Vorschau und Startliste EM-Zeitfahren der Männer

Setzt Küng aufs Vuelta-Finale noch einen drauf?

Von Felix Mattis

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Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf dem Weg zum Sieg im Abschluss-Zeitfahren der Vuelta in Madrid. | Foto: Cor Vos

10.09.2024  |  (rsn) – Nach seinem Sieg am Sonntag im Abschluss-Zeitfahren der Vuelta a Espana in Madrid ist Stefan Küng (FDJ – Suez) auch zwischen Heusden-Zolder und Hasselt auf dem 31,2 Kilometer langen Zeitfahrkurs bei den Straßen-Europameisterschaften in Belgien der Top-Favorit auf Gold. Der 30-Jährige könnte am Mittwoch zum dritten Mal nach 2020 und 2021 Europameister in seiner Spezialdisziplin werden. Dabei trägt einer seiner größten Herausforderer dasselbe Nationaltrikot: Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost).

Denn auch der fünf Jahre jüngere der beiden Eidgenossen kommt mit starker Form nach Belgien und er konnte sich gezielter vorbereiten. Während Küng die Vuelta fuhr, bestritt Bissegger Deutschland Tour, Renewi Tour und die Bemer Cyclassics – immer mit einigen Tagen Pause zum Erholen und Trainieren dazwischen. Der 25-Jährige ist als Olympia-Sechster auch der Beste aus dem Zeitfahren von Paris, der in Heusden-Zolder von der Startrampe rollen wird.

Die Schweizer Phalanx durchbrechen könnten vor allem Lokalmatador Victor Campenaerts (Lotto – Dstny) sowie die Italiener Mattia Cattaneo (Soudal – Quick-Step) und Edoardo Affini (Visma – Lease a Bike), die alle drei in guter Verfassung aus der Vuelta kommen. Immer zu nennen ist außerdem Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates), wobei hinter der Form des Dänen ein kleines Fragezeichen steht, nachdem er bei der Deutschland Tour nicht überzeugen konnte und bei den Bemer Cyclassics vorzeitig vom Rad gestiegen ist.

Dafür ist Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility) sehr gut aufgelegt und könnte das Podium angreifen. Der Norweger wurde am Sonntag Dritter beim GP Fourmies in Frankreich und gewann vorher souverän das – zugegebenermaßen nicht besonders stark besetzte – Zeitfahren der Tour Poitou – Charentes.

Für Top-Platzierungen gut sind aber auch die beiden deutschen Starter Nils Politt (UAE Team Emirates) und Max Walscheid (Jayco – AlUla), die beide zuletzt stark wirkten und auch im Straßenrennen am Sonntag eine Rolle spielen wollen. Sie kämpfen im Idealfall aber wohl eher um eine Top-5-Platzierung, genau wie Ivo Oliveira (UAE Team Emirates) aus Portugal, Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) aus Dänemark, der Pole Filip Maciejuk (Red Bull – Bora – hansgrohe) oder die beiden Niederländer Thymen Arensman und Daan Hoole.

Das Streckenprofil des EM-Einzelzeitfahrens. | Grafik: Veranstalter

An einem guten Tag in die Top 10 fahren könnten die beiden Luxemburger Alex Kirsch (Lidl – Trek) und Arthur Kluckers (Tudor) sowie der Spanier Raúl Garcia Pierna (Arkéa – B&B Hotels), für den der Kurs aber durchaus etwas schwerer sein dürfte. Der Spanier ist als achter Starter schon sehr früh dran. Vor ihm dürften Arensman und Politt als dritter beziehungsweise sechster Mann auf der Startrampe aber bereits Richtwerte gesetzt haben.

Insgesamt stehen nur 29 Mann auf der Startliste für das EM-Einzelzeitfahren der Männer und so zieht sich auch bei den Elite-Männern durch, was die anderen Kategorien schon andeuteten: Es fehlen sehr viele große Namen. Remco Evenepoel, Filippo Ganna, Tadej Pogacar, Primoz Roglic, Mathias Vacek und auch die Briten um Titelverteidiger Joshua Tarling oder die Franzosen sind nicht am Start. Das wertet die Europameisterschaften im Olympia-Jahr deutlich ab.

Die Startzeiten im EM-Einzelzeitfahren der Männer:

16:39 Uhr: Emilov Emil Stoynev (Bulgarien)
16:40 Uhr: Dogukan Arikan (Türkei)
16:41 Uhr: Thymen Arensman (Niederlande)
16:42 Uhr: Arthur Kluckers (Luxemburg)
16:43 Uhr: Andreas Miltiadis (Zypern)
16:44 Uhr: Nils Politt (Deutschland)
16:45 Uhr: Vitaliy Hryniv (Ukraine)
16:46 Uhr: Raul Garcia Pierna (Spanien)
16:47 Uhr: Filip Maciejuk (Polen)
16:48 Uhr: Rokas Kmieliauskas (Litauen)
16:49 Uhr: Kristinn Jonsson (Island)
16:50 Uhr: Janos Zsombor Pelikan (Ungarn)
16:51 Uhr: Taavi Kannimäe (Estland)
16:52 Uhr: Victor Vercouillie (Belgien)
16:53 Uhr: Burak Abay (Türkei)
16:54 Uhr: Alex Kirsch (Luxemburg)
16:55 Uhr: Martin Papanov (Bulgarien)
16:56 Uhr: Edoardo Affini (Italien)
16:57 Uhr: Ognjen Ilic (Serbien)
16:58 Uhr: Max Walscheid (Deutschland)
16:59 Uhr: Ivo Oliveira (Portugal)
17:00 Uhr: Kasper Asgreen (Dänemark)
17:01 Uhr: Sören Waerenskjold (Norwegen)
17:02 Uhr: Daan Hoole (Niederlande)
17:03 Uhr: Victor Campenaerts (Belgien)
17:04 Uhr: Stefan Küng (Schweiz)
17:05 Uhr: Mattia Cattaneo (Italien)
17:06 Uhr: Mikkel Bjerg (Dänemark)
17:07 Uhr: Stefan Bissegger (Schweiz)

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