Carapaz, Steinhauser & Co. beeindrucken beim Giro

EF trauert dem entgangenen Maglia Rosa nicht hinterher

Von Jan Zesewitz

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Das Podium des 108. Giro d´Italia, v.l.: Isaac Del Toro (UAE - Emirates - XRG), Simon Yates (Visma - Lease a Bike), Richard CAarapaz (EF Education - EasyPost) | Foto: Cor Vos

02.06.2025  |  (rsn) – Zwei Etappensiege und ein dritter Platz in der Gesamtwertung: Der Giro d’Italia 2025 dürfte als eine der erfolgreichsten Grand Tours in die Geschichte von EF Education – EasyPost eingehen. Podiumsplatzierungen bei großen Rundfahrten sind für das US-amerikanische Team keine Selbstverständlichkeit – in den vergangenen 13 Jahren gelang das bis zur diesjährigen Ausgabe des Giro nur drei Mal. Richard Carapaz schaffte es nun in Rom wie zuletzt Hugh Carthy 2020 bei der Spanien-Rundfahrt auf den dritten Platz.

Das Team darf zufrieden sein, auch wenn sich ein kleines “Aber“ in die Aussagen der Fahrer und Verantwortlichen am Ende dieses Giro in Rom einschlich. Das Ziel war das Maglia Rosa und es war bis zum vorletzten Tag am Colle delle Finestre in greifbarer Nähe. Spätestens nach dem Ausscheiden von Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) und Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) war der Ecuadorianer der stärkste Kletterer im Feld. Simon Yates (Visma – Lease a Bike) schlug dann aber Carapaz und Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) am vorletzten Tag am Finestre ein Schnippchen und gewann schließlich die 108. Italien-Rundfahrt.

“Wir sind sehr glücklich“, zog Carapaz auf der EF-Homepage dennoch ein positives Fazit. “Der Plan war, den Giro zu gewinnen und wir haben nie aufgegeben. Unsere aggressive Fahrweise war ein Spektakel für die Fans. Die Umstände waren eben, wie sie waren. Wir haben alle das gleiche Spiel gespielt. Jeder will gewinnen und am Ende kann es nur einen geben. Der dritte Platz ist eine Belohnung für die harte Arbeit und wir können sehr stolz sein“, so der 32-Jährige, der seinen zweiten Giro-Triumph nach 2019 um 4:43 Minuten nur scheinbar deutlich verpasste. Tatsächlich war es bis zum Finale der 20. Etappe aber ein Sekundenkrimi zwischen den drei besten Fahrern dieser Italien-Rundfahrt.

Steinhauser erst angeschlagen, dann Helfer

EF kann sich mit dem Etappensieg von Carapaz auf der 11. Etappe und von Kasper Asgreen auf der 14. Etappe für den verpassten Gesamtsieg trösten. Das Team war insbesondere in den Bergen der einzige ernstzunehmende Herausforderer von UAE – bis Visma den Rennverlauf am Finestre auf den Kopf stellte.

Ein wichtiger Bestandteil des extrem belebenden Elements, welches das Team einbrachte, war Georg Steinhauser. Der junge Allgäuer kam zwar nie in die Situation, seinen Etappensieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Nachdem er sich in Albanien zu Beginn der Rundfahrt noch mit Knieproblemen herumgeschlagen hatte, wurde er im Rennverlauf immer stärker und war am letzten, schweren Wochenende der wohl wichtigste Berghelfer von Carapaz.

 

Für die persönliche Entwicklung des 23-Jährigen war es nach eigenen Worten hilfreich, den Leader Carapaz aus nächster Nähe zu erleben. “Es war super cool, ihn zu unterstützen und zu sehen, wie er sich auf und neben dem Rad verhält“, sagte Steinhauser nach der zweiten Grand Tour seiner Karriere. “Ich bin sehr stolz darauf, wie wir am Ende gefahren sind. Wir haben alles gegeben. Der beste Moment war der Tag, an dem Richie gewonnen hat. Es waren Mikkel Honoré, Richie und ich, und wir haben es gerockt und er hat es am Ende geschafft. Das war etwas Besonderes“, so Steinhauser im Rückblick auf die 11. Etappe.

Auch wenn Carapaz schließlich das Rosa Trikot verpasste, so lieferten der Olympiasieger von Tokio 2021 und seine Teamkollegen beeindruckende Vorstellungen ab und trugen ihren Teil dazu bei, dass der Giro bis zum Schluss spannend blieb.

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