Guter Dauphiné-Auftakt nach Kahnbeinbruch

Dritter im Sprint! Die Beine folgen van der Poel noch nicht

Von Jens Claussen

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Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck, li.) fehlte im Sprintfinale des Auftakts des Critérium du Dauphiné die nötige Frische. | Foto: Cor Vos

08.06.2025  |  (rsn) – Obwohl Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) sich erst vor zwei Wochen bei seinem Mountainbike Comeback im tschechischen Nove Mesto einen Kahnbeinbruch zugezogen hatte, war er einer der prägenden Fahrer im Finale der Auftaktetappe des Criterium du Dauphiné (2.UWT). Als Visma-Leader Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) fünf Kilometer vor dem Ziel zur Attacke blies, war der Niederländer neben dem späteren Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG), Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Santiago Buitrago (Bahrain Victorius) einer der wenigen Fahrer, die dem Dänen folgen konnten.

Trotz seiner verletzungsbedingten Rennpause galt van der Poel als der Favorit dieser prominent besetzten Spitzengruppe für die Sprintankunft in Montlucon. Am Tagesende sprang Rang drei für den erfolgsverwöhnten Profi heraus.

Nicht euphorisch, aber zufrieden präsentierte sich danach der siebenmalige Cross-Weltmeister, der noch vor dem Start der Dauphiné erklärte, nicht nur wieder in den Rennrhythmus kommen zu wollen, sondern bei der achttägigen Rundfahrt auch einen Etappensieg anstreben wolle. Nach dem Zieleinlauf erklärte er gegenüber wielerflits.nl: “Ich war wirklich am Limit und bin froh, dass ich heute mit diesen Fahrern bis zur Ziellinie fahren konnte." Immerhin musste sich van der Poel gegen Pogacar und Vingegaard keinen geringeren, als zwei Tour-Siegern, geschlagen geben.

Mangelnde Erholung kostete womöglich den Sieg

Der letzte steile Anstieg vor dem Finale, die Côte de Buffon, mit einer Länge von 600 Metern und durchschnittlich 8,6 Steigung wurde für den Weltmeister von 2023 zu einem größeren Hindernis als vermutet und raubte ihm, wie er angab, die nötige Erholung auf den letzten Kilometern. “Dieser Aufstieg war schwieriger als erwartet, vor allem mit dem Wind an der Spitze. Das ging ziemlich lange so", gab er zu Bedenken. “Ich bemerkte, dass ich mich nicht so gut von den Anstrengungen erholte, wie ich es normalerweise tue. Ich habe das Feld kommen sehen, also musste ich aus der Ferne starten", erklärte MvP, warum er trotzdem den Sprint sehr früh eröffnete. Und weiter: "Ich hatte nicht die Beine, um es zu halten, aber ich bin mit diesem Finale zufrieden."

Bei seinem letzten Formtest auf Wettkampfniveau vor der Anfang Juli beginnenden Tour de France wird der Top-Star von Alpecin – Deceuninck bei der bergigen Rundfahrt nicht mehr viele Gelegenheiten erhalten, mit einem Sieg sein Selbstbewusstsein für die Frankreichrundfahrt zu boostern. Dennoch blickt van der Poel zuversichtlich auf die kommenden Tage. “Normalerweise erholen sich meine Beine ein bisschen schneller und natürlich hätte ich heute gerne gewonnen. Aber ich denke, ich kann zufrieden sein. Ich konnte gut trainieren, aber es fehlt einfach die Härte“, analysierte der 30-Jährige, der sich diese Härte bei der Dauphiné holen will, damit er so einen Sprint bei der Tour nicht mehr verliert.

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