Ronny Scholz: Down Under-Tagebuch/3. Etappe

Vom Winde verweht

Von Ronny Scholz

22.01.2009  |  (rsn) - Die heutige Etappe war schlimmer, als bei eisigen oder extrem heißen Temperaturen Rennen zu fahren. Es war schon vor dem Start sehr windig, und als es dann nach der neutralen Phase bei Km10 richtig los ging, wartete gleich eine Steigung auf uns.

Sofort wurde attackiert und das Feld dadurch auseinander gerissen. Mit entscheidend war heute auch der Wind. Vorne bildete sich eine Spitze mit 14 Fahrern vor einer größeren Gruppe, in der ich und noch drei Mann aus meinem Team dabei waren. Es stürmte, was ging - links von mir flogen einige Rennfahrer (mit sehr hohe Felgen) einfach von der Straße. Sie hatten bei dem Wind keine Chance.

Ich fuhr oder hing in einem 45 Grad-Winkel geneigt auf meinem Fahrrad und habe nur gedacht: Die Position darf ich nicht aufgeben, sonst komme ich nicht ins Ziel. Dann ging es zu Glück berghoch, wo sich wieder ein Feld bildete und ich mich ein wenig erholen konnte. Während der Abfahrt kam es dann zu einem schlimmen Sturz, an dem sicher 30 Fahrer beteiligt waren. Ich hatte wahnsinniges Glück, kam noch rechtzeitig zum Stehen und wurde auch nicht von hinten über den Haufen gefahren.

Die ganze Straße war übersät mit Rennfahrern und zerstörtem Material. Es lagen so viele zerbrochene Rahmen und Laufräder herum, dass unser halb italienisch sprechender Handyreporter Enrico Muax ein gutes Jahr lang jeden Tag einen neuen Kerzenständer hätte aufstellen können.

Für mich war das Rennen nach diesem Crash gelaufen, die Gruppe, in der ich mich ursprünglich befand, habe ich nie wieder gesehen. Nach der Zielankunft mussten wir noch einen langen Transfer überstehen, der uns richtig geschlaucht hat.

Ich hoffe natürlich, dass es morgen weniger windet und wir wieder ein normales Rennen ohne so viele Stürze erleben.

Ciao

Ronny

Milram-Neuzugang Ronny Scholz startet in den Farben seines neuen Teams so früh wie noch nie in seiner Karriere in die Saison. Bei der Tour Down Under wird sich der 30-jährige Herrenberger nicht nur einem ersten Formtest unterziehen, sondern auch in einem Tagebuch für Radsport News von seinen Erlebnissen im hochsommerlichen Australien berichten.

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