Unibet-Neuzugang nimmt Streit gelassen

Eichler: In welchem Trikot fahren wir heute?

Von Matthias Seng

23.03.2007  |  Markus Eichler hat nach einer Grippe und damit verbundener dreiwöchiger Rennpause mit dem fünften Platz beim belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse ein weiteres Spitzenergebnis für sein Team Unibet.com eingefahren. Der schwedisch-belgische Rennstall sorgt derzeit aber nicht nur in sportlicher Hinsicht für Schlagzeilen. Im Streit um die Starterlaubnis bei großen Rennen hat Unibet schon mehrere Male den Kürzeren gezogen. Dazu kommt, dass das Team zumindest in Frankreich nicht mit dem Schriftzug des Sponsors, einem privaten Wettanbieter, antreten darf. Drohenden Startverboten versucht die Teamleitung jetzt vorzubeugen, indem sie ankündigt, bei französischen Rennen unter anderem Namen und in anderen Trikots starten zu wollen. Es wäre bereits der dritte Kleiderwechsel in der laufenden Saison.

„Wir Fahrer nehmen das mit Humor“, sagt Eichler. „Wir fragen uns schon untereinander: In welchem Trikot fahren wir denn heute? Die Stimmung im Team ist gut und wird auch nicht vom Trikot-Streit gedrückt.“ Noch ist unklar, ob Unibet.com bei Paris-Roubaix starten darf, einem von Eichlers großen Saisonzielen. Der 25-jährige Mönchengladbacher ist sich aber sicher, dass er und seine Kollegen in den vergangenen Wochen für beste Referenzen gesorgt haben: „Ich denke da positiv. Die Teamleitung hat mit den neuen Trikots und der Namensänderung alle Vorgaben erfüllt, und in sportlicher Hinsicht konnten wir kaum mehr machen.“ Damit spielt Eichler auf die sechs Saisonsiege – durch Jimmy Casper, Baden Cooke und Jeremy Hunt und mehrere Spitzenplatzierungen seines Teams an, die es zu einem der erfolgreichsten im Peloton gemacht haben.

Auch bei Nokere Koerse zählte das Team zu den aktivsten im Feld. Eichler: „Mit Matheus Pronk, Jonas Ljyngblad und mir hatten wir drei Fahrer in der Spitzengruppe und die Konkurrenz wusste gar nicht, wer für wen fährt. Unsere Unberechenbarkeit ist sicher eine große Stärke.“

Eichler ist davon überzeugt, dass sein Team in der Auseinandersetzung mit den Veranstaltern doch noch zu seinem Recht kommt und zu den großen Rennen eingeladen wird. Auch der Sponsor Unibet lege große Gelassenheit an den Tag, mit einem vorzeitigen Ende des Engagements rechnet der einzige Deutsche bei Unibet.com nicht. „Der Sponsor ist derzeit in aller Munde“, gewinnt der Klassikerspezialist dem Streit sogar positive Seiten ab. „Vertreter von Unibet haben uns gesagt, dass die Zugriffe auf die Websites des Radteams und des Unternehmens gestiegen sind. Für den Sponsor ist das letztlich Werbung, auch wenn für uns Fahrer die Ungewissheit nicht immer sehr angenehm war.“

Für Eichler geht die Saison jetzt so richtig los. Auf seinem Rennkalender stehen am Sonntag das niederländische Eintagesrennen Ronde van het Groene Hart, kommende Woche in Belgien die Dwars door Vlaanderen und der E3 Prijs Vlaanderen. Es folgen die „Drei Tage von de Panne“ und am 8. April die Flandern-Rundfahrt. Fraglich ist, ob der bekennende Vielfahrer tags darauf bei „Rund um Köln“ starten kann. In der darauf folgenden Woche wird Eichler noch bei Gent-Wevelgem antreten, bevor es am 15. April in die „Hölle des Nordens“ geht. Ob Markus Eichler und Unibet.com aber tatsächlich bei Paris-Roubaix dabei sind, entscheidet letztlich Veranstalter ASO.

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