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31.08.2024 | (rsn) - Wout van Aert kämpft um Kletter- und Punktetrikot bei der Vuelta – und droht, sich dabei zu verzetteln.
Der Kleidungsstückesammler war not amused, obwohl er nach der 14. Etappe gleich zweimal aufs Podium durfte. Sowohl das weiß-blau gefleckte Bergtrikot als auch das grüne Punktetrikot durfte der Belgier sich überstreifen. Zu gern hätte er aber auch den Platz von Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) eingenommen. Und das gleich zweimal. Zunächst als Erster am Zielstrich und dann auch als Tagessieger bei der Siegerehrung.
Genau das verpasste er. Im Zielsprint unterlag er dem Australier um knapp eine Radlänge. "Ich bin natürlich enttäuscht nach all der Teamarbeit, die wir heute gezeigt haben“, meinte van Aert. Und er bezeichnete den Ausgang als "bittere Pille“.
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Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) schnappte van Aert den Etappensieg weg. | Foto: Cor Vos
Denn tatsächlich hatte sein Team Visma – Lease a Bike an diesem Tag gezeigt, dass selbst bei dieser vogelwilden Vuelta, bei der jeder fast nach Belieben flüchten kann, doch noch Kontrolle möglich ist. Die Männer in gelb-schwarz – sowie der in ungarischen Nationalfarben fahrende Attila Valter - hielten die Gruppe des Tages an der kurzen Leine. Und am letzten Anstieg war es Altmeister Steven Kruijswijk, der auch den resilientesten der Ausreißer zurückholte. Van Aert bekam damit die Bergpunkte auf dem Silbertablett präsentiert. Und er strich sie ein.
Bei dem Kontrollvorhaben hatte der Rennstall allerdings die eigenen Tanks ziemlich leer gefahren. Van Aert hatte im Finale niemanden, der ihn gut positionieren konnte. Sepp Kuss, der noch vorn dabei war, schien dieses Mal eher auf unfallfreies Ankommen für sich selbst orientiert zu sein. Gut, Van Aert ist ein so toller und vielseitiger Fahrer, dass er einen Sprintzug nicht unbedingt braucht. Er klemmte sich auch geschickt ans Rad des endschnellsten Mannes in diesem Peloton, eben des späteren Etappensiegers Groves. Und er hatte nach dem ersten Antritt des Australiers die verlorenen Meter auch recht schnell wettgemacht. Dann aber schien Groves plötzlich eine zweite Raketenstufe zu zünden und setzte sich verhältnismäßig deutlich durch. Der Sieger hatte aber keinen zweiten Kraftmoment. Vielmehr war es van Aert, dessen Muskulatur durch beginnende Krämpfe beeinträchtigt war und der genau deshalb an Speed verlor.
Das Team Visma - Lease a Bike kontrollierte die Etappe für seinen Kapitän. | Foto: Cor Vos
Vermuten darf man, dass van Aert sich übernommen hat. Bei der letzten Bergwertung des Tages etwa, nur 16,5 km vor dem Ziel, als er wegen der Bergpunkte bereits aus dem Feld herausschnellte. Vielleicht spielt auch die Anstrengung vom Vortag mit. Da tummelte er sich selbst in der Fluchtgruppe, mit Groves übrigens, der Jagd aufs Punktetrikot machen wollte. Der Australier ließ es am Ende aber ruhig angehen, trudelte auf der 13. Etappe mit eine guten halben Stunde Rückstand ins Ziel, während van Aert am Puerto de Ancares noch lange um den Etappensieg mitfuhr und dabei wertvolle Kräfte ließ.
Hat ihn das den Tagessieg am Samstag gekostet? „Vielleicht“, gab er zu. "Andererseits denke ich, dass Groves auch in der Spitzengruppe einen ziemlich harten Tag hatte“, ließ er das Duell am Freitag noch einmal Revue passieren. Vor allem ärgerte ihn aber, dass er die Tageskärrnerei seiner Teamkollegen nicht mit dem Maximaltriumph belohnt hatte. Van Aerts Hunger nach gleich drei Zielen ist allerdings auch verständlich. Sein Frühjahr fiel durch den Sturz bei Quer durch Flandern gewissermaßen aus. Bei der Tour musste er sich im Massensprint Jasper Philipsen und Biniam Girmay geschlagen geben. Und hier bei der Vuelta ist er der einzige aus dem im letzten Jahr erfolgsverwöhnten Rennstall, der ernsthaft um Ergebnisse mitfahren kann. Großtalent Cian Uijtdebroeks ist durch rätselhafte Taubheitsgefühle in den Beinen beeinträchtigt. Sepp Kuss, dem Sieger der letzten Vuelta, fehlen zwei Grand Tours als Vorbereitung, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Und da liegt es eben an van Aert, immer wieder ins Feuer zu greifen, um ein paar Kastanien zu ergattern.
Da die Gesamtwertung der Vuelta außer Reichweite ist, konzentriert sich das erfolgsverwöhnte Team auf Etappensiege und die Trikots von Wout van Aert. | Foto: Cor Vos
Schlauer wäre, er ließe das Bergtrikot Bergtrikot sein und konzentrierte sich aufs Punktetrikot und Etappensiege. Maßzuhalten ist für den Mitanführer eines Rennstalls, der im letzten Jahr alle drei Grand Tours gewann, die letzte in Spanien sogar in Dreifachbesetzung auf dem Podium, allerdings auch eine schwere Übung. Und an van Aert liebt man ja eigentlich auch genau diese Maßlosigkeit, das Siegen-Wollen auf ganz unterschiedlichen Terrains. Aber selbst die Reserven dieses Kraftprotzes sind nicht unerschöpflich. Aufatmen für die Konkurrenz – und zugleich eine neue Realismus-Übung fürs im letzten Jahr so erfolgreiche und in dieser Saison vor allem gebeutelte niederländische Team.
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