Frösi-Tour-Tagebuch/18. Etappe

Ein Tieftag nach der Kletterei

Von Robert Förster

Foto zu dem Text "Ein Tieftag nach der Kletterei"
Robert Förster (Gerolsteiner) Foto: Christoph Adamietz

24.07.2008  |  So ist das immer: Erst kann man's kaum abwarten, dass die Tour beginnt und wenn es losgeht, freut man sich irgendwann nur noch auf Paris. So ist das derzeit bei uns im Team. Alle fiebern dem Ende entgegen. Koxi, der am Samstag noch mal richtig ran muss, träumt vom Podium, Fabian ist von seinen Stürzen lädiert und leidet jetzt auch noch an einer Allergie, Schumi ist angekratzt und Kraussi und mir gehts auch nicht so toll.

Heute früh fuhren wir im Auto von Alpe d'Huez ins Tal. Da sieht man erst mal wie lang und steil der Anstieg überhaupt ist. Ich habe die Etappe gestern noch richtig in den Beinen gespürt. Um so unangenehmer, dass das Rennen richtig schnell begann. Die ersten 60km fuhren wir in einer Stunde und 3 Minuten. Da war richtig Radrennen. Am Anfang lief es super für uns, nachdem Seppel in der ersten Ausreißergruppe dabei war. Aber Credit Agricole, Bouygues Telecom und Quick Step haben das Loch wieder zugefahren. Als die ersten Ausreißer wieder zurückgeholt wurden, sind Burghardt und Barredo weggefahren.

Der nächste Berg war steil, lang, eklig. Nicht angenehm. Als die beiden vorne 12 Minuten Vorsprung hatten, war hinten die Luft raus. Bei mir auf alle Fälle. Ich habe mich gerade so am Ende des Felds gehalten. Caisse d'Epargne hat zwischendurch mal Tempo gemacht, dann fuhr CSC auf Zug. Wir dahinten haben nur noch den Tag rumzukriegen versucht. Alle, mit denen ich gesprochen habe, hatten so einen Tieftag nach der Kletterei gestern.

Burghardt gewinnt, deutscher Sieg, schön! Columbia ist hier der große Abräumer. Ich kann dagegen nichts Spannendes berichten. Auch das Hotel heute ziemlich bescheiden. 80km weg vom Ziel und wieder mal so ein Pappmaché-Bunker, nicht mal deutsches Fernsehen. Morgen? Das wird sicher wieder von Anfang an schnell. Sicherlich geht eine Gruppe. Und das ist bei dieser Tour ein Glückspiel: Wer, wann, wie viele? Ich hoffe, dass es mir morgen wieder besser geht, aber wie gesagt, Paris ist jetzt schon bei uns allen im Hinterkopf.

Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten. Traditionell führt Robert Förster auf Radsport News zur Tour de France sein Tagebuch. Der Gerolsteiner-Sprinter, der in diesem Jahr auf seinen ersten Tour-Etappensieg hofft, wird in den nächsten drei Wochen von seinen Erlebnissen auf und neben der Strecke berichten.

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