Iserbyt bei X2O trotz zweier Stürze Zweiter

Vandeputte triumphiert nach starker Schlussrunde in Hamme

Von Kevin Kempf

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Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) hat die X2O Badkamers Trofee in Hamme gewonnen. | Foto: Cor Vos

17.11.2024  |  (rsn) – Mit einer starken Schlussrunde hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) bei der X2O Badkamers Trofee in Hamme den zweiten Sieg seiner Karriere in einem Wertungscross errungen. Der Belgier war der Beste einer Fünfergruppe, aus der heraus sein Landsmann Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) mit zwei Sekunden Rückstand den zweiten Platz belegte.

Der Spanier Felipe Orts (Ridley / +0:08) komplettierte das Podium vor dem Belgier Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal / +0:11). Fünfter wurde Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions / +0:25), dessen Teamkollege Thibau Nys kurz vor dem Ziel stürzte und so nur Rang 14 belegte.

Am Vortag hatte Vandeputte mit seinem sechsten Platz – seinem schlechtesten Saisonergebnis – in Merksplas die Spitzenposition im Klassement der Superprestige-Serie eingebüßt. Nur 24 Stunden später schlug er zurück. “Nach gestern hatte ich Revanchegefühle. Heute wollte ich beweisen, wie gut meine Form ist. Es tut mir enorm gut in einem direkten Duell mit Eli zu gewinnen“, freute sich Vandeputte im Ziel-Interview.

Vandeputte tritt erst spät in Erscheinung

Der 24-Jährige fuhr zunächst eher zurückhaltend, ehe er im Finale die Führung übernahm und der Konkurrenz keine Chance ließ. “Meistens habe ich eine gute Schlussrunde in den Beinen. Ich hatte anfangs des Rennens schon mal Tempo gemacht und auch eine Vierergruppe initiiert, aber auf der Zielgerade wollte keiner fahren, weswegen Eli und Lars zurückkehren konnten“, blickte er zurück.

In der vergangenen Saison feierte Vandeputte in Lille seinen bisher einzigen Erfolg in einem Wertungscross. “Ich werde Jahr für Jahr stärker. Ich hatte einen guten Sommer und bin mit viel Selbstvertrauen in den Winter gestartet. Natürlich muss man immer abwarten, wie es wird. Aber ich zeige, dass ich wieder einen Schritt nach vorn gemacht habe – und das wird nun mit einem Sieg belohnt“, resümierte der Alpecin-Profi.

Iserbyt verpasste zwar seinen zweiten Saisonsieg, erreichte letztendlich aber wesentlich mehr, als er noch zur Mitte des Wettkampfs erwarten konnte. Mit zwei Stürzen und einer bemerkenswerten Aufholjagd hatte der Belgier einen ereignisreichen Tag hinter sich. Zum Interview erschien er mit bandagiertem Finger. “Ich bin wohl in eine Speiche geraten“, erklärte Iserbyt. “Das war nicht im TV zu sehen, aber ich habe einen Fotografen erwischt und bin mit hoher Geschwindigkeit aus der Spur geflogen. Dann sind alle über mich rübergefahren“, fügte er und kritisierte den Fotografen: “Ich habe ihn an der Schulter getroffen. Man erwartet nicht, dass jemand so weit über die Absperrung hängt, ganz sicher nicht mit einem Objektiv, das einen halben Meter lang ist.“

Im Gesamtklassement der X2O Badkamers Trofee führt van der Haar nun mit nur noch zwei Sekunden Vorsprung auf Iserbyt. Als Dritter liegt Toon Aerts (Deschacht - Hens – FSP), der in Hamme mit 47 Sekunden Rückstand Siebter wurde, 1:57 Minuten zurück. Das vierte von acht Rennen findet am 14. Dezember in Herentals statt.

