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28.07.2025 | (rsn) - Es hat etwas gedauert, bis die ARD-Reportage “Geheimsache Doping: Im Windschatten“ auch bei der Tour de France ankam. Aber auf der Pressekonferenz der 20. und vorletzten Etappe sah sich schließlich auch Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) gezwungen, zu der Causa Stellung zu nehmen, die seinen Landsmann David Rozman betrifft, der mehr als eine Dekade lang “Carer“ (Betreuer) bei den Teams Sky und Ineos Grenadiers war und mindestens eine Zeitlang parallel für das Dopingnetzwerk des Erfurter Mediziners Mark S. agiert haben soll.
“Ich weiß nichts über diesen Fall, ich habe nichts gelesen, sondern nur etwas gehört, was erzählt wurde“, sagte er. Pogacar gab immerhin nicht vor, Rozman, der selbst auch einige Rennen als Radsportler bestritt, überhaupt nicht zu kennen. In der Radsportszene des kleinen Landes dürfte jeder, der ein paar Jahre aktiv war, auf jeden anderen mindestens einmal gestoßen sein, erst recht, wenn beide es in die WorldTour geschafft haben, wenn auch auf unterschiedlichen Wegen. “Ich kenne ihn nicht so gut“, sagte Pogacar. Und er bekräftigte noch einmal, nicht viel über die Sache zu wissen.
___STEADY_PAYWALL___ Wer vielleicht nicht mehr über die Sache, aber immerhin über den Mann wissen dürfte, ist Christopher Froome. In seiner Zeit bei Sky und Ineos ließ der britische Kenianer den Betreuer aus Slowenien ziemlich nah an sich heran. Rozman war sein persönlicher Betreuer, ob bei Froomes vier Tour-de France-Siegen oder Olympiawettkämpfen. Ja, auch British Cycling akzeptierte ihn für Olympische Spiele. Der Journalist David Walsh, dessen Recherchen mithalfen, das Dopinggeflecht um Lance Armstrong aufzuklären, nannte den Betreuer, um den es hier geht, in einem Artikel mal “Chris Froomes Masseur und seinen vielleicht sogar engsten Vertrauten“ im Team. Die Beziehung war so eng, dass Rozman sogar einen Sohn nach Froome benannte, wie slowenische Medien schrieben.
Mit acht Fahrern und dem Masseur David Rozman trat Ineos Grenadiers zur 112. Tour de France an. Der Slowene verließ das Rennen dann aber vorzeitig. | Foto: Cor Vos
Als in englischsprachigen Medien der Name Rozman bekannt wurde, löschte Froome auf X alle Nachrichten, aus denen sich die enge Beziehung der beiden ablesen lässt. Das Presserecht jenseits des Ärmelkanals erlaubte die Namensnennung. Deutsche Medien nannten den Namen erst, als das Team Ineos ihn selbst mit einer Presserklärung in Umlauf brachte.
Chats zufolge, die die Münchner Antidopingstaatsanwaltschaft im Rahmen der Operation Aderlass in den Mobilgeräten von Mark S. sicherstellte, hatte Rozman parallel zu seiner Tätigkeit für Froome offenbar auch Austausch mit dem Erfurter Dopingarzt. Das Team um Hajo Seppelt, zu dem auch der Autor dieses Textes gehörte, hatte Einblick in diese Kommunikation. Daraus ließ sich entnehmen, dass der Masseur dem Doping-Doc mit Kontakten half, auch zu einem bisher nicht identifizierten mutmaßlichen Drahtzieher im Geschäft mit verbotenen Substanzen und Methoden. Er muss auch die eine oder andere Dienstleistung für Mark S. erledigt haben. Und beide waren sich offenbar auch privat zumindest so nahe, dass der Arzt zu den Hochzeitsgästen des Masseurs gehörte.
