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21.05.2025 | (rsn) - Der vermeintliche Tag für die Ausreißer war am Ende doch keiner. Richard Carapaz (EF Education - EasyPost) hat die 11. Etappe des Giro d`Italia für sich entschieden, nachdem die Fluchtgruppe am letzten Anstieg gestellt wurde. Für den Ecuadorianer war es ein großer Sieg. Doch auch viele andere Protagonisten waren mit dem Ausgang des Tages zufrieden. RSN hat die Stimmen zusammengetragen.
“Es war bis dahin (9 Kilometer vor Ende) schon eine harte Etappe und ich habe mir überlegt, was ich machen kann. Ich habe vom ersten Anstieg an gesehen, dass viele Fahrer schon leiden und habe dann überlegt an welchem Moment ich angreifen könnte. Ich wusste genau, dass ich in diesem Moment loslegen muss, um die Gruppe hinter mir zu lassen und es ins Ziel zu schaffen.
Es war gestern im Zeitfahren nicht meine stärkste Leistung, aber es war schon ok. Es war auch das Ergebnis, was ich mir erhofft hatte. Ich wusste, dass meine Beine ganz gut sind und ich da heute weitermachen kann.
Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie lange es schon her ist, dass ich gewonnen habe, aber es liegt schon eine Weile zurück. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes, diese Etappe beim Giro zu gewinnen. Es war richtig aufregend heute und auch mannschaftlich eine richtig starke Leistung. Ich möchte den Sieg aber auch meiner Familie widmen, besonders meinem Sohn, denn der hat heute Geburtstag.“
“Ich weiß gar nicht genau was ich zu meiner Attacke sagen soll. Ich habe eine Möglichkeit gesucht und das Gefühl insgesamt war heute okay. Am Ende hat dann aber doch einiges gefehlt. Es war eine Attacke, um zu sehen, wie die anderen reagieren und was vor allem die Klassementfahrer machen. Hätten sie Probleme gehabt, hätte ich noch weiter Gas geben können.
(zu den Stürzen) Am Start habe ich mich heute nicht so gut gefühlt, es war fast so, als wäre die Luft draußen, doch dann wurde es in den Anstiegen immer besser.
Ich freue mich sehr für Carapaz. Er hat das heute richtig verdient und war richtig stark drauf.“
“Heute gab es den ersten richtig langen Anstieg des Giro. Wir hatten eigentlich den Plan, mit Pedersen und Vacek in der Ausreißergruppe zu sein und dann nach dem langen Anstieg die Situation zu evaluieren. Ich denke, die Beine bei unseren Fahrern waren heute richtig gut und auch die Situation, in der wir uns dann befunden haben. Wir wissen, was Mads drauf hat. Er hat mich gefragt, wie meine Beine sind, und ich habe gesagt gut. Dann hatte er die Führungsarbeit übernommen und mir geholfen um den Etappensieg zu kämpfen.
Meine Form passt. Ich war nach der Strade-Etappe schon zufrieden und der heutige Tag bestätigt, dass meine Form wirklich gut ist.“
“Wir wussten, dass es heute eine gute Chance für die Ausreißer geben wird, aber am Ende war es auch eine gefährliche Etappe für die Klassementfahrer. Wir haben nie einen großen Abstand gehabt und haben auch in der Spitzengruppe etwas taktiert. Alle Fahrer in der Gruppe haben viel Erfahrung, niemand wusste genau, wie stark der andere ist. Ich habe mich auch nicht super gut gefühlt, denn sonst hätte ich es 30 Kilometer vor dem Ende wohl mit einer Attacke versucht. Ich habe versucht vorne zu überleben. Ich wusste auch, dass es schwer wird, etwas Überraschendes zu versuchen, da Astana mit zwei Fahrern vertreten war. Deshalb habe ich meine Kräfte gespart, um später um den Etappensieg mitzufahren. Doch die Attacke von Carapaz war so stark und ich konnte nicht mal mehr der ersten Verfolgergruppe folgen.“
“Wir haben heute mit einem anderen Ablauf der Etappe gerechnet. Alle Teams haben versucht, Fahrer in die Spitzengruppe zu schicken, aber dann sind wir am Fuße des San-Pellegrino-Anstieges mehr oder weniger ohne Ausreißergruppe angekommen. Letztlich hing alles von fünf Fahrern an der Spitze ab. Lidl – Trek hat an einen Etappensieg geglaubt und sie haben glücklicherweise angefangen, nachzufahren. Pedersen allein hat zwei Minuten auf diese fünf Fahrer aufgeholt. Dann hat uns Richi (Carapaz) am letzten Anstieg gefragt, wie steil der Anstieg sei. Es sei ein mittelsteiler Anstieg und er solle auf seinen Instinkt vertrauen und einfach fahren, haben wir ihm auf den Weg gegeben. Er hat sich dazu entschieden, für den Etappensieg zu gehen. Es war richtig knapp am Ende und wir sind überglücklich.
Er nimmt alles sehr professionell und ist sehr konzentriert. Wir haben bereits mit ihm nach der Vuelta im letzten Jahr über den Giro gesprochen. Er hat sich super auf dieses Rennen vorbereitet und hatte eine tolle Gruppe an Leuten um sich, die ihm bei allen Belangen unterstützt haben. Er hatte eine super Vorbereitung, auch wenn der Frühling nicht so gut verlaufen ist. Er hat an sich geglaubt. Wir haben gestern etwas mehr im Zeitfahren verloren als erwartet, aber mit der Entschlossenheit, die er an den Tag legt, hatten wir keine Zweifel, dass er weiter um alles kämpft.“
“Die Mission war heute, Punkte zu holen. Zu Beginn hat das nicht funktioniert, weil noch keine Gruppe stand. Dann habe ich etwas Zeit am steilen Anstieg verloren, aber wir haben mit einer guten Gruppe den Weg zurück ins Hauptfeld gefunden. Erst da habe ich realisiert, dass fünf Fahrer an der Spitze weg waren und so die Punkte damit auch außer Reichweite sind. Deshalb habe ich mich dann etwas zurückgelehnt, bis die Anweisung kam, die Gruppe einzuholen. So konnte keiner näher an Cicco (Ciccone) im Gesamtklassement heranrücken.
Es ist wirklich schrecklich, vorne zu fahren, um die Gruppe einzuholen. Zum Glück muss ich das nicht jeden Tag machen. Manchmal ist das schon okay, aber an den Anstiegen muss ich alles geben, denn ich bin etwas zu schwer dafür.
Ich denke, wir können mit Platz drei zufrieden sein. Vielleicht können die vier Bonussekunden in Rom entscheidend sein. Jede Sekunde, die er bekommen kann, ist gut.“
“Wir haben heute so viel gemacht, um die Ausreißergruppe zu unterstützen. Es gab aber so viele unterschiedliche Interessen, deshalb gab es nicht so eine große Chance, es bis ins Ziel zu schaffen.
Ich hatte gute Beine, solche Etappen gefallen mir. Ich will auch in den übrigen Bergetappen präsent sein und vielleicht auch eine Etappe gewinnen. Ich mag eigentlich alle Bergetappen, die noch kommen. Wichtig ist, in den Fluchtgruppen mit dabei zu sein.“
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