gekommen und hat sich wegen meines Sturzes erkundigt und gefragt, wie lange ich pausieren müsse. So spielt das Leben. Das ist schon krass.
Am Freitag bin ich dann endlich nach Hause geflogen. Am Samstag war ich in Den Bosch beim Arzt, der mir riet, entgegen der Anweisungen der Ärzte in Katar, das Handgelenk nicht operieren zu lassen. Der Heilungsprozess würde dadurch nicht schneller verlaufen, lautete seine Begründung. Die Schmerzen im Ruhezustand sind erträglich, ich brauche keine Schmerztabletten. An Rollentraining oder ähnliches ist aber nicht zu denken. Wenn ich die Hand anwinkle, dann tut es doch noch sehr weh. Mir sind, wenn man so will, die Hände gebunden. Am Freitag muss ich noch mal nach Den Bosch zum Röntgen, dann werde ich vielleicht schon schlauer sein.
Eigentlich sollte für mich als nächstes die Ruta del Sol und dann Het Volk anstehen. Daraus wird jetzt nichts. Das Frühjahr will ich noch nicht abschreiben, aber Kopfsteinpflaster in Verbindung mit einem Handgelenksbruch ist nicht wirklich optimal. Von daher ist es beruhigend, dass ich vor der Saison einen Zweijahresvertrag bekommen habe. Da muss ich nicht auf Gedeih und Verderb schnellstmöglich Ergebnisse einfahren, habe so nicht den allergrößten Druck und kann die Verletzung in Ruhe ausheilen lassen.
Ich hoffe, ich konnte Euch in den vergangenen Monaten mit meinem Tagebuch den einen oder anderen interessanten Einblick in das Leben eines Radprofis vermitteln.
Bis demnächst
Euer Wagi
Robert Wagner (Skil-Shimano) zählt zu den deutschen Klassiker-Hoffnungen. In der vergangenen Saison konnte der 25-jährige Magdeburger mit dem Erfolg bei der Ronde van Noord-Holland (Kat. 1.1) und einem Etappensieg bei der Delta Tour Zeeland (Kat. 2.1) überzeugen. Auf Radsport News schildert Wagner in den kommenden Wochen, wie er sich auf die neue Saison vorbereitet.
(rsn) - Seit Sonntag bin ich wieder im Lande. Genau so stürmisch, wie unser Landeanflug am heimischen Flughafen war, genau so stürmisch trainierte unser Team auf Mallorca. Das Programm war erwarte
(rsn) - Gleich geht es wieder in den Flieger nach Mallorca. Gemeinsam mit meinen Skil-Shimano-Mannschaftskollegen befinde ich mich schon am Flughafen, von wo aus es ins Teamtrainingslager geht.Die Tag
(rsn) - Die Feiertage sind geschafft. Ich denke, ich habe sie ganz ordentlich gemeistert und bin gut ins neue Jahr gekommen. Weihnachten verbrachte ich bei meinen Eltern in Magdeburg. In dieser Zeit
Leider hat es doch nicht geklappt, dass ich mich auch während des Trainingslagers mal melde. Dafür gibt es jetzt einen ausführlichen Bericht, wie es mir die letzten zwei Wochen auf Mallorca ergange
Die Koffer sind gepackt. Am heutigen Montag geht es nach Mallorca. Nicht zum Feiern, sondern zum Trainieren. Bis zum 22. Dezember werde ich der Kälte entfliehen und meine Form bei hoffentlich gutem W
(rsn) - Teamtreffen sind doch immer etwas Schönes. Diesmal waren wir von Montag bis Mittwoch in De Lutte knapp hinter der Deutsch/Niederländischen Grenze. Dort habe ich auch zum ersten Mal all unse
Die vergangene Woche ist recht unspektakulär verlaufen. Ich saß zwar ein paar Mal auf dem Rad, aber nie nicht länger als zwei bis drei Stunden. Zudem besuchte ich zweimal den Kraftraum und die S
(rsn) - In der letzten Woche habe ich viel auf dem Mountainbike trainiert - allerdings nie mehr als zwei Stunden. Das Training steuere ich nach Herzfrequenz. Im November trainiere ich noch nicht wirkl
(rsn) - Robert Wagner (Skil-Shimano) zählt zu den deutschen Klassiker-Hoffnungen. In der vergangenen Saison konnte der 25-jährige Magdeburger mit dem Erfolg bei der Ronde van Noord-Holland (Kat. 1.
(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem
(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d
(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle
(rsn) - Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist dem Podestplatz bei der Tour de France 2025 einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Auf der 19. Etappe von Albertville nach La Pla
(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Mit einem weiteren starken Auftritt hat Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) am drittletzten Tag der Tour de France den dritten Gesamtrang und das Weiße Trikot verteidigt. Bei
(rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat die 19. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Der Niederländer rettete wenige Meter Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tad
(rsn) – Auf 93 Kilometer war die 19. Etappe der Tour de France verkürzt worden. Und für Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hätte sie keinen Meter länger sein dürfen. Der Etappensieger von Super
(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen