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08.05.2025 | (rsn) – Nicht zuletzt wegen seines Sieges bei der Famenne Ardenne Classic tritt Max Kanter (XDS – Astana) mit breiter Brust zu seiner vierten Italien-Rundfahrt an. “Es ist fürs Selbstvertrauen natürlich gut, kurz vor dem Giro ein Rennen zu gewinnen. Ich möchte den Schwung nun in den Giro mitnehmen, bin mir aber auch bewusst, dass es während des Rennens sehr harte Tage geben wird“, so der 27-Jährige gegenüber RSN mit Blick auf die am 9. Mai im albanischen Durres beginnende erste dreiwöchige Rundfahrt des Jahres.
Zuversichtlich stimmt Kanter neben seiner Form auch das starke Aufgebot, dass XDS – Astana an den Start schickt. Mit den Italienern Diego Ulissi, Lorenzo Fortunato und Fausto Masnada werden gleich drei Etappensieger den 108. Giro in Angriff nehmen.
___STEADY_PAYWALL___Dazu kommt mit Neuzugang Wout Poels ein weiterer, in zahlreichen Grand-Tour-Einsätzen bewährter Routinier, der jüngst mit seinem Gesamtsieg bei der Türkei-Rundfahrt ebenso wie Kanter gezeigt hat, dass er für den Giro bereit ist.
In prächtiger Verfassung präsentierte sich zuletzt Max Kanter (XDS – Astana)? Kann der Gewinner der Famenne Ardenne Classic erstmals in seiner Karriere einen Grand-Tour-Etappensieg einfahren? | Foto: Cor Vos
“Wir werden uns auf Etappensiege konzentrieren, dazu haben wir ein breit aufgestelltes Team was in viele unterschiedlichen Terrains performen kann“, so Kanter zur Marschroute seines rund erneuerten Teams, das die große Überraschung der bisherigen Saison ist. XDS – Astana kommt auf bereits auf 13 Siege und hat damit bereits jetzt einen mehr auf dem Konto als im gesamten vergangenen Jahr.
“Mit XDS (ein auf Carbon-Komponenten spezialisierter Konzern aus China, d. Red.) haben wir einen sehr starken Sponsor dazu gewonnen. Das Rad hilft uns sicherlich diese Resultate zu erzielen. Zudem gab es Veränderungen im Aerodynamik-Bereich, mit Alex Dowsett haben wir da einen Topexperten dazu bekommen“, listete Kanter weitere Faktoren auf, die seiner Meinung nach zum Aufschwung des kasachischen Rennstalls beigetragen haben.
Bei ihm selber zeigt die Kurve aber nicht erst seit dieser Saison nach oben. Schon im vergangenen Jahr, seinem ersten bei Astana, sammelte der zweimalige Deutsche U23-Meister zahlreiche Spitzenergebnisse mit seinem ersten Profisieg auf der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt als Krönung. Schon damals folgte danach der Einsatz beim Giro d’Italia, den er nach zwei Top-15-Ergebnissen aber nach der 9. Etappe wegen eines grippalen Infekts vorzeitig beenden musste.
Beim Giro muss Kanter allerdings auf seinen Anfahrer Cees Bol (re.) verzichten, der ihm bei der Famenne Ardenne Classis mustergültig den Sprint vorbereitete. | Foto: Cor Vos
Diesmal hofft Kanter darauf, gesund durch die drei Wochen zu kommen, in denen ihm übrigens kein Anfahrer zur Seite stehen wird – wie etwa bei der Famenne Ardennen Classic der Niederländer Cees Bol, der ihm in Marche-en-Famenne den Sprint mustergültig vorbereitete, um selbst noch Zweiter zu werden. “Es war für mich schon seit längerem klar, dass ich kein großes Leadout im Giro haben werden, daher ist es für mich keine Überraschung“, meinte Kanter, der sich auch vom Blick auf die Sprintkonkurrenz nicht einschüchtern ließ.
“Ich bin in einem Alter, wo ich meine Stärken und Schwächen gut einschätzen kann. Pedersen, Kooij, Groves, Bennett und van Aert sind sehr starke Fahrer“, listete er die Namen seiner bekanntesten Giro-Gegner auf, die allesamt schon Grand-Tour-Etappensiege vorzuweisen haben, und fügte an: “Ich werde auf meine Chancen warten und will diese dann nutzen.“
Kanter hofft, bei seinem vierten Giro d’Italia auch von der Erfahrung von Teamkollegen wie Wout Poels zu profitieren. | Foto: Cor Vos)
In Kanters Rennkalender war die Tour of Oman im Februar die einzige Rundfahrt vor dem Giro. Danach folgten gleich zwölf Eintagesrennen, bei denen er zusätzlich zum Famenne-Sieg noch drei weitere Male in den Top Ten landete: als Zweiter der Clasica Almeria, Sechster der Classic Brugge-De Panne und Siebter des Scheldprijs. “Das Team weiß um meine Konstanz. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, viele Eintagesrennen zu planen, weil ich da ich viele Punkte fürs Team scoren kann“, erklärte Kanter. Und als Vorbereitung auf den Giro spiele es für ihn “keine große Rolle, ob Rundfahrt oder nicht.“
Viel wichtiger sei da die Erfahrung seiner Teamkollegen wie etwa des 35-jährigen Ulissi, der bereits acht Etappen der Italien-Rundfahrt gewinnen konnte, oder Masnada, der neben einem Tagessieg auch ein Top-Ten-Ergebnis im Schlussklassement vorzuweisen hat. “Ich kann von deren Erfahrung nur profitieren und würde es mir wünschen, wenn einer von uns eine weitere Etappe dazu holen kann“, sagte Kanter abschließend.
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