--> -->
22.12.2024 | (rsn) - Erst zwölf Tage des neuen Jahres waren vergangen, da standen für Linda Riedmann vom Team Visma - Lease a Bike schon die ersten Rennen an. In Australien bei der Santos Tour Down Under begann für die deutsche Juniorenmeisterin aus den Jahren 2020 und 2021 die Saison so früh wie noch nie. Aufgrund einiger Erkrankungen und Verletzungen im Winter zuvor war sie mit Platz 13 in der Nachwuchswertung und Platz 52 im Gesamtklassement durchaus zufrieden.
"Ich hatte keine optimale Vorbereitung in den Wintermonaten und war in Australien nur für die Helferrolle eingeteilt. Das war von Teamseite durchaus nachvollziehbar und letztendlich für mich dennoch ein guter Start in den Rennbetrieb", beschrieb sie ihre ersten Wettkampfkilometer auf der anderen Seite der Erde gegenüber radsport-news.com.
Nach einer vierwöchigen Rennpause wurde die gebürtige Karbacherin von der Teamleitung um Rutger Tijssen für den kompletten flämischen Klassiker-Block nominiert. Vor allem Gent-Wevelgem dürfte Riedmann dabei in besonderer Erinnerung geblieben sein. Aus einer Gruppe von 38 Fahrerinnen konnte sich im Finale niemand entscheidend lösen, sodass sie im Massensprint als Beste ihres Teams auf den zwölften Platz spurtete. ___STEADY_PAYWALL___
"Ich habe bei den ganz großen Klassikern wie der Ronde und Paris-Roubaix Fortschritte gegenüber dem letzten Jahr gemacht und war zudem sehr zufrieden, wie ich das Team unterstützen konnte. Mein persönliches Highlight war im Frühjahr natürlich der zwölfte Platz bei Gent-Wevelgem”, fand Riedmann ihre Klassiker-Kampagne durchaus zufriedenstellend.
Linda Riedmann am Kemmelberg bei Gent-Wevelgem. | Foto: Cor Vos
Erst vier Wochen nach Beendigung der ersten Wettkampfperiode ging es für die 21-jährige mit den WorldTour-Rundfahrten Vuelta a Burgos und RideLondon Classique im Rennmodus weiter. Und das durchaus erfolgreich: Die Burgos-Rundfahrt beendete sie als Achte in der Nachwuchswertung um nur eine Woche später in London als zweitbeste Nachwuchsfahrerin auf dem Podium zu stehen.
"In Richtung der Deutschen Meisterschaft und der Thüringen-Rundfahrt habe ich eindeutig meinen Formhöhepunkt des Jahres erreicht", beschrieb Riedmann gegenüber RSN ihre weitere Entwicklung im Jahresverlauf. "Bei der Deutschen habe ich insgeheim schon mit dem Podium geliebäugelt, aber so wie das Rennen dann verlaufen ist, bin ich sehr zufrieden mit dem vierten Platz." Der war dabei sicher auch etwas Wiedergutmachung, nachdem Riedmann im Einzelzeitfahren 24 Stunden zuvor einen schwarzen Tag erwischt hatte und als Top-Favoritin der U23 nur auf Rang fünf der Altersklasse gelandet war.
Das einzige deutsche UCI-Etappenrennen, die LOTTO Thüringen Ladies Tour (2.Pro), bestritt Riedmann für die Nationalmannschaft. Hier konnte sie, wie sie selbst sagte, auf eigene Kappe fahren. Und der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Als beste deutsche Fahrerin beendete sie die Rundfahrt, die die US-Amerikanerin Ruth Edwards (Human Powered Health) mit zwei Minuten Vorsprung souverän für sich entschied, auf Gesamtrang 16.
Im DM-Zeitfahren der U23 kam Riedmann nicht über Rang fünf hinaus, im Straßenrennen der Elite tagsdrauf lief es aber deutlich besser. | Foto: Cor Vos
In entsprechend guter Erinnerung hat die diesjährige deutsche Bergmeisterin die Tage im Freistaat Thüringen. "Die Woche hat unglaublich viel Spaß gemacht und mit dem dritten Platz auf der 1. Etappe habe ich mein bestes Ergebnis in diesem Jahr einfahren können. Ich konnte für mich selbst fahren und war glücklich zu erleben, was dabei herausspringen kann."
