Brand holt Superprestige-Gesamtwertung

Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke "
Inge van der Heijden (Crelan - Corendon) feiert den größten Triumph ihrer Karriere. | Foto: Cor Vos

08.02.2025  |  (rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Lucinda Brand kurz nach dem Start. Die Fahrerin von Baloise – Glowi Lions kehrte aus aussichtsloser Position zurück bis auf den zweiten Platz und sicherte sich außerdem zum dritten Mal nach 2021 und 2022 den Gesamtsieg.

Das Podium komplettierte Sara Casasola, die mit ihrer siegreichen Teamkollegin lange gemeinsam gegen Brand gekämpft hatte. Als Vierte erreichte mit Sanne Cant eine weitere Crelan-Athletin das Ziel. Platz fünf ging an Helene Clauzel (Van Ryssel).

Für die 25-jährige van der Heijden ist der Sieg in Middelkerke der größte Erfolg ihrer Karriere. Fünfmal hatte die U23-Weltmeisterin von Bogense bisher bei der Elite auf dem höchsten Podest gestanden, in einer der drei großen Serien hatte es trotz zahlreicher zweiter und dritter Plätze nie geklappt. Die anderen sieben Events der Superprestige wurden allesamt von Ceylin del Carmen Alvarado (4 / Fenix – Deceuninck) und Brand (3) gewonnen.

Brand schloss auch ihr 29. Rennen dieses Winters auf dem Podium ab. Saisonübergreifend steht der Zähler auf 37 Wettkämpfen, bei denen sie das Podest nie verpasst hat. Auf der Zielgerade fehlten der Weltranglistenersten zwar 13 Sekunden zu ihrem neunten Saisonsieg, doch kurz zuvor war sie bis auf sieben Sekunden an van der Heijden dran. Als sie nach wenigen Sekunden gestürzt war, lag sie mehr als 40 Sekunden hinten, wobei sie sich noch durch das gesamte Peloton kämpfen musste.

Durch den Verzicht von Alvarado, die im Klassement Zweite bleibt, stand Brand bereits vor dem Rennen als Gesamtsiegerin fest. Platz drei geht an van der Heijden.

Diana Steffenhagen vertrat in Middelkerke die deutschen Farben und beendete das Rennen auf Position 29 von 31 Teilnehmerinnen.

So lief die Superprestige in Middelkerke:

Gleich in der ersten Kurve kollidierten noch auf dem Asphalt fahrend Aniek van Alphen (7) und Brand. Beide gingen zu Boden, wobei die Gesamtführende schnell wieder aufstand und am Ende des Feldes weiterfuhr. Van Alphen blieb länger sitzen. Casasola übernahm derweil die Spitzenposition und setzte sich mit ihren Teamkolleginnen Cant und van der Heijden sowie Leonie Bentveld (Pauwels Sauzen – Cibel) und Clauzel ab. Aus diesem Quintett lösten sich kurz danach die Italienerin und van der Heijden, während Brand bei der ersten Zielpassage als Achte nur noch 24 Sekunden hinten lag.

In einer Sandpassage verlor Casasola anschließend den Kontakt zu ihrer Mannschaftsgefährtin. Bis zur nächsten Durchfahrt beim Ziel bliebt der Abstand der beiden mit zwei Sekunden äußerst klein. Brands Aufholjagd geriet derweil ins Stocken. Sie schob sich zwar auf den sechsten Rang vor, verlor aber sechs Sekunden auf die Spitze.

Im dritten von sechs Umläufen schloss die Italienerin die Lücke auf die Führende wieder, doch durch einen Fahrfehler an einem Hügel handelte sie sich erneut Rückstand ein, den sie dieses Mal schnell zufahren konnte.

