Beeindruckender Sieg beim Elfstedenrace

18 Monate nach schwerem Sturz ist van der Hoorn zurück

Foto zu dem Text "18 Monate nach schwerem Sturz ist van der Hoorn zurück"
Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty) hat das 3. Elfstedenrace gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.10.2024  |  (rsn) – Genau eineinhalb Jahre nach seinem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt, bei der er sich eine folgenreiche Gehirnerschütterung zugezogen hatte, die ihn zu einer mehr als einjährigen Rennpause zwang, hat sich Taco van der Hoorn (Intermarché – Wanty) mit einem beeindruckend herausgefahrenen Sieg zurückgemeldet.

Der 30-jährige Niederländer entschied in seiner Heimat nach einer späten Attacke aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus die 3. Ausgabe des Betcity Elfstedenrace (1.1) für sich und feierte damit seinen ersten Sieg seit mehr als zwei Jahren, als er in Belgien die Brussels Cycling Classic (1.Pro) gewinnen konnte.

Nach 199,9 Kilometern mit Start und Ziel in Leeuwarden setzte sich van der Hoornmit je sieben Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Jelte Krijnsen (Parkhotel Valkenburg) und den Franzosen Christophe Laporte (Visma – Lease a Bike) durch. Mit zehn Sekunden Rückstand belegte der Belgier Lionel Taminiaux (Lotto – Dstny) den vierten Rang vor Elmar Reinders (Jayco – AlUla / +0:16), den vierten Niederländer in den Top 5. Als bester deutscher Fahrer wurde Max Walscheid (Jayco - AlUla), der lange Zeit in der Spitzengruppe dabei war, den zehnten Platz.

“Das ist was ganz Besonderes, das bedeutet mir wirklich viel“, sagte van der Horn und schüttelte mehrmals den Kopf, als ob er es selbst nicht glauben könnte. Ich bin mehr als ein Jahr kein Rad mehr gefahren. Eine Zeitlang dachte ich, dass ich nie wieder würde Rad fahren können. Ab einem gewissen Punkt lief es wieder gut, ich konnte wieder trainieren und Dinge tun, bei denen man sich wieder wie ein Radfahrer fühlt. Das war an sich schon etwas ganz Besonderes“, meinte er weiter.

Schon bei der Deutschland Tour und den Bemer Cyclassics spürte van der Hoorn, dass er auf seinem alten Niveau war –„aber es war frustrierend, dass ich es nicht zeigen konnte“, fügte er an. “Ich wollte ein Highlight haben, das Ziel war, einmal zu zeigen, dass ich ganz zurück bin. Das geht nicht bei jedem Rennen, da muss auch ein bisschen Glück dabei sein“, erklärte er. Beim Elfstedenrace kam nun alles zusammen und van der Hoorn konnte sich wieder als Siegfahrer zurückmelden. “Ich wollte ein Highlight haben, das Ziel war, einmal zu zeigen, dass ich ganz zurück bin. Das geht nicht bei jedem Rennen, da muss auch ein bisschen Glück dabei sein“, erklärte er.

Nun will er am Sonntag bei Paris-Tours (1.Pro) beweisen, dass der Erfolg in Leeuwarden keine Eintagsfliege war. “Paris-Tours ist auch maßgeschneidert für mich und dann gehe ich nach China (zur Tour of Guangxi, d. Red.). Und dann bekomme ich hoffentlich einen Vertrag für 2025. Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass ich es kann, ich kann es jetzt, also wird es mir nächstes Jahr wahrscheinlich wieder gelingen. Mir war schon klar, dass ich zurück bin, aber jetzt hat es jeder gesehen“, meinte er abschließend.

So lief das Elfstedenrace:

Bei der Fahrt durch elf Städte der niederländischen Provinz Friesland, wobei die Zentren und stark befahrenen Straßen der Region gemieden wurden, entwickelte sich ein Ausscheidungsfahren, dem die meisten klassischen Sprinter früh zum Opfer fielen.

Als sich die vorentscheidende 24-köpfige Gruppe bildete, waren die meisten Teams mit mindestens einem Fahrer vertreten, so dass im Feld keine Verfolgung organisiert wurde. Dennoch betrug der Vorsprung längere Zeit nicht mehr als zwei Minuten, ehe dann erst auf den letzten 30 Kilometern der Abstand anwuchs und sich kurz darauf van der Hoorn, Laporte, Krijnsen, Reinders und Taminiaux lösen konnten.

Sieben Kilometer vor dem Ziel wurde die Verfolgergruppe, in der auch Walscheid dabei war, durch einen Sturz, bei dem vier Fahrer zu Boden gingen, aus dem Rhythmus gebracht. Dennoch betrug der Vorsprung des Spitzenquintetts fünf Kilometer vor dem Ziel nur rund 20 Sekunden.

Dreieinhalb Kilometer später schüttelte van der Hoorn, der zuvor schon zu den aktivsten Fahrern gezählt hatte, seine Begleiter ab. Kurz darauf machte sich der starke Krijnsen gemeinsam mit Laporte auf die Verfolgung, doch blieb ihm schließlich nur der zweite Platz, wogegen van der Hoorn frühzeitig seinen achten Profisieg bejubeln konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)