Mit Wagner durch den Winter/ Teil 4

Schön aufs Glatteis geführt

Von Robert Wagner

Foto zu dem Text "Schön aufs Glatteis geführt"

Robert Wagner (Skil-Shimano) gewährt den Lesern von Radsport news Einblicke in seine Saisonvorbereitung.

Foto: ROTH

27.11.2008  |  (rsn) - Teamtreffen sind doch immer etwas Schönes. Diesmal waren wir von Montag bis Mittwoch in De Lutte knapp hinter der Deutsch/Niederländischen Grenze. Dort habe ich auch zum ersten Mal all unsere Neuzugänge zu Gesicht bekommen - außer unserem Australier Mitchell Docker. Für den sowie für die Japaner und Chinesen im Team wäre die Anreise für zwei, drei Tage einfach zu aufwändig gewesen.

Aber dafür waren unsere französischen Neuzugänge um Cyril Lemoine dabei. Die Kommunikation verlief noch etwas schwierig, weil die Franzosen ja wohl prinzipiell kein Englisch können - und ich kann kein Französisch. Die müssen in den nächsten Wochen wohl noch ein paar Vokabeln büffeln.

Am Montag mussten die Franzosen mit unserem Trainer die Einführung in das Krafttraining machen, was ich ja schon vor ein paar Wochen hinter mich gebracht hatte. Ich wollte mit den niederländischen Jungs zur gleichen Zeit draußen etwas trainieren, aber das Wetter war extrem mies. Also war nur Spinning angesagt. Am Dienstag war dann meine Gruppe noch mal mit Krafttraining dran. Über zwei Stunden verteilt haben wir neue Übungen gezeigt bekommen. Danach haben wir uns nochmal aufs Mountainbike geschwungen und sind durch Wälder gefahren. Wir sahen aus wie die Schweine, hat aber richtig Spaß gemacht.

Am Abend wurden wir dann in Autos verfrachtet, ohne dass uns zunächst gesagt wurde, wo es hingehen sollte. Einziger Hinweise: Wir sollten uns  warm anziehen. Auf der Fahrt hieß es dann, dass es nach Entschede auf die dortige Eisbahn zum Eisschnelllaufen gehen würde. Da hatte uns die Teamleitung schön aufs Glatteis geführt. Die meisten unserer niederländischen Fahrer können zwar Eisschnelllaufenhatten - die Niederlande ist ja schließlich eine Hochburg. Aber für mich war das absolutes Neuland. Nur soviel dazu: Meine Technik ist mit Sicherheit ausbaufähig.

Im Anschluss haben wir dann noch die Bar an der Eisbahn eingeweiht. Nur so wirst du ein Team. Dabei ging's richtig lustig zu und irgendwann konnte dann auch jeder mit jedem reden, auch wenn man nicht die gleiche Sprache sprach.

Nach einer etwas kürzeren Nacht erhielten wir heute früh noch unsere neuen Shimano-Schuhe. Die wurden genau an den Fuß angepasst. Unsere neuen Trikots konnten wir uns auch schon anschauen - allerdings sehen die aus wie die alten. Außerdem führten wir noch Gespräche mit der Sportlichen Leitung, dem Teamtrainer und dem Mannschaftsarzt.

Jetzt befinde ich mich auf dem Weg in meine Heimat nach Magdeburg. Am Freitag fahre ich in Leipzig einen Test, um meine Pulswerte zu ermitteln, was wiederum für mein weiteres Training wichtig ist. Ab 8. Dezember bin ich dann für zwei Wochen auf Mallorca. Dort werde ich mir, wie im Vorjahr, mit dem Bahnfahrer Andreas Müller ein Zimmer teilen. Auch mein neuer Teamkollege Simon Geschke wird mit von der Partie sein. Diese privaten Trainingslager müssen wir aus eigener Tasche zahlen. Dafür hatte ich mir schon Geld zur Seite gelegt, das geht jetzt aber für die 535 Euro-Lizenzerhöhung beim BDR drauf. Da müssen die Weihnachtsgeschenke wohl kleiner ausfallen.

Unsere Teampräsentation wird am 12. Januar stattfinden. Anschließend geht es wieder ins Teamtrainingslager nach Mallorca und dann werde ich schon meinen ersten Renneinsatz bei der Katar-Rundfahrt haben. Dort möchte ich aber nicht nur mitrollen und das schöne Luxushotel genießen, sondern schon Ergebnisse einfahren. Das Rennen ist für uns sowieso sehr wichtig, da es vom Tour-Veranstalter ASO ausgerichtet wird. Wir hoffen dieses Jahr auf eine Einladung zur Frankreich-Rundfahrt. Deshalb ist es wichtig, uns schon in Katar von unserer besten Seite zu zeigen.

Bis die Tage,

Euer Robert

Robert Wagner (Skil-Shimano) zählt zu den deutschen Klassiker-Hoffnungen. In der vergangenen Saison konnte der 25-jährige Magdeburger mit dem Erfolg bei der Ronde van Noord-Holland (Kat. 1.1) und einem Etappensieg bei der Delta Tour Zeeland (Kat. 2.1) überzeugen. Auf Radsport news schildert Wagner in den kommenden Wochen, wie er sich auf die neue Saison vorbereitet.

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