Lance Armstrong: «Ich habe mit Telekom gespielt»

18.07.2001  | 

Frage: Nicht nur Ihr Sieg auf der Königsetappe der Tour de France, sondern auch die Art und Weise wie er zu Stande kam, sorgt für Gesprächsstoff. War es ein geplanter Bluff?

Armstrong: «Ich wusste, ich musste bluffen, damit die anderen noch schneller fahren. Diese Entscheidung haben wir allerdings auf der Straße getroffen. Alle gucken Fernsehen, interpretieren die Gesichter der Fahrer. Auch die Sportlichen Leiter der Teams in den Begleitwagen. Das Team-Telekom hat weiter Tempo gemacht, ich habe gelitten. Ich habe mit Telekom gespielt und gewonnen.»

Frage: Demnach war es keine gute Idee von Telekom, lange Zeit den Rhythmus auf dem Weg nach L`Alpe d`Huez zu bestimmen?

Armstrong: «Sie haben sich früh entschlossen, Tempo zu machen. Wir haben uns entschlossen, ein wenig ruhiger zu fahren. Trotz des Rennverlaufs war die Telekom-Taktik richtig. Es ist gut für Ullrich, wenn das Tempo gleich bleibend hoch bleibt.»

Frage: Aber alle Mühen waren vergeblich. Hatten Sie mehr von Ullrich erwartet?

Armstrong: «Er liebt es, am Berg einen gleichmäßigen Rhythmus zu fahren, dem die meisten Fahrer auf Dauer nicht gewachsen sind. Plötzliche Tempowechsel hasst er. Das ist doch seit langer Zeit bekannt.»

Frage: Was hat Sie veranlasst, ausgerechnet kurz vor L`Alpe d`Huez zu attackieren?

Armstrong: «Das ist der berühmteste Anstieg im Radsport, ein mystischer und historischer Ort. Jeder Fahrer will hier einmal gewinnen. Schon beim Anblick meiner Kollegen im Hotel am Abend zuvor, habe ich mir gedacht: Diese Mannschaft braucht einen Etappensieg. Wir hatten bisher viel Pech: der Sturz beim Mannschaftszeitfahren, Krankheit und der Verlust von Vandevelde.»

Frage: Teilen Sie die Einschätzung vieler Experten, dass Andrej Kiwilew nun Geheimfavorit ist. Er war Nutznießer der Bummeletappe nach Pontarlier, liegt im Gesamtklassement immerhin über acht Minuten vor Ihnen und gilt als guter Bergfahrer.

Armstrong: »Für diese Bummel-Etappe war ich nicht verantwortlich. Möglich, dass wir dabei einen großen Fehler gemacht haben. Kiwilew ist ein verdammt guter Fahrer, ich respektiere ihn. Im vergangenen Jahr wollten wir ihn sogar für unser Team gewinnen.»

aufgezeichnet von Heinz Büse, dpa

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