So lief die X2O Trofee in Hamme:

Schon am Start rutschte Pim Ronhaar (Baloise – Trek Lions) aus dem Pedal. Der Niederländer fiel ans Ende des Feldes zurück und hatte doppeltes Pech, da Kevin Kuhn (Charles Liégeois Roastery) in der ersten Kurve stürzte und unfreiwillig für einen großen Stau sorgte. An der Spitze dagegen machten Victor van de Putte (Deschacht - Hens – FSP) und Vandeputte das Tempo, das schnell für große Lücken im Feld sorgte.

Dann formierte sich aber doch eine elfköpfige Spitzengruppe, die auf die dritte von elf Runden ging. Während von hinten drei weitere Fahrer, zu denen Ronhaar gehörte, herankamen, lösten sich vorn Vandeputte, Nys, Orts und Vanthourenhout, nachdem Iserbyt zu Boden gegangen war und damit für einen weiteren kurzen Stau sorgte.

Nys fiel im vierten Umlauf durch einen Platten mit anschließendem Radwechsel etwas zurück, konnte aber schnell den erneuten Kontakt herstellen. Sein Teamkollege van der Haar versuchte, mit einer größeren Gruppe ebenfalls heranzukommen. Das gelang zunächst nicht, dafür geriet Vanthourenhout vorn in Schwierigkeiten. Da Nys auf der langen Zielgerade das Tempo wieder rausnahm, nahmen die Europameister der vergangenen beiden Jahre die sechste Runde gemeinsam mit Vandeputte und Orts in Angriff.

Schnell erhöhte erneut Nys den Druck und schüttelte Vanthourenhout wieder ab. Dessen Teamkollege Iserbyt bekam nun in der Verfolgergruppe Probleme und konnte van der Haar sowie Jente Michels (Alpecin – Deceuninck) nicht folgen. Der Niederländer war kurz danach solo unterwegs und kam 13 Sekunden hinter den drei Spitzenreitern zur nächsten Zielpassage.

Vandeputte fehlerlos, Nys stößt mit einem Zuschauer zusammen

Diese Lücke fuhr er anschließend schnell zu und wie aus dem Nichts kam auch Iserbyt wieder heran. In Runde acht griff Orts im technisch anspruchsvollsten Teil des Kurses an. Nys erkannte die Gefahr und versuchte vorzuspringen, doch weder allein noch mit Vanthourenhouts Hilfe von gelang dies zunächst, so dass Orts drei Sekunden an der nächsten Zielpassage hatte.

Die machte Nys in der danach folgenden technischen Waldpassage wieder gut, wogegen sein Teamkollege van der Haar etwas zurückgefallen war. Iserbyt übernahm auf der vorletzten Runde das Kommando, dabei leistete er sich jedoch einen technischen Fehler, der zu einem erneuten Sturz führte. Da seine Konkurrenten blockiert waren, hatte der kleine Unfall keine weiteren Folgen.

Nur van der Haar war wieder etwas näher gerückt und hatte seinen Rückstand eingangs der Schlussrunde auf zehn Sekunden reduziert. Vandeputte übernahm zur Hälfte des Parcours die Führung von Iserbyt, der durch einen Slipper einige Meter verlor, die er aber schnell wieder gutmachen konnte. Vandeputte angreifen konnte er aber nicht. Der sprang wie gewohnt außergewöhnlich schnell über die Balken und leistete sich im Gegensatz zu Nys auch ansonsten keine technischen Fehler. So hatte Iserbyt keine Chance, seinem Landsmann den Sieg noch streitig zu machen.

Nys tauchte kurz darauf überraschend nicht in den Top 5 auf. Die Kamera zeigte ihn stattdessen auf dem Boden liegend. Er war mit einem Zuschauer kollidiert und dabei gestürzt. Schließlich kam der 22-Jährige doch noch auf die Zielgerade, hielt sich aber die dreckverschmierte linke Schulter und das rechte Knie. Nachdem er noch einige Fahrer hatte passieren lassen musste, wurde Nys auf Rang 14 gewertet.

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