Deutsche Meisterschaft

Rich inspiziert Tatort der Radsport-DM

28.05.2004  |  Der Countdown läuft: Die Vorbereitungen zu den Deutschen Radsportmeisterschaften 2004 laufen auf Hochtouren. Freiburg, ohnehin die „Stadt der Radfahrer“, freut sich, am 26. und 27. Juni die gesamte deutsche Radsportelite zu den diesjährigen Titelkämpfen begrüßen zu dürfen. Allen voran Jan Ullrich wird dafür sorgen, dass die Massen in ganz Südbaden auf den Beinen sind. Doch auch ein anderer Lokalmatador wird im Blickpunkt stehen: Michael Rich aus dem nur 20 km entfernten Emmendingen. Der 34-jährige vom Team Gerolsteiner inspizierte schon einmal die Strecke zwischen Bayernrundfahrt und Deutschlandtour:

Ihr Eindruck von der Meisterstrecke?

Rich: Prima. Sie ist nicht allzu schwer, weder bergauf noch bergab. Trotzdem ist für jeden was dabei. Du musst am Berg ganz schön reinhauen und auf der Ebene ziemlich pressen!

Also fehlt die richtige Selektivität?

Rich: Ja. Das ist aber auch gut so. Denn bei diesem Profil erwarte ich, dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Es gab auch schon Meisterschaften, wo bald nach dem Start die Hälfte der Fahrer quasi am Straßenrand saß, weil das Feld bereits aussichtslos abgehängt war. Hier erwarte ich eine große kompakte Gruppe bis mindestens zwei Runden vorm Ziel.

Das heißt: Gerolsteiner und das T-Mobile-Team neutralisieren sich – wie so oft – gegenseitig?

Rich: Ich kenne natürlich die Taktik von T-Mobile nicht... Aber keine Bange: Spannend wird es trotzdem! Die kleineren Teams werden dafür umso wilder attackieren.

Welches ist Ihr persönlicher Hauptfavorit?

Rich: Diese Strecke ist prädestiniert für den komplettesten Radrennfahrer. Und das ist eindeutig Jan Ullrich – wenn seine Form stimmt...

Stichwort Ullrich: Geben Sie uns doch bitte – wenn auch als Ferndiagnose - eine Einschätzung seiner aktuellen Leistungsstärke!

Rich: Das kann ich schlecht sagen. Als er noch in Merdingen gewohnt hat, da habe ich ihn öfters mal getroffen. In der Schweiz fahre ich aber nie. Aber eines weiß ich bestimmt: Die ganzen Spekulationen jetzt wieder sind Quatsch! Für mich stellt sich nur eine Frage: Gewinnt Armstrong die Tour oder Ullrich?!

Könnte auch Michael Rich gewinnen – nämlich die DM 2004?

Rich: Puh, wenn alles normal läuft, eher nicht. Da sind andere – siehe oben – einfach besser. Doch wer weiß, wenn ich am Schluss noch in einer guten Gruppe bin, werde ich natürlich attackieren! Herschenken tue ich nichts. Und: Erst einmal müssen die anderen mich abhängen!

Hilft Ihnen am Ende vielleicht der Heimvorteil?

Rich: Sportlich nicht. Sonst würde ich ja alle Rennen in der direkten Umgebung gewinnen. Zumal jeder Fahrer die Strecke vor dem Start in- und auswendig kennt. Einzig vielleicht von der Motivation her. Schließlich spornt das heimische Umfeld mit vielen Freunden und Bekannten zusätzlich an.

Bleibt die Frage nach dem „Schweinehund“: Sie fahren 210 Kilometer, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 42 km/h – macht das Spaß?

Rich (lacht): Tja. Zum Einen werden wir für’s Radfahren ja bezahlt. Unter finanziellen Gesichtspunkten würde ich natürlich lieber mit einem Bundesligaprofi tauschen. Doch kicken habe ich früher mal probiert. Das hat nicht geklappt. Irgendwann bin ich beim Radfahren hängen geblieben.

Und wenn Ihre Kinder Radprofi werden wollen?

Rich: Speziell fördern werde ich sie bestimmt nicht. Aber wenn sie es wirklich wollen, sollen sie es ausprobieren. Besser auf dem Rad sitzen, als irgendeinen anderen Blödsinn tun!

Mit Michael Rich sprach Thomas Wiehle

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)