Nachdem die 21-Jährige in den beiden vergangenen Jahren nicht für die Tour de France Femmes berücksichtigt worden war, stand sie 2024 erstmals im Aufgebot vom Team Visma - Lease a Bike um Marianne Vos.
"Nach der Thüringen-Rundfahrt bin ich mit dem Tour-Kader ins Höhentrainingslager nach Tignes gegangen, um mich gezielt für meine erste Tour de France vorzubereiten. Die verlief dann auch richtig gut! Die 4. Etappe war das absolute Highlight für mich. Zum einen war meine ganze Familie vor Ort, zum anderen, weil die Etappe eine Kombination aus Lüttich und Amstel war, die ich beide noch nie gefahren bin", blickte sie nun zurück.
Saison-Höhepunkt: Linda Riedmann im Peloton bei der Tour de France Femmes. | Foto: Cor Vos
Riedmann beendete die 'Grande Boucle' auf dem 72. Gesamtrang und wurde Achte in der Nachwuchswertung – viel wichtiger aber waren ihre Helferdienste für Vos, die das Grüne Trikot mit nach Hause nehmen konnte. Nach der Tour sollte es direkt zur Tour de l‘Avenir gehen, der Nachwuchs-Frankreich-Rundfahrt, bei der sie im Vorjahr auf der 2. Etappe von Charolles nach Louhans-Châteaurenaud ein Top-Ten-Ergebnis eingefahren hatte.
Aber unmittelbar nach der 'großen' Frankreich-Rundfahrt erkrankte Riedmann an dem Coronavirus, und hatte mit diesem länger zu tun als ihr lieb war. Die geplanten Starts beim Women's Grand Prix in Stuttgart sowie den Europameisterschaften in der belgischen Provinz Limburg musste sie schweren Herzens genauso absagen wie zuvor die Tour de l'Avenir.
Trotzdem berief sie der Bund Deutscher Radfahrer in das Aufgebot für die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich, wo Riedmann aber nicht das Ziel sah. "Corona steckte mir bei der WM noch in den Knochen und ich merkte schnell, dass ich noch etwas Trainingsrückstand hatte. Eine Runde vor Schluss wurde ich dann auch herausgenommen. Das hatte ich mir im Vorfeld natürlich viel besser vorgestellt", konnte sie ihre Enttäuschung über das WM-Straßenrennen nicht ganz verbergen.
Die Simac Ladies Tour (2.WWT) Anfang Oktober in den Niederlanden brachte dann aber doch noch einen versöhnlichen Saisonabschluss – auch wenn kein zählbares Ergebnis für sie heraussprang.
Riedmann im WM-Straßenrennen von Zürich. | Foto: Cor Vos
"Na klar, ich hatte mir die letzten Wochen der Saison anders vorgestellt. Aber bis zur Tour hatte ich wirklich gute Monate und generell habe ich mich gegenüber dem letzten Jahr merklich verbessert", konstatierte die junge Deutsche.
Ihr Rennprogramm für die kommende Saison ist noch nicht festgezurrt, aber eines steht für Linda Riedmann fest: Sie möchte den nächsten Schritt in ihrer noch jungen Karriere machen und öfter das Finale eines Rennens aktiv mitgestalten können. Im Fokus bleiben die Klassiker, aber auch der Wunsch, das eine oder andere Mal eine freie Rolle im Team zu erhalten.
01.01.2025“Unglückliches Jahr“ endet mit “Freude über diesen Preis“(rsn) – Die Saison 2024 war nicht die beste von Elise Chabbey – im Gegenteil: Nach UCI-Punkten war es die schlechteste ihrer vier Jahre beim deutschen Team Canyon – SRAM. Allerdings beeindruckte
01.01.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
31.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u
31.12.2024Eindrucksvolles Comeback nach langer Verletzungspause (rsn) - Ihre achte Profisaison war sicherlich die schwierigste in der Karriere von Liane Lippert (Movistar). Nach einem Ermüdungsbruch im vergangenen Winter und der darauffolgenden langwierigen Rehab
30.12.2024Ein starkes Jahr, das aber noch besser hätte laufen sollen(rsn) – Eine Medaille bei den Europa- sowie den Weltmeisterschaften bot 2023 für Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck), weswegen die Erwartungen der Tirolerin an 2024 deutlich angestiegen
29.12.2024Nach Raketenstart auf Mallorca den Durchbruch geschafft(rsn) – Noemi Rüegg war eine der Senkrechtstarterinnen in der Saison 2024. Die Schweizerin hat sich nach ihrem Wechsel von Jumbo – Visma zu EF – Oatly – Cannondale an die Weltspitze auf hüge
28.12.2024Drei WM-Medaillen bestätigten den richtigen nächsten Schritt(rsn) – Schon in ihrer ersten WorldTour-Saison im Jahr 2023 ist Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM) in beeindruckender Manier durchgestartet. Die damals 20-Jährige gewann in Ceres die schwere 5.
