Heimvorteil in Slowenien?

Die Chancen für Roglic, Govekar und Tratnik auf der 14. Etappe

Von Tom Mustroph aus Trevisio und Sebastian Lindner

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Auf Matevz Govekar wartet in der Heimat viel Arbeit. | Foto: Cor Vos

24.05.2025  |  (rsn) – Für drei Slowenen steht auf der 14. Etappe des Giro d’Italia ein Abstecher in die Heimat an. Die letzten Kilometer des Tages führen durch die Grenzregion zwischen Italien und Slowenien, Schluss ist dann in Nova Gorica. Neben Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) und dessen Helfer Jan Tratnik ist es auch für Matevz Govekar (Bahrain Victorious) ein besonderer Tag.

“Ich bin sehr aufgeregt und freue mich schon sehr lange auf heute“, sagte Govekar vor dem Start zu RSN. Zwei neunte Plätze konnte der 25-Jährige bereits einfahren. Govekar hat schnelle Beine und kommt gut über kleine Anstiege, ähnlich wie Mads Pedersen (Lidl – Trek), nur nicht ganz auf dem selben Level. Entsprechend könnte der Tag aber auch einer für ihn werden, denn Pedersen geht wieder als einer der Favoriten ins Rennen. “Wenn unser Leader sicher ist, dann bekomme ich auch ein paar Freiheiten“, so Govekar zu seinen Aussichten. Doch bis Antonio Tiberi, aktuelle Dritter der Gesamtwertung, wirklich vor Zeitverlust geschützt ist, dürfte der Zug für Govekar auf ein eigenen Ergebnis längst abgefahren sein.

Denn es wartet wieder mal eine Zielrunde, die mit einem nicht unerheblichen Anstieg aufwartet. Auf dem Papier ist es ein Anstieg der 4. Kategorie, 700 Meter lang und 7,7 Prozent steil. Eigentlich nichts allzu Wildes. Aber auch nur acht Kilometer von der Ziellinie entfernt. Ein knackiger Antritt, eine Lücke – und schon könnte es Ärger geben für den einen oder anderen Klassement-Fahrer. “Der finale Rundkurs ist sehr technisch“, weiß Govekar ganz genau. “Je länger man dort an der Spitze des Feldes fährt, desto besser ist es eigentlich. Denn wenn es mit hohem Tempo in die letzte Kurve vor dem Berg geht, kann ich versprechen, dass es das Feld extrem in die Länge ziehen wird.“

Roglic lächelt, wird aber kaum glänzen können

Eine Sache für Roglic vielleicht, gerade vor frenetischen Fans, die ihn über jede Welle schreien werden? Der 35-Jährige hatte gesagt, dass der Abstecher nach Slowenien auch ein Grund für ihn gewesen sein, sich in diesem Jahr wieder für den Giro zu entscheiden. Und Zeit aufzuholen hat er auch noch, um den Traum von Rosa wahrwerden zu lassen. Doch sein Kompagnon Tratnik nimmt ein wenig den Wind aus den Segeln. “Es ist ja heute ein bisschen wie bei den Sprints am Red Bull Kilometer. Primoz ist auf der Gravel-Etappe auf seine Schulter gestürzt. Das schränkt ihn gerade bei der Spritzigkeit ein. Aber ich sehe ihn immer Lächeln. Auch der heutige Tag wird ihm helfen, ab morgen in Topform zu sein.“

Denn erst da, das sagte in Gianni Moscon auch ein anderer Roglic-Helfer schon vor Tagen, beginnt der Giro erst wirklich. 25 Kilometer hinauf zum Monte Grappa, dann nochmal 16 Kilometer bergauf nach Dori. Auch wenn es keine Bergankunft es: Es geht langsam aber sicher ins Hochgebirge. Demzufolge sind heute vielleicht doch nochmal die Sprinter dran.

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