Kommentar

Scharping muss jetzt aufräumen!

Von Matthias Seng

21.02.2005  |  Also doch Rudolf Scharping. Das mit Spannung erwartete Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten vor dem Gremium der 17 Landesverbandsvorsitzenden verlief unspektakulärer als erwartet – und von manchen vielleicht befürchtet. Der ehemalige Verteidigungsminister und SPD-Bundestagsabgeordnete hinterließ offenbar einen derart überzeugenden Eindruck, dass sein Widersacher, der junge Hotelier Max Benz, seine Chancenlosigkeit einsah und vorzeitig die Segel strich. Scharping, ganz alter Politprofi, betonte zwar, die Wahl wäre noch nicht entschieden. Hintergrund der Zurückhaltung des Hobbyradlers: Das formelle Verfahren sieht vor, dass erst das Plenum der Bundeshauptversammlung am 16. März den Präsidenten wählt. Da die Landesverbandspräsidenten sich am Wochenende festgelegt und entsprechende Empfehlungen aussprechen werden, an die sich die Delegierten halten werden, ist die Wahl bereits vorzeitig entscheiden: Der Gewinner heißt Rudolf Scharping.

Auf den neuen BDR-Chef kommt eine ganze Menge Arbeit zu, was dieser auch weiß. Scharping will verkrustete Strukturen aufbrechen und den BDR zu einem modernen Verband formen. Der Breitensport soll gefördert, die Nachwuchsarbeit intensiviert werden. Der 57 jährige Pfälzer will sich bei Innenminister Schily für ein Anti-Doping-Gesetz stark machen. In diesen Punkten unterscheidet sich er sich übrigens nicht wesentlich von den Vorstellungen seines unterlegenen Konkurrenten Benz, auch nicht in dem Bekenntnis zu Teamwork. Die Schwachstellen beim Patienten BDR sind bekannt, die Diagnose ist gestellt, die Therapie kann beginnen.

Apropos Therapie: Der Wahlkampf der letzten Wochen hat viele an eine Schlammschlacht erinnert. Bei einer Umfrage von Radsport aktiv bei den Landesverbandspräsidenten wurde deutlich, dass nicht wenige von ihnen verärgert waren über die Art und Weise, wie versucht wurde, für den einen oder anderen Kandidaten Stimmung zu machen. Vielleicht wurden manche an maßgeblicher Stelle von der Tatsache überrascht, dass erstmals in der Geschichte des BDR sich zwei Kandidaten um das Präsidentenamt bewarben. Sie wollten auf Nummer sicher gehen und schon vor der Kür ihr Wunschergebnis festzurren. Das mag übliche (Personal)Politik sein. Dem BDR und seinem Ansehen jedenfalls hat es mehr geschadet denn genutzt. Auch hier wird auf den neuen Präsidenten unter dem Schlagwort Imageförderung einige Arbeit zukommen. Bleibt zu hoffen, dass Rudolf Scharping dabei ein glücklicheres Händchen hat als während seiner Zeit als Verteidigungsminister!

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)