28.12.2024In einer erfolgreichen Saison alle Ziele erreicht(rsn) – Der 2. Juni 2024 ist Kathrin Schweinberger (Ceratizit - WNT Pro Cycling) noch in guter Erinnerung. An diesem Tag nämlich sicherte sie sich bei Dwars door de Westhoek (1.1) ihren ersten int
26.12.2024Auch in der Abschiedssaison mehr als eine erstklassige Helferin(rsn) - Den Großteil ihrer Profikarriere verbrachte Christine Majerus im niederländischen Team SD Worx – Protime. Ihr langjähriger Team-Manager Danny Stam bezeichnet die Luxemburgerin als eine To
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
24.12.2024Der größte Sieg war der über Long Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen, die Marlen Reusser (SD Worx – Protime) durchlebte. Die Schweizerin litt an Long Covid, konnte nach dem Mai kein einziges Rennen mehr bestreite
19.11.2025Erneute Herzprobleme: Cipollini wieder im Krankenhaus (rsn) – Mario Cipollini leidet wieder an Herzproblemen. Wie der 58-jährige Italiener auf Instagram mitteilte, befinde er sich derzeit im Krankenhaus, die dortigen Ärzte würden prüfen, “ob die
19.11.2025Kehrt Træen zu Uno - X Mobility zurück? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Sieg, Sturz, Comeback: Im Achterbahnjahr war alles dabei (rsn) - Wer im vierten U23-Jahr das Team wechselt, der sucht meistens nicht nur neue Trikotfarben, sondern den entscheidenden Impuls für den Sprung zu den Profis. Silas Koech hat diesen Schritt gewag
18.11.2025Premier Tech neuer Hauptsponsor von St. Michel - Preference Home (rsn) – Nach dem vorzeitigen Ausstieg beim israelischen Zweitdivisionär wird Premier Tech neuer Hauptsponsor des französischen Rennstalls St. Michel - Preference Home - Auber 93. Wie das auf den
18.11.2025Aserischer Nachwuchsfahrer positiv auf “Crystal Meth“ (rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat Nachwuchsfahrer Artyom Proskuryakov vorläufig suspendiert. Grund ist nach Angaben der UCI eine positive Dopingprobe, die der 18-jährige Aserbaidschaner bei
18.11.2025Espargaró: “In beiden Welten aktiv? Hat nicht geklappt“ (rsn) – Es war ein kurzes Radsport-Gastspiel: Nach wenigen Monaten als Fahrer bei Lidl - Trek Future Racing fokussiert sich MotoGP-Fahrer Aleix Espargaró künftig wieder ganz auf den Motorradsport.
18.11.2025Almeida: Bester Saison der Karriere soll weitere Steigerung folgen (rsn) – UAE – Team Emirates – XRG hat den noch bis Ende 2026 laufenden Vertrag mit Joao Almeida vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert. Das teilte der Rennstall von Toursieger und Weltmeist
18.11.2025Aussie-Duo für Decathlon: Haussler und Renshaw neue Sportdirektoren (rsn) – Nach seinem Abschied bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Heinrich Haussler eine neue Aufgabe auf WorldTour-Niveau gefunden. Der 41–jährige Australier wird künftig als Sportdirektor b
18.11.2025Widar gibt 2026 Debüt bei zwei Monumenten und der Vuelta (rsn) – Jarno Widar wird gleich in seinem ersten Profijahr ein anspruchsvolles Programm absolvieren. Wie der 20-jährige Belgier in einem Interview mit der Zeitung Het Laatste Nieuws ankündigte, ge
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n