Experten sehen Armstrong vorn

Merckx: Ullrich fehlt die psychische Härte

20.06.2005  |  „Für Ullrich ist Radfahren längst zur Quälerei ausgeartet“, sagt Radsport-Idol Eddy Merckx, der kürzlich seinen 60. Geburtstag feierte, im 156-seitigen kicker-Sonderheft zur Tour de France 2005. „Er musste diesen Sport in der früheren DDR von Kindheit an systematisch betreiben. Das höhlt die Seele aus. Deswegen fehlt ihm die psychische Härte.“

Merckx tippt darauf, dass der Texaner Lance Armstrong die Tour zum siebten Mal in Folge gewinnen wird, bevor er danach seine Karriere beendet. „Sollte es wider Erwarten dennoch ein Tour-Sieg für das Team T-Mobile geben, wäre das wohl dann der Triumph eines starken Trios, das aus Ullrich, Klöden und vor allem aus Winokurow besteht.“ Der mit 445 Profisiegen erfolgreichste Radsportler aller Zeiten ist einer von vielen illustren Experten wie Bjarne Riis, Dietrich Thurau, Tony Rominger, Rolf Gölz, Jens Heppner, Udo Bölts oder Danilo Hondo, die für das Sportmagazin kicker Fahrer und Chancen beurteilen.

Ähnlich wie Merckx sieht auch Thurau, deutsches Radsport-Idol der Vor-Ullrich-Zeit, das „letzte Duell“ der einzigen beiden noch aktiven Tour-Sieger: „Auch diesmal wird Armstrong nicht zu schlagen sein. Der Mann weiß ganz genau, wann er wirklich top sein muss.“ Der Hesse, der mittlerweile in der Schweiz lebt, attestiert Ullrich jedoch eine „Top-Form. "Er ist meiner Meinung nach sogar in der Form der erfolgreichen Jahre 1997 und 2003.“ Wie Merckx und Thurau kann sich Gölz, zweifacher Etappensieger bei der „Grand Boucle“, keine „Wachablösung“ vorstellen: „Alle Welt wartet darauf – aber ich sehe weit und breit niemanden, der dazu im Stande wäre.“ Auf den Punkt bringt Jens Voigt vom dänischen CSC-Team das Giganten-Duell: „Ulle ist der beste der normalen Menschen. Ohne Armstrong wäre er längst der König der Welt.“

Von den deutschen Nachwuchshoffnungen trauen die Experten am meisten Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner zu. „Warum soll nicht er Bergkönig werden?“, fragt der dreifache Vuelta-Sieger Rominger. „Er war es 2004 beim Giro, weil er überall dort punktete, wo er es konnte.“ Nach Meinung des Schweizers werde ohnehin kein Spezialist Bergkönig. Bölts, der Ullrich als Helfer zum Tour-Sieg 1997 begleitete, sieht bei Wegmann „für einen Klassement-Fahrer zwar Defizite im Zeitfahren, und auch bei der letzten Woche im Hochgebirge wird er sich schwer tun. Aber er kann bei Ausreißversuchen immer vorne dabei sein.“

Das kicker Spezial zur Tour de France erscheint bereits zum dritten Mal in Folge und ist ab 21. Juni zum Preis von vier Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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