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14.10.2025 | (rsn) – Mit dem Abschluss der WorldTour-Saison bei der Tour of Guangxi in China und den letzten ProSeries sowie europäischen .1-Rennen im Jahr 2025 endet am Sonntag auch der Dreijahreszyklus für WorldTour-Lizenzen. Zur Saison 2026 werden die neu an die besten 18 Teams der Welt vergeben – vorausgesetzt diese erfüllen auch die weiteren Auflagen der UCI rund um Finanzen, Verträge und Ethik-Code. Ausschlaggebend ist vor allem aber das Dreijahresranking der Teams und in dem geht es um die Plätze 19 und 20 noch sehr eng zu.
Platz 19 dürfte, sollte es zu dem bereits viel besprochenen Zusammenschluss der belgischen Teams Lotto und Intermarché – Wanty kommen – was höchstwahrscheinlich ist – gleichbedeutend mit dem 18. WorldTour-Ticket für die nächsten drei Jahre sein. Und deshalb ist der Kampf zwischen Uno-X Mobility und Cofidis extrem spannend: Nur 336,42 UCI-Punkte trennten die beiden Mannschaften zu Wochenbeginn, als sie bei 25.803,67 (Uno-X) beziehungsweise 25.467,25 (Cofidis) Punkten standen.
Beide Teams werden in dieser Woche noch die drei verbleibenden ProSeries-Rennen Giro del Veneto (15.10.), Japan Cup (19.10.) und Veneto Classic (19.10.) bestreiten und Cofidis steht bei der Tour of Guangxi (14.-19.10.) am Start, wo es aufgrund des WorldTour-Levels die meisten Punkte zu ergattern gibt – nämlich ganze 300 für den Gesamtsieg und 40 pro Etappenerfolg, plus jeweils Abstufungen nach unten.
So wäre ein zehnter Gesamtrang in Guangxi, zum Beispiel mit Emanuel Buchmann oder Jesus Herrada, noch 50 Zähler wert und der siebte Etappenrang von Stanislaw Aniolkowski zum Auftakt hat für Cofidis bereits sieben Punkte eingebracht, so dass nur noch 329,42 Punkte aufzuholen sind.
Bei den ProSeries-Eintagesrennen in Italien und Japan ist der Sieg je 200 Punkte wert, 150 gibt es für Platz zwei, 125 für Rang drei und so weiter – bis drei Punkte für Platz 40. Da beide Mannschaften bei der am Dienstagabend beginnenden Tour of Holland (2.1) nicht am Start stehen, gibt es über Italien, Japan und China hinaus nur noch eine weitere Chance, auf den letzten Drücker wichtige Punkte zu holen: das traditionsreiche Eintages-Einzelzeitfahrevent Chrono des Nations in Les Herbiers (1.1). Dort winken dem Sieger am Sonntag ganze 125 UCI-Punkte, 85 gibt es für den Zweiten, 70 für den Dritten, 60 für Platz vier, 50 für Platz fünf und so weiter bis zum 20. Platz, der noch drei Zähler wert ist.
Und auf diese Punkte im Kampf gegen die Uhr hat es das norwegische Team Uno-X nun abgesehen, um sich noch vor Cofidis halten zu können. Deshalb nominierte man mit Sören Waerenskjold und Carl-Frederik Bevort nun zwei gute Zeitfahrer, die für ihren Rennstall und die erhoffte WorldTour-Lizenz die Kohlen aus dem Feuer holen sollen.
"Es ist ein letzter Versuch, so viele Punkte wie möglich zu holen. So können wir danach in den Spiegel schauen und mit Sicherheit sagen, dass wir alles getan haben, was wir konnten", erklärte Team-Manager Thor Hushovd dem norwegischen Sender TV2. "Wir haben momentan eine bessere Ausgangsposition als Cofidis, aber gleichzeitig sind 337 Punkte nicht viel. Wenn wir es schaffen, wäre das ein neuer Meilenstein in der norwegischen Radsport-Geschichte." Uno-X Mobility wäre das erste norwegische Team in der höchsten Liga des Männer-Radsports. Das Frauenteam gehört nämlich ohnehin bereits zur Women's WorldTour.
Spannend wird, wie Cofidis auf die Nominierung von Uno-X reagiert. Bislang haben die Franzosen nur Alexis Renard für das Chrono des Nations genannt. Ein Start des 30-jährigen Zeitfahrspezialisten Benjamin Thomas, der am Mittwoch zunächst noch den Giro del Veneto bestreitet, scheint aber auch alles andere als ausgeschlossen.
Immerhin geht es für Cofidis sogar um noch mehr als die WorldTour-Lizenz. Denn sollte man die nicht erreichen, so gilt es für die Franzosen noch eine weitere Rechnung zu beachten: Die der ProTeams mit den meisten Punkten in der aktuellen Saison. Die drei besten solchen nämlich bekommen eine automatische Wildcard-Einladung zu den WorldTour-Rennen 2026.
Während Tudor (9.890,33 Punkte) und Q36.5 (8.142,66) dabei sicher durch sind und auch Uno-X (10.296) das wäre, wenn es die WorldTour doch noch verpasst, so würde es zwischen Arkéa – B&B Hotels (7.189,82), Cofidis (7.140) und TotalEnergies (6.961) auch da sehr eng – wobei man Arkéa aus der Rechnung voraussichtlich streichen darf, weil die Mannschaft wohl 2026 nicht mehr bestehen wird.
TotalEnergies hat beim Chrono des Nations Emilien Jeannière auf der vorläufigen Startliste stehen, allerdings ist die Mannschaft von Manager Jean-René Bernaudeau weder bei der Tour of Guangxi noch bei den ProSeries-Rennen in Italien und Japan oder der Tour of Holland dabei. Nicht mal ein Sieg von Jeannière in Les Herbiers würde also reichen, um Cofidis noch zu überholen. Dazu müsste TotalEnergies kurzfristig noch einige weitere Fahrer zum Zeitfahr-Klassiker schicken.
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