Brand bekam eingangs der zweiten Rennhälfte die zweite Luft. Sie schüttelte Cant und Clauzel ab und gewann einige Sekunden auf das Führungsduo, das nun auch in Sicht kam. Van der Heijden war im Sand erneut deutlich besser als Casasola, doch die Italienerin war auf den anderen Teilstücken schneller als ihre Kollegin und fand so ein weiteres Mal Anschluss. Bei der nächsten Zielpassage lag Brand noch 16 Sekunden hinter dem Duo.

Die Baloise-Fahrerin machte weiter Zeit gut und rückte immer näher an die Crelan-Athletinnen heran. Casasola erkannte die Gefahr und erhöhte die Schlagzahl – um im Sand wieder einen Fehler zu machen. Da die Italienerin anschließend Probleme hatte, in die Pedale zu kommen, war die Niederländerin nun sieben Sekunden weg. Im Hintergrund stieß auch van Alphen nun in die Top Ten vor. Weiter vorn holte Brand kurz vor der Zielgerade Casasola ein. Ihre Kräfte schienen aber zu schwinden.

Die Schlussrunde nahm van der Heijden deshalb mit 19 Sekunden Vorsprung in Angriff. Hinter ihr musste Brand mit Casasola am Hinterrad die Jagd fortsetzen. Als sie ihre Begleiterin im Sand abschüttelte, wurde ihr Rückstand plötzlich schnell kleiner. Mit elf Sekunden ging sie in die zweite Sandpassage, die sie besser als die Führende absolvierte. Sieben Sekunden trennten die beiden nur noch. Das anschließende Waschbrett schafften beide fehlerfrei, wenige Augenblicke später bog van der Heijden solo auf die Zielgerade ein.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.02.2025“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige

07.02.2025Alvarado beendet ihre Saison vorzeitig

(rsn) – Die letzten fünf Crosswettkämpfe der Saison werden ohne Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) stattfinden. Die Weltranglistendritte kämpft seit 2024 mit Gesundheitsproblemen â

04.01.2025Van Aert schenkt Sohn Georges zum Geburtstag einen Sieg

(rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) und Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Cibel) haben den Crossfans bei der Superprestige in Gullegem ein Duell zum Genießen geliefert. Erst in der Schluss

04.01.2025Brand dreht bei der Superprestige in Gullegem den Spieß um

(rsn) – Mehr als das halbe Rennen fuhr Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) zehn Sekunden hinter der Spitzengruppe her; im Finale der Superprestige von Gullegem machte sie aber ernst, schloss zu

31.12.2024Meisen findet den Spaß wieder und macht bis zur WM weiter

(rsn) – Die Superprestige in Diegem gehört zu den Lieblingsrennen von Marcel Meisen (RTF), der am Ende dieses Winters sein Rad an den Nagel hängen wird. Zum letzten Mal raste der Deutsche Meister

31.12.2024Nach vielen Krankheiten: Krahl gelingt die Trendwende

(rsn) – Platz neun, elf und 13 lautete nach der Superprestige der Frauen in Diegem das Ergebnis für das deutsche Team Heizomat - Herrmann. Ella MacLean sorgte dabei, obwohl sie durch einen Sturz di

30.12.2024Sweeck raubt Nys die Nerven und gewinnt in Diegem

(rsn) – Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat einmal mehr die Gunst der Stunde genutzt und in Abwesenheit von Mathieu van der Poel und Wout Van Aert den sechsten Lauf der Superprestige-Serie in D

30.12.2024Brand jubelt erstmals beim Nacht-Cross in Diegem

(rsn) – Lucinda Brand (Baloise Trek Lions) hat den sechsten Lauf der Superprestige-Serie im Brüsseler Vorort Diegem gewonnen. Der Nachtlauf durch die City bei vier Grad und trockener Witterung war

23.12.2024Van der Poel gräbt den Schatz am Silbersee aus

(rsn) – Am Zilvermeer in Mol hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem zweiten Saisoneinsatz den zweiten Sieg gefeiert. Dabei war der Weltmeister - obwohl er es in der Anfangsphas

