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03.01.2005 | Ein bisschen fühlte sich Udo Bölts an sein erstes Jahr als Radprofi erinnert: Damals, 1989 stand er vor einer neuen Herausforderung mit gehobenem Anspruch. Der bis dahin sehr gute Amateur-Rennfahrer wurde Radprofi. Anfang des Jahres 2004, als der Heltersberger seine zweite Karriere im Radsport als Sportlicher Leiter beim Team Gerolsteiner begann, war es ähnlich. Aber dieser Schritt war der weitaus schwierigere, wie der 38-Jährige in einer Bilanz nach seinem Premierenjahr in leitender Position festgestellt hat.
"Vom Rennsattel in den Autositz, das war nicht so einfach", resümiert Bölts. "Als Rennfahrer wird für dich alles organisiert." Als Sportlicher Leiter ist nun er derjenige, der organisiert. "Ich musste auch erst mal feststellen, ob mir diese Aufgabe liegt." Immerhin ist Bölts nun soweit zu sagen, ja, der neue Job liegt ihm. Dabei war der Tour-Dauerbrenner, der die Frankreich-Rundfahrt zwölf Mal absolvierte, froh, dass ihm die Sportliche Leitung der Gerolsteiner entgegen kam. "Hans-Michael Holczer hat mir die nötige Zeit zum Lernen gegeben."
Abgeschlossen sei dieser Lernprozess noch nicht, so Bölts. Hier ein Kniff. Dort ein Dreh. Mal ist die clevere Entscheidung in einer brenzligen Rennsituation gefragt. Dann wieder der richtige Ton. Und vor allem: stets in der Verantwortung zu stehen, fürs Teamwork, für den Erfolg. Vor allem das war es, woran sich der Pfälzer erst gewöhnen musste. Seinen ersten Einsatz als Sportlicher Leiter meisterte er bei der Mallorca-Challenge, Anfang Februar 2004. Doch "der Rollenwechsel war nicht einfach", kann der 38-Jährige heute sagen. "Gerade erst vom Rad gestiegen, sah ich mich noch eine ganze Zeit als Teil der Rennfahrer." Aber er begriff schnell und versteht sich längst auf die Rolle der sportlichen Leitung mit all ihren Facetten.
Bölts ist geradezu ein Idealfall für die Gerolsteiner. Denn der "Lehrling" war gleichzeitig schon Lehrmeister. "Ich möchte weiter einen guten Draht vor allem zu den jungen Fahrern haben, meine Erfahrungen weiter geben und dabei helfen, dass unsere Talente reifen", beschreibt er seine besondere Aufgabe im Team. Bei der Regio-Tour führte er Markus Fothen in seinem ersten Profijahr zum starken vierten Platz. Oder bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt ("Noch immer mein Heimrennen, auch als Sportlicher Leiter"), bei der sich Ronny Scholz unter Bölts' Obhut als Dritter auf dem Podium platzierte.
"Das Management beweist schon seit Jahren ein gutes Händchen bei der Auswahl von Neuprofis", lobt er die Arbeit seines Chefs Hans Holczer. Dem Team komme entgegen, "dass jedes Jahr mehr Jungprofis ihre Karriere unbedingt bei Gerolsteiner beginnen wollen", hat Bölts gemerkt. "Es hat sich bezahlt gemacht und es hat sich herumgesprochen, dass bei uns jeder seine Chancen bekommt. 32 Siege in der Saison 2004 und Platz drei der Weltrangliste, zeigen uns, dass das offene System für uns genau der richtige Weg ist."
Seinen Erfahrungsreichtum gibt der Heltersberger mittlerweile nicht mehr nur an die Profis aus der Mineralwasser-Equipe weiter. "Das hat sich irgendwie ergeben", sagt Udo Bölts zu seinem Angebot an Hobby-Fahrer. Der 38-Jährige arrangiert Trainingsfahrten mit dem Mountainbike oder dem Rennrad, Rund-um-Betreuung inbegriffen. Von einer gemütlichen 60-Kilometer-Tour bis zu drei Tage Intensiv-Training ist alles möglich. Eine Idee, an der sein Freund, Weltklasse-Triathlet Lothar Leder, mit beteiligt ist. Der unterstützte ihn einst bei seinem Start beim Hawaii-Triathlon 2000 und bietet persönliche Trainingshilfe schon länger an, was den Sportlichen Leiter der Gerolsteiner inspirierte. Prompt arbeitete Bölts sein eigenes Angebot für professionelles Training aus. "Es ist wie bei unseren Jungprofis: Ich will auf jeden Einzelnen gezielt eingehen können, aber überfordert wird niemand. Es macht keinen Sinn, wenn ich den ein oder anderen nach Hause schiebe", versichert Bölts, der ja auch schon einen Tour-de-France-Sieger - nämlich Jan Ullrich - zum Sieg begleitet hat.
Gelegenheiten, so wie früher den ganzen Tag lang, ganz alleine auf dem Rad durch den Pfälzer Wald zu streifen, werden für den ehemaligen Kletterspezialisten daher immer seltener. "Allein, nur so für mich, fahre nur noch selten. Höchstens einmal die Woche", erklärt er etwas verschämt. Was ja so wenig auch nicht ist. "Außerdem schwimme ich regelmäßig. Und zum Abtrainieren gehe ich Laufen. Das passt besser in meinen Zeitrahmen". Es scheint, Bölts, der immer als "harter Hund" gegen sich selbst galt, hat auch ein Jahr nach dem Ende seiner Profi-Laufbahn noch immer enorm viel Ehrgeiz. Vor allem ist da sein Job beim Team Gerolsteiner. Nicht im Sattel, dafür aber im Autositz.
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