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09.12.2024 | (rsn) – Im November hatte die UCI die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA aufgefordert, Stellung zum Thema Kohlenmonoxid als leistungssteigerndes Mittel zu beziehen. Dass das Einatmen des toxischen Gases in geringen Mengen Vorteile bringen kann, hatte während der Tour de France die Runde gemacht und vor allem in der Welt außerhalb des (Rad-)Sports für Kopfschütteln gesorgt. Ebenso wie der Umstand, dass der Gebrauch des Gases völlig legal und nicht von der WADA verboten ist.
Daran könnte sich künftig allerdings etwas ändern. Denn wie UCI-Präsident David Lappartient nach seiner Teilnahme an einer Sitzung des WADA Exekutiv-Komitees mitteilte, habe er die Organisation mittlerweile „schriftlich aufgefordert, die Verwendung von Kohlenmonoxid im Profiradsport zu verbieten“. Das teilte er jetzt über X mit. Zuvor hatte die UCI bereits Teams und Fahrer aufgefordert, Kohlenmonoxid nicht wiederholt zu inhalieren.
Pleased to take part in the @wada_ama Foundation Board meeting in Riyadh, Saudi Arabia. The fight against doping remains a priority for the sport community.
— David Lappartient (@DLappartient) December 5, 2024
On behalf of @UCI_cycling, I formally requested WADA in writing at the end of November, following the Annual UCI Women’s… pic.twitter.com/KOlo1DpKM9
Doch die Angelegenheit ist nicht glasklar. Denn was bisher ausschließlich gesichert ist, ist die Verwendung von Kohlenstoffmonoxid in einem Test zur Analyse des Blutvolumens, der vor allem in Höhentrainingslagern genutzt wird, um die Wirkung des Trainings nachvollziehen zu können. Dazu werden sogenannte Rückatmungsgeräte verwendet. Bei den Spitzenteams Visma – Lease a Bike und UAE Emirates ist der Test im Einsatz, auch Dan Lorang, Head of Performance bei Red Bull – Bora – hansgrohe bestätigte den Einsatz dieser Methode im Team. Auch weitere Teams soll den Test verwenden.
Dafür, dass Kohlenmonoxid direkt inhaliert wird, also gezielt zu Dopingzwecken eingesetzt wird, existieren keine Beweise. Deswegen hatte die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC), der neben Teams und Fahrern unter anderem auch Rennorganisatoren angehören, zunächst erklärt, kein Verbot der Rückatmungsgeräte zu fordern. Im Oktober änderte der Zusammenschluss aber seine Meinung, riet zunächst von der Technik ab und sprach sich anschließend dann doch für ein Verbot aus.
Dagegen regt sich jetzt aber Widerstand. Und zwar vom dänischen Unternehmen, dass die Geräte herstellt, die von mehreren Teams verwendet werden. "Die Verwendung von Kohlenmonoxid als medizinisches Diagnosewerkzeug ist eine ganz andere Sache, bei der es nicht darum geht, die Leistung zu steigern“, sagte Carsten Lundby, CEO von Detalo Health gegenüber cyclingnews.com. “Und das darf oder kann natürlich nicht verboten werden. Es muss also eine klare, unterschiedliche Behandlung (zwischen Diagnosewerkzeug und Dopingpraktik) geben“, so der Mann, der auch Professor an der Universität von Süddänemark ist.
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