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25.10.2024 | (rsn) - Anfang September wurde in Bensheim die europäische Cross -Saison gestartet. Doch wer die beiden besten deutschen Querfeldeinfahrerinnen der letzten Jahre suchte, wurde enttäuscht. Judith Krahl (Heizomat – Herrmann) hatte die Rennen in ihrer Planung stehen, doch dann kam alles anders: “Mein Sommer war ziemlich bescheiden. Anfang August habe ich Corona bekommen und nach anfänglich erkältungsmäßigen Symptomen hat sich das doch sehr lange hingezogen“, erklärte sie gegenüber radsport-news.com.
So fehlte die 23-Jährige auch Ende September beim Doppelwochenende in Bad Salzdetfurth. “Die Leistungstests davor liefen sehr gut und dann von jetzt auf gleich null Fitness zu haben, das machte den Einstieg sehr hart. Ich habe mich ultra-unfit gefühlt und war schon bei Alltagsbelastungen komplett außer Atem und habe zwischendurch – wenn ich mich mal einen Tag gut gefühlt habe – probiert, eine Stunde langsam Fahrrad zu fahren“, blickte Krahl zurück. Ihre kardiologischen Check-Ups waren aber unauffällig.
___STEADY_PAYWALL___Drei Wochen sei sie im Sommer “ohne Training, Fahrrad und Sport generell“ gewesen, erklärte die ansonsten als Frühstarterin bekannte Krahl ihren außerplanmäßig späten Saisoneinstieg beim regionalen Event in Leipzig. “Qualitativ trainiert habe ich seit Anfang oder Mitte September. Die kleinen Rennen zum Einstieg finde ich sowieso keine schlechte Sache, aber im Normalfall wäre ich August Straßenrennen gefahren und im Cross bei den deutschen UCI-Rennen eingestiegen“, so die Leipzigerin, die nun alle internationalen Wettkämpfe auf heimischem Boden verpasst hat.
Judith Krahl im U23-Rennen der Cross-WM von Hoogerheide, wo sie im Jahr 2023 den achten Platz belegte. | Foto: Kevin Kempf
In Caslav (C2) nahm sie letztes Wochenende erstmals in dieser Saison an einem UCI-Rennen teil und landete auf Rang vier. “Wenn ich nach Tschechien fahre, nehme ich mir normalerweise schon vor, aufs Podium zu kommen. Ich wusste, dass Kristyna (Zemanova, d. Red.) nicht am Start sein würde, da hatte ich mir vielleicht etwas mehr ausgerechnet“, gab Krahl zu. “Ich wusste mich aber leistungsmäßig schlecht einzuordnen. Deswegen war ich - positiv gesehen - vor allen Tschechinnen, vor denen ich sonst auch bin. Mit drei so starken Juniorinnen hatte ich aber im Leben nicht gerechnet“, musste die Heizomat-Fahrerin schmunzeln.
In Caslav gewann die 15-jährige Tschechin Barbora Bokuvska 12 Sekunden vor ihrer 16-jährigen Landsfrau Lucie Grohova und 1:21 Minuten vor der 18-jährigen Katerina Douderova, die 2024 Fünfte der Juniorinnen-WM wurde und dieses Jahr in die U23 aufgestiegen ist. Mit diesem Trio scheint Tschechien auch hinter Zemanova für die Zukunft sehr gut gerüstet zu sein. “Ich bin jetzt Samstag in Kolin auch noch mal da und die Strecke hat ein bisschen weniger Höhenmeter als letzte Woche. Vielleicht läuft es da schon wieder etwas besser. Aber für die wenige Trainingszeit bin ich eigentlich zufrieden mit dem, was ich gerade habe“, sagte Krahl.
So kommt ihr der späte Weltcupstart am 24. November entgegen. “Bis dahin werde ich noch ein weiteres Rennen in Tschechien fahren, vielleicht die Bundesliga in Kleinmachnow und dann steige ich mit den Weltcups in Antwerpen und Dublin ein. Dann kommen Namur, Hulst und Zonhoven, sowie ein paar Rennen zur Weihnachtszeit. Da hoffe ich, recht solide zwischen Top 10 bis 20 zu sein“, sagte die Deutsche Meisterin von 2023, die abgesehen von den Weltcups wegen ihres Studiums samt Praktikum nicht den weiten Weg zu den Toprennen nach Belgien antreten wird.
Der nationale Titel, den sie im Januar an Elisabeth Brandau verloren hatte, schwirrt ihr auch jetzt schon im Kopf herum: “Ich will auf alle Fälle das Trikot wiederhaben“, lautete die Kampfansage an ihre Gegnerin. “Mal gucken, wann Elisabeth und ich das erste Mal gegeneinander fahren. Normalerweise startet sie immer etwas hinter mir und hat damit ein kleines Handicap. Aber die Meisterschaft ist dieses Jahr ein wichtiges Ziel für mich“, freute sich Krahl auf die sportlichen Duelle mit Brandau.
Krahl am Rande der Cross-WM von 2023 | Foto: Kevin Kempf
Ein weiteres Highlight ist die Weltmeisterschaft, für die es im Rahmen des Lehramtsstudiums beziehungsweise dem dazugehörigen Praktikum auch Ausnahmeregelungen gibt. “Das kann man eher regeln als für die normalen Superprestige-Events oder so was. Ich habe momentan auch neben den Rennen und dem Training viel zu tun. Das hilft mir aber auch strukturierter über den Tag zu kommen“, verriet die angehende Deutsch- und Sportlehrerin.
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