23.12.2024Alvarado auch im Sand am Zilvermeer die Beste

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Sieg beim Weltcup in Zonhoven war Ceylin del Carmen Alvarado (Fenix – Deceuninck) auch im Sand von Mol erfolgreich. Im fünften Lauf der Superprestige baute die Nieder

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

16.11.2024Sweeck feiert zweiten Superprestige-Sieg in sechs Tagen

(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat sechs Tage nach seinem Triumph in Niel auch das Superprestige-Rennen in Merksplas gewonnen. Aus einer Zehnergruppe heraus griff er in der Schlussrunde

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2025Tour of Britain Women im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Die Tour of Britain Women zählt zu den prestigeträchtigen Rundfahrten des internationalen Rennkalenders. Erstmals 2014 ausgetragen, stieg das Rennen 2016 in die Women´s World Tour auf. RSN

02.06.2025Niedermaier verlängert mit Canyon – SRAM

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.06.2025EF trauert dem entgangenen Maglia Rosa nicht hinterher

(rsn) – Zwei Etappensiege und ein dritter Platz in der Gesamtwertung: Der Giro d’Italia 2025 dürfte als eine der erfolgreichsten Grand Tours in die Geschichte von EF Education – EasyPost eingeh

02.06.2025Giro-Debütant van Aert mit Trofeo Bonacossa ausgezeichnet

(rsn) - Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) kann auf ein erfolgreiches Giro-Debüt zurückblicken. Nicht nur gewann der Belgier die Schotter-Etappe nach Siena und komplettierte damit seine Sammlung

02.06.2025Deutsche Erfolge in Luxemburg, Österreich und im Iran

(rsn) - Die deutschen Kontinental-Teams haben in der vergangenen Woche bei internationalen Rundfahrten starke Akzente gesetzt. Joshua Huppertz (Lotto - Kern Haus - PSD Bank) sicherte sich bei der tra

02.06.2025Reef: “Wir haben in den letzten Wochen alles perfekt umgesetzt“

(rsn) – Der achte Gesamtsieg bei einer Grand Tour kam für Visma – Lease a Bike eher unerwartet. Zwar hatte Simon Yates bereits im Jahr 2018 die Vuelta a Espana für sich entscheiden können, dana

02.06.2025Das große Ziel verfehlt, Denz und Pellizzari retteten die Bilanz

(rsn) – Heinrich Haussler sprach von einer "emotionalen Achterbahnfahrt“. Der Sportliche Leiter von Red Bull – Bora – hansgrohe sprach im Ziel der 18. Etappe des Giro d’Italia über den Tage

02.06.2025Hollmann nach Giro-Sturz zum zweiten Mal operiert

(rsn) – Juri Hollmann ist seit seinem Ausscheiden auf der 6. Etappe des Giro d´Italia in Neapel bereits zwei Mal operiert worden. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck mit und gab ein Update

01.06.2025Adam Yates zwischen den Stühlen – und doch zufrieden

(rsn) – Allzu oft kam es noch nicht vor, dass Simon und Adam Yates in ihren Karrieren, die sich näher an der Zielgeraden als an Kilometer 0 befinden, in Grand Tours gegeneinander antreten mussten.

01.06.2025Krieger kommt als Giro-Letzter in Rom an

(rsn) – Die Gemeinsamkeit zwischen Alexander Krieger (Tudor) und Giovanni Pinarello ist nicht unbedingt offensichtlich, aber es gibt sie. Den Sprintanfahrer und den Begründer der italienischen Edel

01.06.2025Yates: “Es ist noch nicht ganz bei mir angekommen“

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat seinem Team einen perfekten Abschluss des 108. Giro d´Italia beschert. Der Niederländer setzte sich auf der 21. Etappe nach 143 weitgehend ruhig ge

01.06.2025Highlight-Video der 21. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) setzte am Sonntag den für sein Team perfekten Schlusspunkt des 108. Giro d´Italia. Im Massensprint in den Straßen Roms ließ er alle Konkurrenten hint

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Trofeo Alcide Degasperi (1.2, ITA)