Im Rahmen der ARD-Recherchen suchten wir die Location in den Bergen Sloweniens auf. Ein Kinderkarrussell drehte sich dort noch, der Wind blies scharf. Wir durften auch in den Festsaal blicken. Leider waren keine Erinnerungsfotos an die bestimmt hübsche Sause hoch in den Bergen aufzutreiben. Es wäre zu schön gewesen, zu erfahren, wer noch alles zu dem Kreis gehört hatte.
Der zweimalige Etappengewinner Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) sah sich mit Fragen konfrontiert, die er nicht beantworten konnte. | Foto: Cor Vos
Um es klar zu sagen: Hochzeitsgast bei wem auch immer zu sein, lässt zwar Rückschlüsse auf persönliche Verbindungen zu, nicht aber auf etwaige gemeinsam getätigte illegale Geschäfte. In den bisherigen Recherchen, in die der Autor dieses Textes eingebunden war, gibt es auch keine Hinweise darauf, dass Mark S. und der Sky/Ineos-Masseur Rozman Doping-Aktivitäten für den britischen Rennstall tätigten.
Sky/Ineos hatte schließlich ganz eigene Leute für Akquise und Transport verbotener Substanzen, etwa den für vier Jahre aus dem Sport verbannten Arzt Richard Freeman. Auch ob Froome von den Nebentätigkeiten seines “vielleicht sogar engsten Vertrauten“ wusste, ist vollkommen ungewiss. Nach aktueller Lage der Dinge besteht also kein Anlass, daraus einen “Fall Froome“ zu konstruieren.
Immerhin bekam der Masseur laut einer Information von Team Ineos an den Londoner Guardian mittlerweile eine offizielle Aufforderung der für den Radsport zuständigen Antidopingorganisation ITA, sich einer Befragung zu stellen. Bereits im April, verblüffend zeitnah zu einer Rechercheanfrage des Teams um Seppelt an die ITA übrigens, hatte diese offenbar “informell“ mit dem Masseur gesprochen. Gespannt darf man sein, was bei der erneuten Begegnung herauskommt.
Dagegen könnte der langjährige Team-Manager David Brailsford wohl Antworten geben – die lieferte der Waliser allerdings nicht. | Foto: Cor Vos
Rozman verließ daraufhin die Tour, wie Ineos dem Guardian mitteilte. Viel zu sehen war er dort allerdings auch vorher nicht. Die Performance des Teams beeinträchtigte die Causa offenbar nicht nachhaltig, wie die zwei bravourös herausgefahrenen Etappensiege von Thyman Arensman bewiesen. Der Niederländer war zum Zeitpunkt der belegten Kontakte zwischen dem Ineos-Masseur und dem Doping-Doc ohnehin noch gar nicht beim britischen Rennstall unter Vertrag. Er musste auf seinen Pressekonferenzen aber ausbaden, dass von seinen Chefs niemand während der Tour zum Vorfall Stellung nehmen wollte.
Selbst David Brailsford, das in den Schoß der Radsportfamilie zurückgekehrte Mastermind des britischen Radsports, scheute eine offizielle Aussage. RSN sprach ihn am Rande der Tour direkt an. Der früher für seine Austeil- wie Nehmerqualitäten bekannte Waliser lehnte eine zitierfähige Antwort aber ab.
Stand jetzt ist das der beunruhigendste Aspekt der gesamten Affäre. Team Sky war einst mit dem Anspruch, sauberen Radsport betreiben zu wollen, in die Szene gekommen. Brailsford selbst hatte eine “zero tolerance“-Politik gegenüber Doping und Dopern versprochen. Von Null Toleranz kann im vorliegenden Fall aber nicht gesprochen werden. Der Name des Masseurs als mutmaßlicher Helfer im Erfurter Netzwerk war seit dem Aderlass-Prozess bekannt. Aus dem Null-Toleranz-Versprechen wurde über die Jahre eine Null Transparenz-Praxis. Das ist die traurige Zwischenbilanz dieser Causa.
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