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11.12.2024 | (rsn) – Seine neunte Saison als Straßenprofi war für Tom Bohli vorerst die letzte – und das, obwohl sie von den Ergebnissen her wohl sogar die beste seit 2019 gewesen ist. Der Schweizer, der in den vergangenen beiden Jahren für Tudor fuhr, will seinen Fokus künftig auf die Bahn legen und auf der Straße nur noch vereinzelte Einsätze absolvieren, dann ohne Profiteam. Gegenüber RSN blickte er auf sein letztes Jahr bei Tudor zurück, aber auch schon voraus in Richtung Los Angeles 2028. Die Olympischen Spiele auf der Bahn sind das große Fernziel.
"Ein Teil meines Herzens schlug immer für die Bahn", so Bohli, der im Jahr 2012 Junioren-Weltmeister in der Einerverfolgung und 2013 sowie 2014 jeweils U23-Europameister in der Mannschaftsverfolgung geworden war. "In den vergangenen Jahren waren Bahnrennen und die Einsätze für meine Teams nicht wirklich kompatibel. Da habe ich klare Prioritäten gesetzt."
Die Entscheidung pro Bahn und contra Straße fällte Bohli im Verlauf der Saison 2024, in der er nach einigen schwierigen Jahren wieder "Licht am Horizont" gesehen habe, wie er erklärte: "Gesundheitlich machte ich, nicht nur 2024, eine sehr schwierige Zeit durch. Im April wurde dann endlich die Ursache erkannt. Ich bin dann mit einem Mentor die Sache angegangen. Und es ging von Woche zu Woche einen ordentlichen Schritt voran." ___STEADY_PAYWALL___
Tom Bohli (Tudor) im Zeitfahren der Renewi Tour – seinem letzten WorldTour-Rennen. | Foto: Cor Vos
Die Verbesserung seiner gesundheitlicher Situation machte sich auch beim Blick auf seine Saisonergebnisse bemerkbar. Im Februar und März fuhr der 30-Jährige kaum ein Rennen zu Ende. Es folgte eine Pause und ab Mitte Mai ging es aufwärts. Rang elf bei der Ronde van Limburg (1.1) in Belgien war bereits ordentlich, es folgte Gesamtplatz 20 bei der Boucles de la Mayenne (2.Pro) und anschließend sogar ein Podium in der Gesamtwertung der ZLM Tour (2.1):
Bohli beendete die fünftägige Rundfahrt in den Niederlanden nämlich auf Platz drei, nachdem er im Auftaktzeitfahren bereits Sechster gewesen war. "Das war eines meiner besten Resultate in meiner ganzen 'Road-Karriere'", befand er. "Ich hatte dort freie Fahrt und konnte dem Team einiges zurückgeben."
Bei den Schweizer Meisterschaften wurde Bohli anschließend Achter im Zeitfahren und Zwölfter im Straßenrennen, bevor im Sommer bei der Tour de Wallonie (2.Pro), der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) und der Renewi Tour (2.UWT) dann wieder mehr Helferdienste warteten. Letztere war nach dem verkorksten Frühjahr aber sein einziges WorldTour-Rennen in der zweiten Saisonhälfte.
Das Podium der ZLM Tour 2024 (von links): Tom Bohli (Tudor / 3.), Rune Herregodts (Intermarché – Wanty / Sieger), Max Walker (Astana Qazaqstan / 2.) | Foto: Cor Vos
"Natürlich war das enttäuschend", gab er auf Nachfrage von RSN mit Blick auf die wenigen “Erstliga-Einsätze“ zu. "Aber aufgrund der gesundheitlichen Situation war das auch nachvollziehbar. Die aufsteigende Leistung honorierte Swiss Cycling dann mit der Selektion für die Europameisterschaften auf der Straße." Dort fuhr Bohli auf Rang 17, bestritt dann noch die Kampioenschap van Vlaanderen (1.1) und die Super 8 Classic (1.Pro) in Belgien und beendete damit seine Zeit bei Tudor.
"Die Zusammenarbeit mit meinem Mentor hat mir eine weitere Sichtweise auf meine sportliche und die zukünftige berufliche Karriere eingebracht. Das Mathematik-Studium zeitnah abzuschließen ist für mich wichtig, damit ich mich dann wieder absolut auf Resultate im Sport konzentrieren kann", erklärte Bohli, der das individuelle Training für die Bahn besser mit dem Studium vereinbaren kann als das für die Straße und vor allem die dortigen Renneinsätze. "So kann ich die Prioritäten individuell setzen."
Ganz von der Straße verabschieden wird sich Bohli, der 2016 bei BMC zum WorldTour-Profi wurde und anschließend auch für das UAE Team Emirates (2019-2020) sowie Cofidis (2021-2022) und schließlich Tudor (2023-2024) fuhr, aber nicht. "Das eine oder andere Rennen werde ich sicher zwischendurch aus dem Training heraus fahren. In welcher Form und welche Rennen das sein werden, wird die Zeit zeigen", meinte er.
Tom Bohli wird seinen Blick in Zukunft vor allem auf die Bahn legen. | Foto: Cor Vos
"Es gilt erst einmal wieder die Routine für die Bahn zu entwickeln und das Training auf die Leistungsanforderungen für das Oval anzupassen. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Vor drei Wochen hat mir Swiss Cycling in Grenchen ermöglicht, dass ich seit über acht Jahren wieder einmal auf die Bahn konnte. Das hat riesigen Spaß gemacht. Der erste 'Vergleichstest' folgte am vergangenen Wochenende bei einem nationalen Event auf der Bahn in Aigle. Das hat mir gezeigt, dass die Entscheidung die Richtige ist“, betonte Bohli.
Sein Training sei mit dem vorherigen kaum mehr zu vergleichen – "ein ganz anderer Ansatz. Der Tagesrhythmus wurde angepasst, die Ernährung optimiert, die Trainingsmethoden auf meine Bedürfnisse angepasst. Wir arbeiten gezielt an den Defiziten", so Bohli, der aber mit dem Blick in die Zukunft auch betonte: "Bis LA ist noch ein langer Weg. Nur die Besten werden dort am Start sein!"
Ob er dort dann Teil des Schweizer Verfolgungsvierers ist und ob er in einem Einzelwettbewerb startet, das ist noch völlig offen. "Ich bin auf jeden Fall bereit, alles mir mögliche zu tun und hart zu arbeiten um am Tag X die optimale Performance zu zeigen", versprach Bohli.
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